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Wildnis

Wildnis

Titel: Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Parker
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spürte, wie sich sein Magen zusammenballte wie eine Faust.
    „Dass sie jetzt auf uns aufmerksam geworden sind, ist dumm“, sagte Hood. „In Zukunft werden wir es schwerer haben.“
    „Ich finde nach wie vor, dass es falsch war, die Sackgasse zu betreten“, sagte Newman.
    Hood zuckte mit den Schultern.
    „Wir haben nichts Brauchbares in Erfahrung gebracht“, sagte Newman.
    „Das wissen wir jetzt, nachdem wir uns umgesehen haben“, wandte Hood ein. „Man darf nichts außer Acht lassen.“
    „Warum ist es so wichtig?“, fragte Newman. „Ich finde, dieses ewige Beschatten ist ganz schön riskant.“
    „Alles Lohnende im Leben ist riskant, Aaron“, sagte Hood.
    Sie saßen am Küchentisch; es war schon fast ein allabendliches Ritual geworden. Janet machte Sandwiches oder Pasta, Newman und Hood brachten Bier und Wein mit. Dann saßen sie an den Sommerabenden am Küchentisch und sprachen von der Pirsch auf Adolph Karl.
    „Ganz absichern kann man sich bei so was nie, Aaron“, sagte Janet.
    „Es ist alles relativ“, meinte Newman. „Was Chris sagt, hört sich gut an, aber es steckt nichts dahinter.“
    „Doch, Aaron, und das weißt du auch ganz genau. Ich habe deine Bücher gelesen, du weißt, wie es läuft.“
    „Nein. Nicht so. Aber bei dir hat man den Eindruck, als ob du Spaß am Risiko hast.“
    „Risiko gehört dazu, wenn es der Mühe wert sein soll“, sagte Hood.
    „Du benimmst dich, als ob es nur wegen des Risikos der Mühe wert ist.“
    „Was soll deiner Meinung nach jetzt passieren, Aaron?“, fragte Janet.
    „Wir sollten ihn so schnell wie möglich umlegen, damit wir es hinter uns haben.“
    Hood lächelte. „Ich stimme dir zu. Das ist auch meine Meinung. Aber dazu brauchen wir Verstand. Du musst den Feind kennen, ehe du den nächsten Zug machen kannst, und wir wissen noch nicht genug, um über unseren nächsten Zug entscheiden zu können.“
    Newman wickelte ein paar Nudeln mit Basilikumsoße auf und trank einen Schluck Bier.
    „Ich würde vorschlagen, dass ihr versucht, ihn draußen zu erwischen“, sagte Janet.
    „Draußen?“, wiederholte Hood.
    Janet nickte. „Er hat ein Sommerhaus in Fryeburg, Maine. Ich habe es mir auf der Karte angesehen. Es ist im Südwesten von Maine, an der Grenze zu New Hampshire. Laut Herald American vom 18. April 1976.“
    „Typisch Wissenschaftler“, sagte Newman.
    „Er ist begeisterter Jäger und Fischer“, fuhr Janet fort, „und fährt hin, so oft er kann.“
    „Hast du die Adresse?“
    „Ich war heute Vormittag dort, es sind etwa zweieinhalb Stunden, und habe im Telefonbuch nachgesehen.“
    „Du hast dein Seminar geschwänzt?“, fragte Newman.
    „Ja.“
    „Warum hast du nicht gewartet? Wir hätten zusammen hinfahren können, hätten auf dem Rückweg irgendwo essen und es uns ein bisschen nett machen können.“
    Janet schwieg.
    „Vielleicht ist das wirklich der richtige Ansatz“, sagte Hood. „Vielleicht sollten wir hinfahren und dort auf ihn warten.“
    „Fryeburg ist sehr klein“, sagte Janet. „Als Fremder fällt man dort auf.“
    Newman knackte die nächste Dose.
    „Wir könnten ihn hier weiter im Auge behalten“, sagte Hood. „Ich schätze, wir würden es merken, wenn er nach Maine will. Wenn sie Angelruten, Gewehre, Gummistiefel und solches Zeug in den Wagen packen.“
    „Ich gehe ins Bett“, erklärte Newman. „Macht ihr beide das klar und gebt mir dann Bescheid.“
    Sie sahen ihm nach, ohne etwas zu sagen.
    Janet schüttelte den Kopf.
    „Er fühlt sich mies“, sagte Hood. „Er denkt, dass er heute in der Sackgasse nicht richtig reagiert hat.“
    „Über solche Sachen regt er sich immer furchtbar auf“, meinte Janet. „Und dann erwartet er, dass ich ihn tröste. Und ich weiß nie, was ich machen soll.“
    „Machen kannst du da wahrscheinlich gar nichts. Es genügt, wenn du ihn fühlen lässt, dass du ihn liebst. Er verkraftet das schon, er ist ein guter Mann.“
    „Ich weiß, aber er ist auch ein komplizierter Mann und hat sehr heftige Gefühle. Manchmal …“ Sie schüttelte wieder den Kopf.
    „Manchmal?“
    „Manchmal bin ich diesen Gefühlen einfach nicht gewachsen, und das macht mich rasend. Es gibt manchmal ein ziemliches Gezerre bei uns. Und jetzt noch das … Wenn er es nicht schafft, ist das für uns eine Katastrophe.“
    „Wenn er es nicht schafft, ist er tot und wir sind es vielleicht auch, Janet. Das darfst du nicht vergessen.“
    „Ich weiß.“
    „Wirklich? So was vergisst sich leicht, wenn man

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