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Wilhelm Busch

Wilhelm Busch

Titel: Wilhelm Busch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Grosse
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Brave ist schon froh;
    Aber groß war sein Erstaunen,
    Denn die Antwort lautet so:

    „Erstens, da der Luenicka
    Schwimmen kann, so ist es klar,
    Daß sein Leben bei der Sache
    Nicht besonders in Gefahr;
    Drum, nach reiflichem Bedenken,
    Lautet unser Amtsbeschluß,
    Daß die fragliche Belohnung
    Jedenfalls von Überfluß.
    Zweitens hat der Luenicka
    Sein Ersuchen eingeschickt,
    Ohne daß, wie es gesetzlich,
    Ihm ein Stempel aufgedrückt;
    Drum, nach reiflichem Bedenken,
    Lautet unser Amtsbeschluß,
    Daß er 72 Kreuzer
    Stempeltaxe zahlen muß.“
    Ja, so lautet das Ergebnis. –
    Zahlen muß der junge Mann,
    Ob ihm gleich von jedem Auge
    Eine stille Träne rann.

    Und wir fragen uns im stillen:
    Wozu nützt die gute Tat,
    Wenn ein tugendsamer Jüngling
    Obendrein noch Kosten hat!

Diogenes und die bösen Buben von Korinth

    Nachdenklich liegt in seiner Tonne
    Diogenes hier an der Sonne.

    Ein Bube, der ihn liegen sah,
    Ruft seinen Freund; gleich ist er da.

    Nun fangen die zwei Tropfen
    Am Fasse an zu klopfen.

    Diogenes schaut aus dem Faß
    Und spricht: „Ei, ei! Was soll denn das!“

    Der Bube mit der Mütze
    Holt seine Wasserspritze.

    Er spritzt durchs Spundloch in das Faß,
    Diogenes wird pudelnaß.

    Kaum legt Diogenes sich nieder,
    So kommen die bösen Buben wieder.

    Sie gehn ans Faß und schieben es;
    „Halt, halt!“ schreit da Diogenes.

    Ganz schwindlig wird der Brave. –
    Paßt auf! Jetzt kommt die Strafe.

    Zwei Nägel, die am Fasse stecken,
    Fassen die Buben bei den Röcken.

    Die bösen Buben weinen
    Und zappeln mit den Beinen.

    Da hilft kein Weinen und kein Schrein,
    Sie müssen unters Faß hinein.

    Die bösen Buben von Korinth
    Sind platt gewalzt, wie Kuchen sind.

    Diogenes der Weise aber kroch ins Faß
    Und sprach: „Jaja! Das kommt von das!“

Der Hahnenkampf
E INE F ABEL

    Der Gickerich, ein Gockel fein,
    Schaut in den Topf voll Brüh hinein.

    Ein zweiter, Gackerich genannt,
    Kommt auch sogleich herzugerannt.

    Und jeder langt mit Mühe
    Im Topfe nach der Brühe.

    Der Gicker- und der Gackerich
    Betrachten und fixieren sich.

    Zum Kampf gerüstet und ganz nah,
    So stehn sie Aug’ in Auge da.

    Sie fangen mit den Tatzen
    Entsetzlich an zu kratzen

    Und schlagen sich die Sporen
    Um ihre roten Ohren.

    Jetzt rupft der Gickerich, o Graus,
    Dem Gackerich die schönste Feder aus.

    Doch Gackerich, der erst entfloh,
    Macht’s jetzt dem andern ebenso

    Und zieht den Gickerich noch obendrein
    Beim Schopfe in den Topf hinein.

    Da kämpfen sie noch ganz erhitzt,
    Daß rund herum die Brühe spritzt.

    Und keiner hält sich für besiegt,
    Obschon der Topf am Boden liegt.

    Jetzt kommt der Schnauzel hergerennt
    Und macht dem ganzen Streit ein End.

    Sieh da, die Hähne gehn nach Haus
    Und sehen ganz erbärmlich aus.

    Der Schnauzel frißt den Rest der Brüh’,
    Den Schaden hat das Federvieh.

Die Rache des Elefanten

    Den Elefanten sieht man da
    Spazierengehn in Afrika.

    Gemütlich geht er zur Oase
    Und trinkt vermittelst seiner Nase.

    Ein Mohr, aus Bosheit und Pläsier,
    Schießt auf das Elefantentier.

    Da dreht der Elefant sich um
    Und folgt dem Neger mit Gebrumm.

    Vergebens rennt der böse Mohr,
    Der Elefant faßt ihn beim Ohr.

    Er zieht ihn unter Weh und Ach
    Zu einem nahen Wasserbach.

    Da taucht er ihn ganz munter
    Mit seinem Rüssel unter.

    Den Mohren hätte unterdessen
    Beinah das Krokodil gefressen.

    Er hebt ihn bei den Hosen auf
    Und trägt ihn fort in schnellem Lauf.

    Nun aber spritzt den Negersmann
    Der Elefant mit Wasser an.

    Und wirft ihn in ein Kaktuskraut;
    Der Kaktus sticht, der Mohr schreit laut.

    Der Elefant geht still nach Haus,
    Der Mohr sieht wie ein Kaktus aus.

Der Bauer und sein Schwein

    Ein Bauer treibt in guter Ruh
    Sein fettes Schwein der Heimat zu.

    Bei einem Wirte kehrt er ein
    Und kauft sich einen Branntewein.

    Da zieht das Schwein, der Bauer fällt,
    Weil er sich auf das Seil gestellt.

    Des Wirtes Nachbar und sein Sohn,
    Die warten auf die Knödel schon.

    Auf einmal kommt herein die Sau
    Und stößt die gute Nachbarsfrau.

    Sie stößt, mit schrecklichem Gebrumm,
    Das Kind, den Tisch und Nachbar um.

    Heraußen steht das Bäuerlein
    Und wartet auf sein fettes Schwein.

    Das Schwein lauft aus der Tür heraus,
    Der Bauer reitet fort im Saus.

    Dem Schweine kommt das lästig vor,
    Drum wälzt es sich im feuchten Moor,

    Ans Ufer springt das böse Schwein,
    Der Bauer mühsam hinterdrein.

    Ins Schilderhaus verkriecht es sich,
    Der Bauer spricht:

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