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Wildnis

Wildnis

Titel: Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Parker
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hieß und eine geborene Corsetti war, und dass sie aktiv in katholischen Frauengruppen in Lynn und Boston mitarbeitete. Und sie wusste, dass Adolph Karl ein Discount Möbelgeschäft in der Portland Street, Boston, besaß.
    Von diesem Geschäft erfuhren auch ihr Mann und Chris Hood. Um halb elf kam Karl mit zwei Begleitern aus dem Haus und bestieg den blauen Lincoln mitdem orangefarbenen Vinyldach. Hood sah sich das von der Kaimauer aus mit an, dann drehte er sich um und schaute aufs Meer hinaus. Newman startete den Bronco und rollte langsam näher, hielt an, Hood stieg ein, und sie fädelten sich drei Wagen hinter dem Lincoln in den Verkehr ein.
    „Ist er allein?“, fragte Newman.
    „Nein. Er hat zwei Mann bei sich. Der eine sitzt auf der Rückbank neben ihm, der andere am Steuer.“
    Der blaue Lincoln fuhr über die Küstenstraße auf die Lynnway und rollte dann über die Lynnway nach Süden. Einmal hielt er unterwegs an einem Donut Shop. Der Mann, der auf dem Rücksitz gesessen hatte, stieg aus und betrat den Laden. Newman fuhr den Bronco an die Tankstelle nebenan und parkte am Luftschlauch.
    „War das Karl?“, fragte Hood.
    „Nein.“
    Hood stieg aus und pumpte Luft in die Reifen. Der Mann kam mit einer Schachtel und einer Tüte aus dem Laden. Hood stieg wieder ein. Der Lincoln fädelte sich in den Verkehr ein, der Bronco setzte sich hinter ihn. Sie fuhren nach Boston hinein.
    In einer Ladezone vor einem Möbelgeschäft in der Portland Street, kurz hinter der North Station, hielt der Lincoln. Adolph Karl’s Unio Furniture stand auf dem Ladenschild. Karl und die anderen beiden stiegen aus und gingen hinein. Newman fuhr einmal um denBlock. Als sie wieder am Geschäft ankamen, war der Lincoln noch da.
    „Am besten du gehst mal rein und schaust dich um“, sagte Newman. „Ich dreh noch ’ne Runde.“
    Hood nickte. „Lass mich an der Ecke raus. Ich tu so, als ob ich ein Kunde wär. Du fährst einmal um den Block und wartest dann an der Ecke. Kannst in zweiter Reihe parken. Wenn ich schnell wieder raus muss, möchte ich nicht auf dich warten müssen.“
    „Abgemacht.“ Newman hielt an.
    Hood stieg aus und ging gemächlich auf das Möbelgeschäft zu.
    Newman legte den Gang ein und fuhr noch einmal um den Block. Er parkte in zweiter Runde, dort wo Hood gesagt hatte, das Möbelgeschäft im Blick.
    In diesem Augenblick kam eine kleine, dicke Frau in einem engen rosa Kleid, das ihr nicht mal bis zu den Knien reichte, an den Wagen herangeschlurft. Sie trug blaue Gummischlappen und reichte eine Karte durchs Wagenfenster. Newman nahm sie ihr ab. „Ich bin taubstumm“, stand auf der Karte. „Sie können diese Karte für einen Vierteldollar kaufen.“ Newman angelte einen Vierteldollar aus der Tasche und gab ihn der Frau. Sie hatte einen grauen Dutt und trug eine Sonnenbrille. Sie nahm den Vierteldollar und ging die Portland Street hinauf, in Richtung Government Center. Newman drehte die Karte um. Auf der Rückseitewaren Bildzeichen der Taubstummensprache abgebildet. Zumindest kann sie sich sagen, dass sie nicht bettelt, dachte Newman und schob die Karte in einen Spalt der Defrosterdüse.
    Chris Hood verließ den Union Furniture Laden, ging langsam auf den Wagen zu und stieg ein.
    „Nichts“, sagte er.
    „War Karl drin?“
    „Ich hab’ ihn nicht gesehen. Nur zwei Verkäufer. Hinten an der linken Seite ist eine Treppe und im Obergeschoss eine Galerie mit Büros. Ich schätze, dass Karl da oben ist.“
    „Was meinst du, könnten wir ihn dort erledigen?“
    Hood zuckte die Schultern. „Da müsste man sich erst mal oben umsehen. Im Laden selbst sieht es nicht gerade rosig aus.“
    „Müssen wir uns wirklich auch oben umsehen?“
    Hood sah ihn zehn Sekunden lang an. „Ja, oben müssen wir uns auch umsehen. Das ist kein Sturmangriff, Aaron, so was gehst du nicht unvorbereitet an. Du musst wissen, was dich erwartet.“
    „Wahrscheinlich hast du recht“, meinte Newman. „Und wie machen wir das?“
    Hood zog die Karte aus dem Defrosterspalt und las sie. „Erst mal sollten wir parken.“
    Rechts hinter dem Laden fand Newman eine freie Parkuhr.
    „Du musst ran“, sagte Hood und steckte die Karte wieder in den Spalt. „Mich haben die Verkäufer gesehen. Wenn ich nach oben gehe, werden sie sofort misstrauisch.“
    Newman spürte, wie die Angst in seinem Magen aufbrandete und durch seine Arme bis in die Fingerspitzen schoss. Aber er ließ sich nichts anmerken.
    „Ich könnte die Karte nehmen.“
    Hood sah sie

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