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Wildes Liebesglück

Wildes Liebesglück

Titel: Wildes Liebesglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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gegeben, und der Graveur war stolz auf sein Werk. Auf der Vorderseite war ein Wikingerschiff mit neun Rudern abgebildet, darüber ein Hammer und ein Pallasch, die sich kreuzten. Auf der Rückseite des Medaillons war das Mädchen präzise bis ins Detail dargestellt, ein perfektes Abbild der Skizze. Sein Liebchen vielleicht? Oder seine Frau?
    »Ist es fertig?« fragte Garrick.
    Bolsky lächelte und öffnete einen fellbesetzten Beutel, aus dem er das Medaillon an seiner langen silbernen Kette herauszog. »Das Werk ist vollbracht.«
    Garrick warf einen Silberbeutel auf den Tisch, nahm das Medaillon und hängte es sich um, ohne auch nur einen prüfenden Blick darauf zu werfen. Aber Perrin, dessen Neugierde geweckt war, hob die schwere Silberscheibe von Garricks Brust und sah sie sich genau an. Er bewunderte die Symbole des Reichtums, der Macht und der Stärke, aber als er das Medaillon umdrehte, runzelte er die Stirn.
    »Wieso das?«
    Garrick zuckte mit den Schultern und ging zur Tür, aber Perrin folgte ihm dicht auf den Fersen und hielt ihn an. »Warum quälst du dich so?« fragte Perrin. »Das ist sie nicht wert.«
    Garrick zog vor Erstaunen eine Braue hoch. »Das sagst du?«
    Perrin schnitt eine Grimasse. »ja, das sage ich. Sie ist meine Schwester, aber was sie getan hat, kann ich ihr nicht verzeihen. «
    »Sorge dich nicht, mein Freund. Was ich für Morna empfunden habe, ist tot - schon seit langem.«
    »Warum dann das?« fragte Perrin und deutete auf das Medaillon.
    »Eine Erinnerung«, antwortete Garrick mit fester Stimme. »Eine Warnung, dass man keiner Frau trauen kann.«
    »Ich fürchte, meine Schwester hat dir ein Mal hinterlassen, Garrick. Du bist nicht mehr der gleiche, seit sie diesen fetten Kaufmann geheiratet hat.«
    Ein Schatten legte sich über die blaugrünen Augen des jüngeren Mannes, aber auf seine Lippen trat ein zynisches Lächeln. »Ich bin nur weiser geworden. Ich werde nie mehr den Listen eines Weibes zum Opfer fallen. Ich habe einmal mein Herz geöffnet, und ich werde es kein zweites Mal tun. jetzt weiß ich, wie sie wirklich sind.«
    »Nicht alle Frauen sind gleich, Garrick. Deine Mutter ist anders. Ich habe nie eine freundlichere und hingebungsvollere Frau gesehen.«
    Garricks Züge entspannten sich. »Meine Mutter ist die einzige Ausnahme. Aber nun komm, genug davon. Heute ist unsere letzte Nacht hier, und ich habe vor, ein Fass Bier zu trinken. Und du, mein Freund, du wirst mich zum Schiff zurücktragen müssen, wenn ich damit fertig bin.«
     

5
    Brenna saß mitten auf ihrem großen Bett und polierte ihr Schwert mit der Sorgfalt, die man einem hochgeschätzten Besitz angedeihen lässt , was ihr Schwert für sie auch war. Es war gut verarbeitet und für sie abgezogen. Die Waffe wog nicht viel und war so scharf wie eine Rasierklinge. Es war ein Geschenk ihres Vaters, das sie zu ihrem zehnten Geburtstag bekommen hatte. In den silbernen Griff war ihr Name eingraviert und von erbsengroßen Rubinen und strahlenden Saphiren umgeben. Brenna hegte das Schwert liebevoller als irgendein anderes Besitztum, und sei es auch nur, weil es den Stolz ihres Vaters auf ihre Erfolge symbolisierte.
    Jetzt hielt sie es mit düsteren Gedanken gegen ihre Stirn. Würde ihr weiblicher Körper ihr im Land ihres Gatten hinderlich sein? Würde es ihr jemals möglich sein, dieses Schwert wieder zu führen und für das zu kämpfen, was ihr gehörte, wie jeder Mann es täte? Oder würde man von ihr erwarten, dass sie sich in jeder Hinsicht als Frau verhielte, ohne ihre Fertigkeiten jemals wieder einzusetzen, dass sie eine Frau wäre und nur täte, was einer Frau zustand?
    Diese verfluchten Männer mit ihren festgelegten Vorstellungen! Sie würde sich das nicht gefallen lassen. Sich unterwerfen und beherrschen lassen, nein! Sie würde sich nicht fügen. Sie war Brenna Carmarham und nicht irgendein einfältiges, feiges Mädchen.
    Brenna war so aufgebracht, dass sie nicht hörte, wie ihre Tante das Zimmer betrat und leise die Tür hinter sich schloss . Linnet blickte ihre Nichte müde und verzagt an.
    Sie hatte ihren eigenen Gatten über Monate des Leidens hinweg gepflegt und dabei täglich mehr von ihrer Kraft eingebüßt. Als er den Tod gefunden hatte, war auch ein Teil von ihr gestorben, denn sie hatte ihn tief geliebt. Jetzt hatte sie auch ihren Bruder Angus gepflegt und verloren. Herr im Himmel, bitte keinen Tod mehr ...
    Brenna fuhr zusammen, als sie mit einem Augenwinkel die hagere Gestalt gewahrte. Sie drehte sich

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