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Wilhelm Busch

Wilhelm Busch

Titel: Wilhelm Busch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Grosse
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Roß ein Leutnant naht.

    Des Leutnants Roß wird plötzlich scheu,
    Herr Pumps eilt gleich zur Hilf’ herbei;

    Ergreift den Zaum mit starker Hand
    Und schwingt sich dann aufs Roß gewandt.

    Kaum sitzt er – zu des Leutnants Schreck –,
    So rennt das Roß mit ihm vom Fleck;

    Und rennt und stürmt vorbei mit Wut
    An einem Fräulein-Institut.

    Und rennt hinein zur Stadt – o Graus –,
    Wo eben ward die Schule aus;

    Und rennt, bis es gerannt genug,
    Und wirft Herrn Pumps noch ab im Flug.

    Die Jugend sieht’s und lacht ihn aus,
    Schnell eilt Herr Pumps ins nächste Haus.

    Und faßt die nächste Tür – o weh –,
    Zwei Fräulein sitzen beim Kaffee;

    Doch wie er schnell den Rückzug sucht,
    Hemmt’s Stubenmädel seine Flucht.

    Endlich erreicht er ein Gemach,
    Ein Diener bringt ihm Kleider nach,

    Schafft eine Droschke dann zur Stell’,
    Drin fährt Herr Pumps nach Hause schnell.

Zwei Diebe

    Ganz heimlich flüstern diese zwei,
    Natürlich nur von Lumperei.

    Da gehen sie in tiefem Schweigen,
    Wohin? Das wird sich später zeigen.

    Ein Fenster, welches nicht verschlossen,
    Erklimmen sie auf Leitersprossen.

    Hier schläft ein reicher Privatier
    Bei seinem Gelde in der Näh’!

    Und als der Privatier erwacht,
    Ein Messer ihm entgegenlacht.

    Schnell will er die Pistole kriegen,
    Der Dieb mißgönnt ihm das Vergnügen.

    Seht nur! Wie die Pistole kracht,
    Dem Lumpen hat es nichts gemacht.

    Der Privatier, ganz zornentbrannt
    Haut mit dem Säbel umeinand

    Und jeder haut, und jeder sticht,
    Und keiner trifft den andern nicht.

    Hier knebeln sie den dicken Mann,
    Daß er nicht Schrein und laufen kann.

    Und hängen ihn, o Sünd’ und Schand’,
    An einen Nagel an die Wand.

    Da kommt, vom lauten Knack erwacht,
    Die Köchin, im Gewand der Nacht.

    Und ruft mit bangem Wehgeschrei
    Durchs Fenster nach der Polizei.

    Da faßt der Dieb sie bei der Jacke
    Und überzieht sie mit dem Sacke.

    Da liegt sie nun,
    was hilft ihr Schrein?
    Der Sack hüllt ihre Klagen ein.

    Doch seht! Die brave Polizei
    Kommt, wie gewöhnlich, schnell herbei.

    Die Diebe sind im Schrank versteckt.
    Die Polizei hat’s gleich entdeckt.

    Die Diebe sausen ins Gemach
    Mit aufgespanntem Regendach.

    Am Rücken liegt die Polizei,
    Die Diebe stürmen schnell vorbei.

    Da sieht man beide lustig fliegen,
    Die böse Sache scheint zu siegen,

    Doch still: Die Strafe fehlet nie!
    Gesegnet sie das Paraplü!

Die Strafe der Faulheit

    Fräulein Ammer kost allhier
    Mit Schnick, dem allerliebsten Tier.

    Sie füttert ihn, so viel er mag,
    Mit Zuckerbrot den ganzen Tag.

    Und nachts liegt er sogar im Bett,
    Da wird er freilich dick und fett.

    Einstmals, als sie spazierengehen,
    Sieht man den Hundefänger stehen.

    Er lockt den Schnick mit einer Brezen,
    Das Fräulein ruft ihm voll Entsetzen.

    Doch weil er nicht gehorchen kann,
    Fängt ihn gripsgraps der böse Mann.

    Seht, wie er läuft, der Hundehäscher!
    Und trägt im Sack den dicken Näscher.

    Gern lief er fort, der arme Schnick
    Doch ist er viel zu dumm und dick.

    „Den schkcht’ ich!“ spricht der böse Mann.
    „Weil er so fett und gar nichts kann.“

    Das Fräulein naht und jammert laut,
    Es ist zu spat; da liegt die Haut.

    Zwei Gülden zahlt sie in der Stille
    Für Schnickens letzte Außenhülle.

    Hier steht der ausgestopfte Schnick.
    – Wer dick und faul, hat selten Glück.

Der Lohn des Fleißes

    Komm, Nero!“ spricht Horr Bartel ernst.
    „Es wird jetzt Zeit, daé du was lernst!

    Du willst nicht? – Gut! so hau ich dich
    Mit einem Stecken fürchterlich.“

    Drauf sitzt der Nero mäuschenstill
    Und hört, was man ihm sagen will.

    „Hut ab!“ Das ist das erste Stück,
    Der Nero macht es mit Geschick.

    Zum zweiten: „Jenen Stecken dort!
    Nur munter, Nero! Such! Apport!“

    Und jetzt: „Die Tür auf! – So, so, so!
    Das geht ja schon: Bravissimo!“

    Ach! denkt der Nero, ach wozu
    Läßt mich mein Herr doch nicht in Ruh’?!

    Da kommt, als sie spazierengingen,
    Der Hundefänger mit der Schlingen.

    „Hut ab!“ ruft schnell Herr Bartel jetzt.
    Der Hundefänger ist entsetzt.

    Und läßt, dieweil der Schreck so groß,
    Die festgemachte Schlinge los.

    Gleich sitzt der Nero mit der Mütze
    In einer tiefen Wasserpfütze.

    Der böse Mann, gar sehr gewandt,
    Fischt aber Nero an das Land.

    Und sperrt ihn in den Gitterkasten
    Und schreit: „Jetzt soll der Schlingel fasten!“

    Doch kaum hat sich der Mann entfernt,
    Zeigt Nero, daß er was gelernt.

    Er macht die Türe

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