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Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Titel: Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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warten und so lange über uns in der Luft kreisen, bis ich auch komme. Es dauert nur noch einen Moment.«
    »Was hast du denn vor?«
    »Zeit gewinnen!«, rief ich noch, während ich bereits den Mittelgang entlangrannte und Buck einen kräftigen Kopfstoß mitten in seinen fetten Bauch verpasste. Er bekam keine Luft mehr und fiel auf den Rücken. Ich landete auf ihm und merkte, dass der Waggon sich wieder stabilisierte und etwas mehr in die Waagerechte bewegte.
    Da hörte ich, wie Jez hinter mir dem Schaffnerelf zurief, dass er zu ihr aufs Pferd steigen solle, und dann: »Will, komm schon, du musst hier weg.«
    »Flieg nach Phoenix Creek! Wir treffen uns dort. Los, mach schon!«
    Dann drehte ich mich wieder um und bekam Bucks Faust mitten ins Gesicht. Es war ein Gefühl, als hätte ich Shy frontal gegen eine Felswand gelenkt. Ich landete auf dem Boden, bestimmt einen Meter entfernt. Erstaunlich, dass ich überhaupt noch bei Bewusstsein war. Wobei es mir eigentlich lieber gewesen wäre, gar nichts mehr mitzubekommen, so schlimm waren die Schmerzen, die sich von meiner blutigen Nase aus in meinem gesamten Schädel ausbreiteten. Ich wartete auf den nächsten Schlag, auf einen Cowboystiefel an meiner Kehle, einen Revolverlauf unter dem Kinn. Aber nichts geschah. Wo war Buck denn geblieben? Dann hörte ich schwere Stiefel durch den Waggon stapfen.

    »Mach’s gut, Kleiner. Du kannst von mir aus gern da runterfallen, zusammen mit dieser alten, dampfenden Rostlaube.« An der Tür blieb er mit einem ekligen Grinsen im Gesicht noch einmal kurz stehen, bevor er zur hinteren Tür hinaussprang und in den Tunnel ging. Ächzend neigte sich der Waggon wieder nach unten, immer weiter und weiter. Ich reckte den Hals und sah, dass er kurz davor war, in die Schlucht zu rutschen, dorthin, wo der Kohletender und die Lokomotive bereits auf ihn warteten.
    Nur war ich noch nicht bereit, mitzukommen. Ich musste einen Ausweg finden, schon allein wegen Yenene.
    Auf Händen und Füßen krabbelte ich den Mittelgang entlang, während der Waggon bereits anfing, über die Kante zu rutschen. Als ich an der hinteren Tür, durch die auch Buck den todgeweihten Waggon verlassen hatte, angelangt war, stand der Waggon fast schon senkrecht. Ich hielt mich an dem Geländer fest, das den Fahrgästen den Einstieg erleichtern sollte. Buck stand im Tunnel und winkte mir zu.
    »Mach’s gut, Halbblut. Gute Reise. Sieht fast so aus, als müsste die alte Blechkiste auf ihre alten Tage noch einen neuen Namen kriegen. Der Flitzer ist tot, es lebe der Flieger!« Und damit brach er in lautes, irres Gelächter aus.
    Begleitet von einem schrecklichen
Klonnnggg
rutschte der Waggon über die Kante. Mein Herz wummerte wie eine Elfenkriegstrommel, und mir wurde speiübel.
    In diesem Augenblick sah ich aus dem Augenwinkel etwas metallisch Glitzerndes. Die neuverlegten Schienen. Waren sie dicht genug dran? Ich überlegte kurz. Der Waggon schaukelte leicht, während er sich auf den Weg in sein felsiges Grab machte. Vielleicht gab es doch noch eine Chance. Vielleicht konnte ich ja … springen.
    Ich stieß mich ab und flog durch die Luft, riss die Arme nach oben und bekam die Fingerspitzen der einen und die ganzen Finger der anderen Hand an eine Schiene. Keuchend hing ich da und sah dem Erste-Klasse-Waggon hinterher, wie er sich überschlug und in die Schlucht hinabstürzte, dabei schon im Flug auseinanderbrach, immer wieder auf Felsvorsprünge prallte und sich nach und nach in seine Bestandteile auflöste.

    »Will, halt dich fest, ich komme!«, rief da eine wohlbekannte Stimme. Moonshine kam auf mich zugeschwebt.
    »Shy, bin ich froh! Ich kann mich nicht mehr lange halten.«
    Moonshine flog dicht an der Felswand entlang, so langsam wie nur möglich schwebte sie mit weitgespreizten Flügeln im warmen Aufwind. Als sie direkt unterhalb meines Schienenstücks angekommen war, ließ ich los und landete im Sattel, allerdings verkehrt herum.
    »Gut, dass wir das schon mal geübt haben.« Ich musste an meine erste Begegnung mit Thoryn in Phoenix Rise denken und grinste.
    »Jetzt habe ich schon zum zweiten Mal Angst gehabt, dass dein letztes Stündlein geschlagen hat. Was glaubst du eigentlich, wie oft du dem Tod noch von der Schippe springen kannst?«
    »So lange, wie du in der Nähe bist und mich rettest«, gab ich zurück. »Und jetzt müssen wir zu Yenene nach Phoenix Creek und sie dort rausholen, bevor dieser von allen guten Geistern verlassene Felsenarm endgültig

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