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Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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in Betrieb nehmen. Kinder und ihre blühende Phantasie, würde ich sagen.«
    Der High Sheriff hob die Hand. »Das mag ja sein, aber sich so eine Geschichte auszudenken, das würde selbst einem Kind schwerfallen. Und außerdem habe ich den Vater des Jungen gekannt.«
    Ich fing mir den zornigen Blick des Wachpostens ein, doch ich machte weiter. »Danke. Nach der Schießerei bin ich Sheriff Slugmarsh begegnet. Zuerst hat er mich gelobt und gesagt, dass ich gute Arbeit geleistet habe, aber dann ist er plötzlich wütend geworden, richtig wütend. Ich habe nicht gewusst, wieso, bis er es mir gesagt hat.«
    »Bis er dir was gesagt hat?«
    »Dass er mit Noose unter einer Decke steckt, dass Noose ihm Geld gegeben hat, damit er bei der Inspektion der Tieferminen beide Augen zudrückt.«
    Im Gesicht des High Sheriff war jetzt zumindest eine Spur Misstrauen zu erkennen. »Cleef Slugmarsh ist seit über dreißig Jahren Sheriff von Oretown«, sagte er. »Er genießt mehr Ansehen als jeder andere Sheriff, den wir je …«
    »Slugmarsh ist ein Gauner und ein Mörder«, entgegnete ich. »Er hat meinen Pa ermordet, das hat er mir ganz offen gestanden. Und er hätte auch mich erschossen, wenn Jez mich nicht gerettet hätte.« Ich spürte, wie mir die Zornesröte ins Gesicht stieg, aber ich versuchte sie so gut es ging zu unterdrücken. Der Sheriff wollte kein Gezeter hören. Ich musste jetzt einen kühlen Kopf bewahren.
    Der Wachposten trat einen Schritt vor, doch der High Sheriff hob die Hand. »Sprich weiter.«
    Ich holte einmal tief Luft und erzählte ihm dann ruhig und gefasst von dem meisterlichen Messerwurf in Slugmarshs Schulter, mit dem Jez mich gerettet hatte, und auch von Eldon und dem Messgerät zur Erforschung der Felsenbeben und wie Pa in das Ganze verwickelt war.
    Nachdem ich fertig war, war es lange Zeit still. Der High Sheriff strich sich langsam mit der Hand von der Stirn bis zum Kinn. Als er das Wort ergriff, schwang große Autorität in seiner Stimme – und er nannte mich beim Namen.
    »Das sind sehr schwerwiegende Vorwürfe, Will Gallows. Ein Sheriff, der seinen Stern mit Füßen tritt, das ist ein Vertrauensbruch der übelsten Sorte. Ganz abgesehen von dem, was du uns erzählt hast, würde der Betrieb dieser Mine die Stabilität des gesamten westlichen Arms gefährden. Tausende Leben könnten in Gefahr sein. Das muss auf der Stelle überprüft werden. Ihr beide bleibt hier im Fort. Wir nehmen Kontakt mit euren Eltern auf, damit sie wissen, dass ihr in Sicherheit seid.« Als er sah, dass wir beide die Köpfe schüttelten, unterbrach er sich.
    »Hab keine Eltern mehr«, sagte Jez.
    »Und ich wohne bei meiner Großmutter. Ich würde es ihr lieber selbst erzählen, hinterher. Sonst macht sie sich zu große Sorgen.«
    »Einverstanden. Besorgt euch etwas zu essen. Der Wachposten zeigt euch, wo ihr hinmüsst. Außerdem könnte es nicht schaden, wenn ihr euch bei unserem Arzt Doc Holliday in der Sprechstunde meldet. Bis später.«
    Ohne ein Wort zu sagen, führte der Wachposten uns quer durch das Fort in eine andere Hütte, wo wir eine heiße Rindfleischpastete und Gemüse zu essen bekamen. Dann gingen wir zum Doktor. Er schmierte unsere Hände und Knie mit einer Salbe ein, die zwar zuerst brannte wie der Biss einer Rasselschlange, aber danach fühlte es sich gut an. Als wir gerade im Stall bei Moonshine waren, stand der High Sheriff plötzlich wieder vor uns.
    »Wie war das Essen?«
    »Gut«, antwortete ich.
    »Besser als gut«, meinte Jez und leckte sich die Lippen.
    »Wir haben Kontakt mit dem Sheriffbüro in Oretown aufgenommen, aber von Slugmarsh fehlt jede Spur. Ein Bürger der Stadt hat meinen Männern erzählt, dass der Sheriff schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen worden ist. Gleich morgen früh nach Tagesanbruch reiten wir los, sobald die Trolle in ihren Betten liegen. Wir wollen schließlich nicht, dass sie neugierige Fragen stellen, wenn sie uns aufbrechen sehen.«
    »Ich verstehe.«
    »In der Zwischenzeit stelle ich einen Trupp mit Männern zusammen und lasse die Ausrüstung besorgen, die wir brauchen, um die Mine erneut zu versiegeln. Ihr beiden gönnt euch jetzt erst mal euren wohlverdienten Schlaf, von deinem wunderbaren Pferd ganz zu schweigen. Hat man euch schon eure Hütte gezeigt?«
    »Noch nicht.«
    »Dann kommt mit, ich bringe euch hin.«
    »Ich würde morgen sehr gerne mitkommen«, sagte ich, als wir hinter ihm den Stall verließen.
    »Ich auch«, meinte Jez.
    Der High Sheriff runzelte die

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