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Wildnis

Wildnis

Titel: Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Parker
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Hood.
    „Und ob.“
    „Im Gefrierschrank sind Steaks. Möchtest du eins, Jan?“
    „Ja, gern. Aber ein kleines.“
    „Richtig, du wirst ja sonst zu dick“, sagte Newman. Er trank das halbe Bier in einem Zug.
    „So, und jetzt erzählt mal. Was habt ihr beiden Jungs angestellt?“, fragte Janet.
    Newman legte die drei gefrorenen Steaks in eine Bratpfanne und stellte das Gas auf mittlere Flamme. Er trank die andere Hälfte des Biers, es rann durch seine Glieder wie Saft durch einen Baum. Er grinste.
    „Wir haben uns an unsere Beute angeschlichen.“ Er machte das Hemd auf, so dass Janet den vernickelten Revolver an seinem Gürtel sehen konnte.
    „Donnerwetter! Ist das eine echte Kanone?“
    Newman machte das nächste Bier auf und streckte Hood noch eine Dose hin. Hood schüttelte den Kopf. „Jawohl, Ma’am“, sagte Newman. „Ganz echt. Und wir haben den alten Adolph Karl ein bisschen eingekreist.“
    Die Steaks begannen zu brutzeln.
    „Erzähl darüber. Erzähl mir alles, was du heute gemacht hast. Warst du auch dabei, Chris?“
    Hood nickte. Newman schnitt Pilze in die Pfanne. „Wir haben rausgekriegt, wo er wohnt“, sagte Newman, „und haben uns das Haus mal angesehen. Dort ist er schlecht zu erwischen, deshalb wollen wir beobachten, ob er auch mal wegfährt, zu einem Job oder so. Wir suchen eine Stelle, wo wir ihn umlegen und unbemerkt verschwinden können. Kann sich eine Weile hin ziehen.“
    Janet Newman hob lächelnd ihr Glas. „Okay. Heim kommt der Jäger von der fröhlichen Jagd.“
    Newman erwiderte ihr Lächeln. Hood trank langsam sein Bier. Newman wendete die Steaks.
    „Was glaubt ihr, wie lange ihr braucht?“
    Hood zuckte mit den Schultern. „Kann man nicht sagen“, meinte Newman. „Wir müssen einfach am Ball bleiben und abwarten.“ Er trank noch einen Schluck und holte sich eine neue Dose. Diesmal nahm ihm auch Hood eine ab. Janet trank noch ein Glas Wein. Newman spürte, wie der Bizeps sein Hemd straffte, wenn er den Arm anwinkelte, um die Pilze umzurühren. Janet deckte den Tisch und stellte Brötchen hin. Newman verteilte die Steaks auf die drei Teller.
    Seine Bewegungen waren präzise, fand er. Beherrscht. Er goss Steaksoße über die Pilze und ließ sie einen Augenblick einkochen. Dann gab er mit dem Spatel eine Portion Soße auf jeden Teller, ohne zu kleckern. Gute Arbeit, dachte er.
    Beim Essen erstattete Newman Bericht. „Wir haben den verdammten Kasten den ganzen Tag im Auge behalten“, sagte er. „Aber es hat sich nichts gerührt.“
    „Fahrt ihr morgen wieder hin?“, fragte Janet.
    „Klar. Irgendwann muss er ja mal rauskommen.“
    „Und wann willst du schreiben?“
    „Irgendwo muss man Prioritäten setzen, Schatz. Es ist eine Frage von Leben und Tod. Das hier geht vor.“ Das Bier war sehr kalt und kribbelte in der Kehle.
    „Was hat den Ausschlag gegeben?“, fragte Janet.
    „Es muss sein“, sagte Newman. „Und die – wie soll ich sagen – die Schande muss ausgelöscht werden. Der Gedanke, dass diese Dreckskerle mit mir machen können, was sie wollen, ist unerträglich. Darüber komme ich nicht hinweg.“
    „Ich finde, es ist eine gute Entscheidung, egal aus welchen Gründen. Ich bin stolz auf euch beide.“
    „Wart’s ab, Janet“, sagte Hood. „Wenn wir’s vermasseln, bist du nicht mehr stolz.“
    „Daran mag ich gar nicht denken.“
    „Aber es könnte passieren, darüber musst du dir klar sein“, sagte Hood.
    „Wir vermasseln es schon nicht“, sagte Newman. „Wir müssen einfach so clever sein wie diese Dreckskerle.“
    „Nicht nur clever“, sagte Hood. „Auch gemein. Bist du so abgebrüht wie diese Dreckskerle?“
    „Wenn es sein muss. Ich hab’ immer getan, was ich tun musste.“
    Janet nickte. Sie war fertig mit ihrem Steak und nippte an ihrem Wein. „Stimmt, Chris. Er war immer in der Lage das zu tun, was getan werden musste.“
    „Hoffen wir das Beste“, meinte Chris. „Kann sein, dass wir ganz schön hart rangehen müssen. Und wenn es soweit ist, haben wir keine Zeit mehr zu überlegen, wie wir zu Brutalität stehen.“
    „Ich weiß“, sagte Newman. „Ich habe mich festgelegt und ich mache keinen Rückzieher.“
    Janet schenkte sich Wein nach. „Toll“, sagte sie. „Da sitzen wir, essen Steak, trinken Wein und reden darüber, wie man einen Menschen umlegt.“
    Ihr Gesicht wirkte sehr lebendig und hatte Farbe. Ich mag ihre Unterlippe, dachte Newman. Und ich mag sie, wenn sie sich so begeistert.
    Es war fast elf, als Chris

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