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Wildnis

Wildnis

Titel: Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Parker
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an der Namensspalte herunter, dann blätterte er um, las die nächste Spalte, blätterte weiter. Gelegentlich blätterte er noch einmal zurück und las die Angaben zu einem Namen, den er erkannt hatte. Eine Stunde und acht Minuten brachte er mit dieser Tätigkeit zu. Dann rief er durch die offene Tür: „Bobby!“ Ein Polizist in Uniform erschien. „Corporal Croft ist unterwegs. Laut Dienstplan müsste er in einer halben Stunde wieder hier sein.“
    „Soll dann gleich zu mir kommen“, bestimmte Vincent.
    Eine halbe Stunde später stand Croft in Vincents Büro.
    „Mach die Tür zu, Bobby“, sagte Vincent.
    Croft gehorchte. Dann setzte er sich auf einen Stuhl an Vincents Schreibtisch.
    Vincent reichte ihm einen Computerausdruck. Ein Name war mit blauem Kugelschreiber angekreuzt. „Kommt dir der bekannt vor?“
    „Aaron Newman“, las Croft. „Aber sicher. Das ist der Zeuge, der beobachtet hat, wie Karl in Smithfield diese junge Schwarze umgebracht hat, und der dann Angst gekriegt hat.“
    „Offenbar“, sagte Vincent, „hat Newman eine Schusswaffe erworben.“
    „Ach nee.“
    „Kümmere dich mal um die Sache, Bobby.“
    „Glaubst du, er ist hinter Karl her?“
    „Das werden wir ja sehen. Stell fest, was er gekauft hat, und versuch herauszufinden, warum. Aber rede nicht mit Newman, ehe du mit mir gesprochen hast.“
    „Wie ist dir denn diese Liste in die Hände gefallen?“, fragte Croft.
    „Ich bemühe mich, sie jede Woche zu lesen“, sagte Vincent und lächelte ein bisschen.
    „Sämtliche Schusswaffenkäufe im Staat? Jede Woche?“
    „Ich überfliege sie nur.“
    „Kein Wunder, dass du Lieutenant bist und ich nur Corporal.“
    „Wenn ich mich vom Staat bezahlen lasse“, sagte Vincent, „muss ich auch was für den Staat tun.“
    „Enorm“, sagte Croft. „Phä no me norm.“
    „Verschon mich mit deinen Wortschöpfungen. Kümmere dich lieber um Newman und seine Kanone, vielleicht ist da was für uns drin.“
    Croft nickte, griff sich den Computerausdruck und ging.
    Vincent holte eine braune Papiertüte aus dem Schreibtischfach rechts unten, der er ein Sandwich mit Hackbraten, Mayonnaise und Salat, eine Nektarine, eine Pflaume, eine fest in Folie eingewickelte halbe Gewürzgurke,zwei blau karierte Papierservietten und eine keilförmige Plastikdose mit einem Stück hausgebackenen Kirschkuchen entnahm. An der Kuchendose war mit Tesafilm eine Plastikgabel befestigt. Er legte eine Serviette auf seinen Schreibtisch und breitete sorgsam sein Mittagessen darauf aus. Dann nahm er aus demselben Fach eine große blauweiße Thermosflasche und schraubte den Becher ab. Er goss entrahmte Milch in den Becher und machte sich über das Essen her. Dann trank er noch einen Schluck Milch, wischte sich mit der Serviette den Mund ab und öffnete die Kuchendose. Auf dem Kuchen lag ein Zettel, auf den ein Herzchen und drei Küsse gemalt waren. Er lächelte, legte den Zettel in die Schublade und aß den Kuchen. Als er fertig war, wickelte er den Pflaumenkern und die Nektarinenkerne, die Serviette und die Plastikgabel in die Gurkenfolie und warf das Päckchen weg. Er ging zur Toilette, spülte die Thermosflasche und die Plastikdose aus, wusch sich Hände und Gesicht und setzte sich wieder an den Schreibtisch. Die Thermosflasche und die Plastikdose steckte er in die Tüte, in der sein Mittagessen gewesen war, und verstaute sie in dem Schreibtischfach rechts unten. Er angelte einen Zahnstocher aus der Hemdtasche und reinigte seine Zähne, dann griff er sich eine Akte aus dem Eingangskorb, schlug sie auf und begann mit blauem Kugelschreiber Randnotizen zu machen.
    Um zwei Uhr vierzig war Bobby Croft wieder da undsetzte sich in den gegenüber stehenden Stuhl. Er holte ein Notizbuch aus der inneren Jackentasche, blätterte einen Augenblick und sah zu Vincent auf.
    „Kann es losgehen, Lieutenant?“
    Vincent nickte.
    „Newman hat eine Springfield ’03 gekauft, mit Zielfernrohr, und eine Schachtel Munition .30/06. Für einen Wettkampf, hat er zu dem Verkäufer gesagt.“
    „Hm.“
    „Ich habe im Who’s Who und in Contemporary Authors nachgeschlagen. Von Sportschießen ist da bei Newman nicht die Rede. Dann habe ich bei seinem Verlag gefragt, ob Newman sich mit Schießsport beschäftigt. Ich müsste für eine Zeitschrift in Chicago einen Artikel über Schriftsteller schreiben, die schießen und jagen, habe ich gesagt. Das Mädchen aus der PR Abteilung hat in Newmans biographischen Angaben nachgesehen, aber da steht nichts

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