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WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

Titel: WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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rannte, packte sie einen Stein, holte aus, wie Alys es ihr beigebracht hatte, und traf Aric genau in dem Moment in den Magen, als er sich auf Claudia stürzen wollte.
    Der Magyr verlangsamte nicht einmal seinen Schritt, aber er vergaß Claudia und fuhr herum. Er bleckte die Zähne und hob wutentbrannt seinen Stab, als wolle er sie damit eher schlagen als verzaubern.
    Plötzlich traf ihn ein silbriger Blitz von hinten, der wie ein Heiligenschein um ihn herum aufflammte und in der Luft schimmerte, und Aric fiel kopfüber zu Boden.
    Janie blieb vor Staunen der Mund offen stehen.
    Neben der zerstörten Grottenwand stand eine Frau mit einem Stab, der frostig im Mondlicht glitzerte. Als Aric sich nicht mehr rührte, ließ die Frau den Stab sinken und kam ohne Eile auf sie zu.
    » Ihr seht nicht besonders gefährlich aus«, bemerkte sie, während sie die beiden Mädchen nacheinander musterte. » Was habt ihr getan, das den Zorn dieses törichten Mannes so erregte?«
    » Ich … wir …« Der Anblick dieser Frau war so beeindruckend, dass es Janie die Sprache verschlug. Sie war ebenso hochgewachsen wie Cadal Forge und ihre Ausstrahlung war majestätisch und anmutig zugleich. Ihr mitternachtsblaues Gewand war von silbernen Fäden durchwirkt und ihr dunkelrotes geflochtenes Haar wurde von einem silbernen Diadem zusammengehalten. An ihren Fingern funkelten Ringe mit blauen und weißen Edelsteinen.
    » Na, na, sehe ich denn so furchterregend aus?« Die Frau lächelte, während sie der verängstigten Claudia die Hand reichte. » Wenn ihr Hunger habt, bekommt ihr etwas zu essen«, fügte sie mit einem Blick auf die Knolle hinzu, die aus Claudias Faust hing.
    Janie zögerte. » Sind Sie … eine Hexe?«
    Die Frau neigte den Kopf.
    » Gehören Sie … gehören Sie zu Cadal Forge?«
    Der Gesichtsausdruck der Frau veränderte sich schlagartig. Ihre Wangen färbten sich dunkelrot, und sie schien im Begriff zu stehen, eine wütende Antwort zu geben. Dann riss sie sich mit sichtlicher Mühe zusammen.
    » Sprecht diesen Namen in meiner Gegenwart nicht noch einmal aus«, sagte sie sehr leise. » Ihr seid Kinder und wisst nichts von dem, was er getan hat. Aber sprecht seinen Namen nie wieder aus.«
    » Aber wir wissen, was er getan hat«, rief Claudia eifrig und vergaß dabei völlig ihre Angst. » Deswegen sind wir hier.«
    Die Frau runzelte verwirrt die Stirn.
    » Ich kann das erklären«, meldete Janie sich entschlossen zu Wort. » Aber dazu werde ich C… Ich meine, ich werde dazu diesen Namen benutzen müssen, den wir nicht aussprechen sollen.« Sie deutete mit dem Daumen auf die Burg.
    » Das interessiert mich allerdings mächtig«, hauchte die Frau und sah Janie prüfend an. » Komm, setzen wir uns dort an den Springbrunnen. Du hast meine Erlaubnis zu sprechen.«
    » Aber was ist mit Aric? Wann wird er wieder aufwachen?«
    » In drei Tagen.« Mit einer anmutigen Geste geleitete die Frau sie zu dem Springbrunnen, außer Sichtweite der Burg, und sie ließen sich nieder.
    » Also«, begann Janie und erzählte langsam und ausführlich von ihrer Begegnung mit der Füchsin, wie sie ein Amulett angefertigt und versucht hatten, Morgana zu finden. Sie erzählte von Cadal Forges Bündnis und von seinen Plänen für die Stillworld.
    Die Reaktion der Frau war ziemlich überraschend. Während Janies Geschichte breitete sich ein erheitertes Lächeln auf ihrem Gesicht aus, und als Janie zum Schluss kam und davon berichtete, wie sie aus der Burg geflohen waren, warf sie den Kopf in den Nacken und lachte aus vollem Herzen.
    » Kaum zu glauben, dass Aric einst Untersekretär des Rates war!«, sagte sie und wischte sich ein paar Tränen aus den Augen. » Aber ihr Kinder wart sehr, sehr mutig und einfallsreich. Ihr solltet stolz auf euch sein.«
    » Aber wir haben gar nichts getan« , wandte Janie ein. Sie hoffte inständig, in dieser Frau eine mächtige Verbündete gefunden zu haben. » Wenn Sie vielleicht eine Möglichkeit finden könnten, dem Hohen Rat eine Nachricht zukommen zu lassen …«
    » Darüber reden wir später«, antwortete die Frau mit einem schwachen Lächeln. » Jetzt sollt ihr erst einmal euer versprochenes Frühstück bekommen. Sagt, was ihr gern esst, und ihr sollt es haben.«
    » Ähm … Cornflakes?«, schlug Janie aufs Geratewohl vor.
    » Cornflakes? Das kenne ich nicht.«
    » Nun, äh … was würden Sie denn vorschlagen?«
    Nach einiger Überlegung schöpfte die Frau etwas Wasser aus dem Brunnen, ließ es durch ihre Finger

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