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Will & Will

Will & Will

Titel: Will & Will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Green , David Levithan
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genauso gern die killbill -filme anguckt, und ich habe noch nie einen unterschied in ihrer stimmung feststellen können, egal ob es sich um stolz & vorurteil oder kill bill handelt. als wäre sie einfach immer dieselbe person, was auch geschieht. und das kann doch nicht in ordnung sein.
    schließlich guck ich mir doch mit ihr stolz & vorteil an, weil es nämlich fünfzehn stunden dauert, und wenn es vorbei ist, dann ist isaac wahrscheinlich zu hause. mein handy klingelt und klingelt, aber ich gehe nicht ran. das ist das gute daran, dass ich weiß, er kann mich nicht anrufen – ich muss mir nie gedanken machen, dass es vielleicht isaac sein könnte.
    gerade als der typ im fernseher dabei ist, dem mädchen den ganzen stuss zu sagen, den er ihr halt sagen muss, klingelt es an der tür, und zuerst achte ich gar nicht darauf, genauso wie ich nicht auf mein handy geachtet habe. das einzige problem ist nur, dass leute, die bei einem vor der tür stehen, an keinen anrufbeantworter weitergeleitet werden. deshalb klingelt es wieder, und mom will schon aufstehen, da sag ich zu ihr, lass mal, ich geh schon, weil ich der meinung bin, dass sich da jemand verklingelt hat, so wie man sich verwählen kann. aber als ich dann an der tür bin, stelle ich durch den gucker fest, dass maura davorsteht, und sie hat meine schritte gehört, deshalb weiß sie, dass ich da bin.
     
    maura: ich muss mit dir reden.
    ich: ist es nicht schon nach zwölf oder so was?
    maura: mach einfach die tür auf.
    ich: willst du wieder über mich herfallen?
    maura: komm schon, will. mach einfach auf.
     
    es ist mir immer etwas unheimlich, wenn sie so direkt wird. schon während ich die tür aufmache, versuche ich mir deshalb eine strategie zurechtzulegen, wie ich ihr entkommen kann. das ist so was wie ein instinkt, der sich sofort meldet.
     
    mom: wer ist es denn?
    ich: bloß maura.
     
    und, oh verdammt, maura nimmt das ›bloß‹ persönlich. ich will jetzt nur noch, dass sie eine dicke träne aus ihrem auge tropfen lässt und wir es schnell hinter uns bringen. sie hat so viel schwarzen eyeliner aufgetragen, dass sie damit den umriss einer leiche nachziehen könnte, und ihre haut ist so blass, als wäre sie gerade von einem vampir geküsst worden, nur die zwei bissspuren an ihrem hals fehlen.
    wir stehen eine weile in der tür herum, weil ich nicht weiß, wo wir hinsollen. ich kann mich nicht erinnern, dass maura wirklich mal bei mir zu hause war, außer vielleicht in der küche. in meinem zimmer war sie jedenfalls nicht, weil da mein computer steht und maura der typ mädchen ist, der sich sofort auf dein tagebuch oder deinen posteingang stürzt, wenn du sie mal kurz allein lässt. außerdem, das weiß man doch, kann es leicht falsch verstanden werden, wenn man jemand in sein zimmer bittet, nämlich so, als würde es was
ganz bestimmtes bedeuten, und das möchte ich nun wirklich überhaupt nicht, dass maura vielleicht denkt, ich würde jetzt mit ihr so eine hey-sag-mal-warum-setzen-wir-uns-nichtauf-mein-bett-und-hey-wenn-wir-schon-bei-mir-auf-dem-bett-sitzen-wie-wär’s-wenn-ich-meinen-schwanz-in-dich-reinstecke-nummer abziehen wollen. aber die küche und das wohnzimmer kommen im moment wegen mom nicht in frage und moms schlafzimmer auch nicht, weil es moms schlafzimmer ist. und so passiert es, dass ich maura frage, ob sie mit mir in die garage gehen will.
     
    maura: in die garage?
    ich: keine angst, ich will dich jetzt nicht fragen, ob du dich mit mir unters auspuffrohr legen willst, okay? wenn ich vorhätte, mit dir gemeinsam selbstmord zu begehen, dann würde ich einen stromschlag in der badewanne vorschlagen, du weißt schon, mit einem fön. wie dichter das so machen.
    maura: in ordnung.
     
    moms endlos-serie ist noch nicht an ihr jane-austen-mäßig beknacktes ende gekommen, deshalb weiß ich, dass maura und ich ungestört miteinander reden können. oder zumindest werden wir die einzigen beiden gestörten in der garage sein. es ist mir echt zu blöd, mich mit ihr ins auto zu setzen, deshalb räume ich für uns einen platz bei den sachen von dad frei, die immer noch in der garage herumliegen. mom hat es nie auf die reihe gekriegt, das alles mal rauszuschmeißen.
     
    ich: was ist los?
    maura: du bist ein scheißkerl.
    ich: sagen sie das in den nachrichten?
    maura: halt mal eine sekunde die klappe.
    ich: nur wenn du auch die klappe hältst.
    maura: hör auf damit.
    ich: du hast angefangen.
    maura: hör einfach auf damit.
     
    ich beschließe,

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