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Will & Will

Will & Will

Titel: Will & Will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Green , David Levithan
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okay, dann halt ich jetzt mal die klappe, und was passiert? fünfzehn bescheuerte sekunden lang schweigen. und dann geht es so weiter:
     
    maura: ich sag mir immer, dass du mich bestimmt nicht verletzen willst, dann tut es weniger weh, weißt du. aber heute – ich hab einfach so genug davon. von dir. nur damit du’s weißt, ich will auch nicht mit dir schlafen. ich würde nie mit jemand schlafen wollen, mit dem ich noch nicht mal richtig befreundet sein kann.
    ich: augenblick mal – jetzt sind wir nicht mal richtig befreundet?
    maura: ich weiß nicht, was wir sind. du willst mir ja noch nicht mal sagen, dass du schwul bist.
     
    das ist ein typisches maura-manöver. wenn sie nicht die antwort kriegt, die sie hören will, findet sie ganz schnell eine neue ecke, in die sie dich drängen kann. wie damals, als sie in meiner schultasche rumgewühlt hat, als ich mal pinkeln war, und dann meine tabletten entdeckte – ich hatte sie am morgen nicht genommen und deshalb schnell eingesteckt.
    sie hat ungefähr zehn minuten gewartet, bevor sie mich gefragt hat, ob ich irgendwelche medikamente nehmen würde. das kam damals etwas plötzlich, und ich hatte keine große lust, darüber zu reden, deshalb hab ich nein gesagt. und was macht sie dann? sie greift in meine tasche und zieht die tabletten raus und fragt mich, wozu die dann sein sollen. sie hat ihre antwort von mir gekriegt, aber das vertrauen zwischen uns hat das nicht gerade befördert. danach hat sie auf mich eingeredet, dass ich mich für meine ›psychische verfassung‹ nicht schämen müsste, und ich hab ihr geantwortet, dass ich mich dafür nicht schämte – sondern nur keine lust hätte, mit ihr darüber zu reden. aber den unterschied hat sie nicht begriffen.
    jetzt hat sie mich also in eine andere ecke gedrängt, und diesmal ist es das schwulsein.
     
    ich: hey, augenblick mal, selbst wenn ich schwul wäre, würde das nicht nur mich was angehen, und auch wann ich es dir sage?
    maura: wer ist isaac?
    ich: scheiße.
    maura: glaubst du, ich seh nicht, was du da immer ins heft kritzelst?
    ich: willst du mich verscheißern? geht es jetzt um isaac ?
    maura: sag mir einfach nur, wer er ist.
     
    ich hab ganz grundsätzlich keine lust, mit ihr darüber zu reden. isaac gehört mir, nicht ihr. wenn ich nur einen zipfel von der geschichte erzähle, wird sie davon gleich alles haben wollen. ich weiß, dass sie auf so eine verdrehte weise glaubt,
dass ich das eigentlich will – über alles reden, ihr alles über mich erzählen. aber das will ich nicht. das kann sie von mir nicht bekommen.
     
    ich: maura maura maura … isaac existiert nur in meinem kopf. es gibt ihn gar nicht wirklich. scheiße! ich … ich brüte da was aus, ich weiß nicht, so eine idee . ich hab diese ganzen geschichten im kopf. die sich alle nur um ihn drehen. isaac.
     
    keine ahnung, wo dieser irrsinn plötzlich herkommt. ich hab das gefühl, eine höhere macht flüstert mir das ein.
    maura sieht aus, als würde sie das alles ja gern glauben wollen. aber sie tut es nicht wirklich.
     
    ich: wie damals unser pogo-dog, nur dass er kein hund war und auch nicht mit dem pogo-stick hüpfen konnte.
    maura: mein gott, das mit dem pogo-dog hab ich ganz vergessen.
    ich: nicht im ernst, oder? dabei hätte er uns reich machen können!
     
    und sie kauft es mir ab. sie lehnt sich gegen mich, und bei gott, ich könnte schwören, wenn sie ein junge wäre, dann könnte ich jetzt sehen, wie sie in ihrer hose einen ständer kriegt.
     
    maura: ich weiß, es ist schrecklich, aber ich bin total erleichtert, dass du so was wichtiges nicht vor mir verheimlichst.
    ich denke mir, dass jetzt vielleicht nicht der richtige moment ist, um ihr klarzumachen, dass ich auch nie behauptet habe, ich sei nicht schwul. ich hab immer nur gesagt, dass sie mich in ruhe lassen soll.
    ich weiß nicht, ob es etwas gibt, das schrecklicher ist als ein gothic-mädchen, das auf einmal ganz anschmiegsam wird. maura lehnt sich nämlich nicht nur gegen mich, sondern sie betastet meine hand, als hätte sie jemand mit dem sinn des lebens imprägniert. in blindenschrift.
     
    ich: ich sollte jetzt mal zu meiner mom zurück.
    maura: sag ihr, dass wir noch was zusammen machen wollen.
    ich: ich hab ihr versprochen, dass ich das im fernsehen mit ihr zu ende gucke.
     
    der punkt dabei ist, dass ich es schaffen muss, maura loszuwerden, ohne dass sie merkt, dass ich sie loswerden will. denn ich will sie wirklich nicht verletzen, nicht wenn ich es

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