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Wildes Liebesglück

Wildes Liebesglück

Titel: Wildes Liebesglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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spielt keine Rolle. Aber das, was ich gesehen habe, war nicht so entsetzlich, wie du mich glauben machen willst.«
    »Das kannst du nicht wissen, solange du es nicht an dir selbst erfährst«, erwiderte Cordella scharf. »Du wirst lernen, dass du deine Qualen schweigend ertragen muss t, weil der Mann dich sonst schlägt. Es ist ein Wunder, dass sich nicht mehr Frauen lieber die Kehle durchschneiden, als sich jeder Nacht solcher Pein hinzugeben.«
    »Genug, Della! Ich will nichts mehr hören.«
    »Du solltest dankbar sein. Zumindest wirst du nicht arglos in deine Hochzeitsnacht gehen.« Cordella schwieg und verließ den Tisch. Sobald sie aus Brennas Blickfeld verschwunden war, verzogen sich ihre Lippen zu einem Lächeln.
     

4
    Bulgarien war durch seine Lage an der östlichen Biegung der Wolga ein großer Einschiffungshafen, wo sich Westen und Osten trafen. Hier betrieben die Langschiffe der Wikinger Handel mit den Karawanen aus den zentralasiatischen Steppen und mit den arabischen Frachtern aus den östlichen Provinzen. Von Bulgarien führte die legendäre Seidenstraße nach China.
    In Bulgarien wimmelte es von Menschen aller Rassen und Nationen, von Dieben und Mördern bis hin zu Kaufleuten und Königen. Zu Beginn des Sommers ging Garrick Haardrad hier mit seinem prächtigen Langschiff vor Anker und machte sich auf, um das Vermögen, das er auf seinen Reisen angesammelt hatte, zu vermehren. Ein wunderliches Geschäft, der Handel.
    Nachdem er den Winter ganz unvorhergesehen bei einem slawischen Nomadenstamm verbracht hatte, hegte Garrick nicht die Absicht, lange in Bulgarien zu verweilen. Er war eifrig darauf bedacht, in seine Heimat zurückzukehren. In Hedeby muss te er noch einmal anhalten, um die zwanzig Sklaven zu veräußern, die Aleksandr Stasov ihm mitgegeben hatte, damit er die Heimreise mit größerer Geschwindigkeit zurücklegen konnte. Seine erste Reise in den Osten war voller Überraschungen gewesen, aber sehr zu seiner Zufriedenheit verlaufen.
    Nachdem er Norwegen im vergangenen Jahr mit einer Fracht von Pelzen und den Sklaven, die zu verkaufen er sich entschlossen hatte, hinter sich gelassen hatte, war Garrick mit seiner neunköpfigen Mannschaft nach Hedeby gesegelt, der großen Handelsstadt an der Schlei. Dort hatte er die Hälfte seiner Sklaven gegen ein Sortiment von Waren eingetauscht, die teilweise von den dort ansässigen Handwerkern hergestellt worden waren. Er nahm Kämme und Nadeln, Würfel und Spielsteine mit, die aus Knochen geschnitzt waren, ferner Perlen und Anhänger aus Bernstein, die aus den baltischen Ländern kamen.
    Von Hedeby segelten sie nach Birka, einer Insel im Malarsee, der gegenüber der slawischen Stadt Jumn e im Herzen von Schweden gelegen ist. Birka war ein berühmter Marktort. In seinem Hafen konnte man dänische, slawische, norwegische und skythische Schiffe finden. Hier tauschte Garrick rheinisches Glas, friesisches Tuch, das wegen seines guten Gewebes geschätzt wurde, juwelenbesetzte Steigbügel und Rheinwein ein, von dem er jedoch den größten Teil für sich behielt.
    Dann segelte Garrick mit seiner Mannschaft nach Uppland, durch den Finnischen Golf, über die Newa an den Sümpfen vorbei und kam zum Ladogasee. Alt-Ladoga, das Handelszentrum, war an der Mündung des Volkhor gelegen, und hier hielten sie an, um sich mit Lebensmitteln zu versorgen. Inzwischen war der Sommer schon fortgeschritten, und sie hatten noch einen langen Weg vor sich. Sie segelten nach Osten in das Land der Westslawen, über den Svir zum Onegasee und auf etlichen kleineren Flüssen und Seen weiter zum Beloyasee, bis sie schließlich die nördliche Biegung der Wolga erreichten.
    Auf halbem Weg zwischen hier und Bulgarien, ihrem Bestimmungsort, trafen sie auf ein Schiff, das von einer Horde von Slawen, die am Flussufer wohnten, angegriffen wurde. Die Schreie von Frauen und Männern zerrissen die Luft, Garrick ließ die Ruder setzen und erreichte das Schiff, ehe der blutige Angriff beendet' war. Er und seine Männer gingen an Bord des kleinen segellosen Schiffes und schlachteten die Plünderer ab, die nicht schnell genug fliehen konnten, als sie das große Wikingerschiff sahen.
    Nur eine junge Frau und ihr Baby waren noch am Leben, und das auch nur, weil sie sich in einem großen, leeren Fass versteckt hatten. Haakorn, einer von Garricks Männern, war ein erfahrener Reisender und sprach die slawische Sprache der Frau. Es stellte sich heraus, dass sie die Tochter eines mächtigen slawischen

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