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WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

Titel: WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Alys fast schüchtern.
    » Lady Alys, selbst wenn ich mein ganzes Leben mit dem Versuch verbringen würde, meine Schuld bei Euch zu begleichen, würde mir das nie gelingen. Der heilende Teich hat mir zurückgegeben, was ich für immer verloren wähnte … meine Flügel.«
    » Ich hätte dich im Sumpf beinahe umgebracht …«
    » Und anschließend habt Ihr Euer eigenes Leben aufs Spiel gesetzt, um mich zu retten. Arien Edgewater hat es mir erzählt. Sie hat mir auch von der Blume erzählt – es ist eine sehr große Ehre, eine solche zu bekommen. Und sie hat mich gebeten, Euch, Lady Alys, Freundin der Eldreth, von ihr zu grüßen.« Und mit diesen Worten löste sie sich von Alys’ Handgelenk, um der Hexe durch den Spiegel nachzujagen.
    Gleich darauf fuhr Alys herum, als sie eine Stimme hinter sich brüllen hörte. » Ich hab fünf, wie viele hast du erwischt?« Charles grinste vor diebischer Freude. » Und du wirst es kaum glauben – ich habe Aric durch den Kellerspiegel gejagt. Kapierst du? Der Keller . Wo der Grundler ist.« Er schlug sich ausgelassen auf die Schenkel. Dann hielt er inne. » He – was ist?«
    » Nichts«, antwortete Alys, tupfte sich die Augen ab und stand auf. » Komm, lass uns in den Ostflügel gehen.«
    Durch die Küche liefen sie zurück ins Wohnzimmer – wo sie wie erstarrt stehen blieben.
    Auf der gegenüberliegenden Seite des Raums, neben den blauweißen Lichtflammen, die aus dem Spiegel strahlten, konnte Alys die schwachen Umrisse von Claudia und der Füchsin ausmachen. Aber viel näher als diese beiden war Cadal Forge, der leuchtende Muster auf die Tür zeichnete, die zur Außenwelt führte.
    Er hatte seinen Stab in der Hand. Und er wirkte alles andere als panisch oder orientierungslos.
    Auch die Gefiederten Schlangen konnten ihm nichts anhaben – zumindest nicht die Schlangen von der Größe, die durch die Spiegel gelangten. Während Alys wie gelähmt dastand, schwebte einer von Morganas adlergroßen Wächtern über ihren Kopf hinweg direkt auf ihn zu. Doch der Magyrmeister trieb den Wächter mit scharlachroten Feuerbällen Schritt für Schritt durch den riesigen Spiegel in der Nähe der Treppe.
    Dieses Manöver brachte ihn zugleich in Claudias Nähe. Eine Woge von Adrenalin durchflutete Alys von Kopf bis Fuß. Sie sprang nach vorne – als eine Hand sie an der Schulter packte, klein, aber fest und entschlossen. Zitternd wich Alys beiseite und ließ Morgana vorbei. Dann trat sie in einer Reihe mit Elwyn, Janie und Charles hinter die Hexe.
    Die Tür in der Außenmauer glühte noch immer, aber Cadal Forge konnte sie nicht mehr erreichen, um seinen Zauber zu vollenden, der die Schutzzauber durchstoßen würde. Die Herrin der Spiegel versperrte ihm den Weg.
    In der linken Hand hielt sie ein weißes Tuch, an dem die Überreste eines goldenen Pulvers klebten. An der Spitze ihres Stabes, bestäubt mit diesem Pulver, brannte eine geisterhafte Flamme.
    » Cadal«, begann sie. In dem unheimlichen Licht, das aus dem Spiegel strömte, wirkte ihr Gesicht bleich und müde, und ihre Stimme war ohne jedes Gefühl. » Geh zurück!«, sagte sie. » Du kannst nicht hinaus. Es ist vorbei.«
    Cadal Forge wirkte ebenfalls müde, aber er lächelte. » Morgana«, erwiderte er sehr sanft, » es fängt doch gerade erst an.«
    Erneut trat ein geistesabwesender Ausdruck auf sein Gesicht, ein Ausdruck träumerischen Nachdenkens, in den sich jetzt beinahe so etwas wie Zärtlichkeit mischte. Und … tief empfundenes Glück.
    » Ich hatte gehofft, woanders hingelangen zu können – vielleicht nach Rom. Vielleicht nach Florenz«, sinnierte er.
    » Nein.« Morgana schüttelte den Kopf. » Solange ich lebe, solange Fell Andred steht, werden sich weder Tore noch Portale für dich öffnen. Du wirst dieses Haus nicht verlassen …«
    » Das ist auch gar nicht nötig.« Er lachte leise, griff mit dunkel glänzenden Augen in sein Wams und zog etwas heraus, das wie rotes Eis glitzerte.
    Morgana stieß keuchend den Atem aus. » Einer der Bas Imdril …«
    » Das Herz der Tapferkeit.«
    » Cadal, du musst wirklich wahnsinnig sein. Die Gefahr, ein solches Ding zu berühren …«
    » Es zu berühren ?« Der Magyr hielt den Edelstein bewundernd in die Höhe und sein Lächeln war so zärtlich wie das eines Liebenden. Dann sah er Morgana scharf an. » Es zu berühren? Ich habe es erschaffen. Ja, ich habe es erschaffen …« Sein Blick wanderte wieder zurück zu dem Juwel. » Verbannt in den ureigensten Quell des Chaos, habe ich

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