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Wildnis

Wildnis

Titel: Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Parker
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bereiten uns vor.“
    „In Ordnung.“
    „Es müsste möglich sein“, fuhr Hood fort, „dort ein Blockhaus oder so was zu mieten. Das lassen wir auf meinen Namen laufen, nur für den Fall, dass Karl Grundstücksgeschäfte und dergleichen beobachten lässt.“
    „Wie käme er denn dazu?“
    „Weiß man nie. Diese Typen sind manchmal komisch.Kann ja sein, dass er immer genau über seine Nachbarn informiert sein will. Außerdem müssen wir damit rechnen, dass jemand was mit deinem Namen anfangen kann – du bist immerhin so was wie ’ne Berühmtheit – und Karl oder einem seiner Leute davon erzählt.“
    „Da ist was dran“, sagte Newman.
    „Sag ich doch.“
    „Aber vielleicht solltest du doch lieber einen falschen Namen benutzen. Ich meine, wenn wir ihn da oben tatsächlich kriegen, wollen wir doch schnell wieder weg und keine Spuren in der Gegend hinterlassen.“
    „Gute Idee“, sagte Hood. „Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. In Ordnung, ich kümmere mich darum.“ Er verließ die Route 128 und fuhr Richtung Norden auf die Route 95. „Eigentlich könnten wir gleich mal hinfahren und uns nach einem Blockhaus umsehen, was meinst du?“
    „Ist jedenfalls besser, als herumzusitzen, bis Karl uns entdeckt. Oder dieser Kerl von Kleiderschrank“, sagte Newman. „Er weiß jetzt, wie wir aussehen, und wenn er uns wiedersieht, macht es bestimmt Klick bei ihm.“
    Steiger bog hinter ihnen auf die Route 95 ein. „Wenn sie noch lange geradeaus fahren, lass ich sie sausen“, sagte er zu Angie. „Ich hab’ keine Lust, bis nach New Hampshire oder Maine hinter ihnen herzugondeln.“
    Angie lehnte den Kopf an seinen Arm. „Soll mir recht sein. Ich bekomme nämlich langsam Hunger.“
    „Vielleicht sehen wir unterwegs was“, meinte Steiger. „Wenn sie weiterfahren, halten wir an und machen Mittag. Heute nehme ich mir sowieso nichts mehr vor.“
    Angie lächelte.
    Am Portsmouth Circle bog der Bronco auf die Route 16 in nordöstlicher Richtung ab. Steiger verließ die Autobahn und folgte dem Hinweisschild nach Portsmouth Stadtmitte.
    „Schau mal in deinem schlauen Buch nach, Angie, wo man hier gut isst“, sagte er.

17
    „Hast du gewusst, dass Chris nachts in unserem Garten herumstreicht?“, fragte Janet.
    Newman schüttelte den Kopf. „Herumstreicht? Wie meinst du das?“
    „Vor zwei Tagen bin ich gegen vier aufgestanden und hab’ aus dem Badezimmerfenster gesehen. Da stand er unter der großen Kiefer, die Knarre in der Hand. Was zum Teufel macht er denn da, hab ich gedacht. Und gestern, als ich bis zwei mit den Sachen für unsere Sonderkommission zu tun hatte, fiel mir das wieder ein. Jetzt will ich’s aber wissen, hab ich mir gesagt. Und dann habe ich das Licht ausgemacht und aus demFenster gesehen. Diesmal stand er vorn, in der Hecke zwischen uns und den Frasers.“
    Sie lagen zusammen im Bett. Newman las die Buchbesprechung aus der New York Times vom letzten Sonntag, Janet sah sich die Johnny Carson Show an. Sie hatte die Haare auf Wickler gedreht und ihr blaues Tuch darüber gebunden. Sie trug eine Pyjamahose und ein ausrangiertes weißes Hemd von Newman und hatte sich das Gesicht eingecremt.
    „Wundert mich gar nicht“, sagte Newman.
    „Bewacht er uns?“
    „Das auch. Aber außerdem ist es so was wie ein Spiel für ihn.“
    „Ein Spiel?“
    „Räuber und Gendarm. Cowboy und Indianer. Die Lions und die Packers. Rangers und Schlitzaugen. Es ist wohl eine Art Spiel für ihn. Seit die Lions ihn abserviert haben, war das Leben nicht mehr so schön für ihn wie jetzt.“
    „Ich kann nichts Schönes daran finden, allein in der Dunkelheit herumzustehen. Wann schläft er denn?“
    „Er hat mir mal erzählt, dass er nur drei, vier Stunden Schlaf braucht. Das war schon immer so bei ihm, sagt er. Und Wacheschieben macht Spaß. Jedenfalls für eine Weile, und wenn du ein bestimmter Typ bist. Überleg mal – was war das Größte in seinem Leben?“
    „Football und Korea“, sagte Janet.
    „Nahkampf – in gewissem Sinne.“
    „Ja. Er macht auch Karate, nicht?“
    „Schwarzer Gürtel.“
    „Formalisierter Nahkampf.“
    „Und wie ist es ihm gegangen, nachdem ihn die Lions abserviert hatten?“
    „Nicht gut.“ Janet hatte mit ihrer Fernbedienung den Ton abgedreht. Robert Goulet machte auf der Mattscheibe lautlos den Mund auf und zu. „Kaum Erfolgserlebnisse, wenig Geld, eine gescheiterte Ehe. Wie sein neuer Laden läuft, weiß ich nicht. Hast du eine Ahnung?“
    „Er redet nicht darüber“,

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