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Will & Will

Will & Will

Titel: Will & Will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Green , David Levithan
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Schwachkopf und seinen besten Freund, der eine Pinzette benutzt, um sich einen abzuwedeln, weil sein Pimmel so klein ist.« Er sagt das alles mit
einem Grinsen. Man kann nicht sagen, dass er boshaft ist. Nicht wirklich.
    Und ich will am liebsten sagen, Das ist so unglaublich originell, Clint. Wo hast du bloß immer deine Witzchen her? Gehört dir eine Witzfabrik in Indonesien, wo Achtjährige neunzig Stunden in der Woche für dich schuften, damit du immer mit einer solchen Topqualität an Witzischkeit versorgt bist? Da haben ja Boy Groups mehr originellen Stoff zu bieten. Aber ich sage nichts.
    »Ja, also deshalb«, fährt Clint schließlich fort, »glaub ich, dass ich Tiny bei dem Meeting morgen möglicherweise unterstützen werde. Weil sich das Stück nach einer fantastischen Idee anhört. Ich hab nur noch eine Frage: Spielt und singt ihr euch eigentlich selbst? Um das zu sehen, zahl ich gern.«
    Ich grinse ein wenig, aber nicht zu viel. »Ich bin nicht so der Drama-Typ«, sage ich schließlich. In diesem Augenblick spüre ich hinter mir eine gewaltige Präsenz, und Clint reckt sein Kinn verdammt weit in die Höhe, um zu Tiny aufzublicken. Er nickt ihm zu und sagt: »Super, Tiny.« Dann geht er.
    »Will er dich mir wieder stehlen?«, fragt Tiny.
    Ich drehe mich um und jetzt kann ich auf einmal reden. »Das ganze Wochenende bist du nicht online und rufst mich nicht an, aber den da wegen Tiny Dancer anrufen, dazu hast du Zeit? Nur weil du unbedingt mein Leben durch blöde Musicallsongs ruinieren musst?«
    »Erstens, Tiny Dancer kann dein Leben nicht ruinieren, weil du kein Leben hast. Zweitens, du hast mich auch nicht angerufen. Drittens, ich hatte keine Zeit! Nick und ich haben fast das ganze Wochenende miteinander verbracht.«
    »Ich dachte, ich hätte dir erklärt, warum das mit Nick keine gute Idee ist«, sage ich, und Tiny fängt gerade wieder zu reden an, als ich Jane entdecke, die sich vornübergebeugt durch den Wind kämpft. Sie hat einen nicht-dick-genugaussehenden Kapuzenpulli an und kommt auf uns zu.
    Ich sage hallo und sie sagt hallo, und sie stellt sich neben mich, als wäre ich ein Heizstrahler oder so was, und blinzelt in den Wind, und ich sage: »Hey, nimm meine Jacke.« Ich ziehe sie aus und sie vergräbt sich darin. Ich denke immer noch darüber nach, was für eine Frage ich Jane stellen könnte, als es klingelt und wir alle nach drinnen drängeln.
    Ich sehe Jane den ganzen Schultag lang nicht mehr, was mich etwas frustriert, weil es so kalt ist, dass sogar in den Fluren alles gefriert, und ich mir Sorgen mache, dass ich mir nach der Schule auf dem Weg zu Tinys Auto den Tod hole. Nach der letzten Stunde renne ich die Treppe hinunter und schließe mein Schließfach auf. Und dort ist meine Daunenjacke hineingestopft.
    Nun ist es ja möglich, durch einen der Schlitze im Metall einen Zettel in ein abgeschlossenes Schließfach gleiten zu lassen. Mit etwas Geschick auch einen Stift. Einmal hat Tiny Cooper es sogar geschafft, mir ein Happy-Bunny-Buch hineinzuschmuggeln. Aber ich hab so meine Schwierigkeiten damit, mir vorzustellen, wie Jane – die ja nicht gerade die stärkste Person auf der Welt ist – es fertiggebracht haben soll, eine ganze Daunenjacke durch die winzigen Schlitze in mein Schließfach zu stopfen.
    Aber ich bin nicht hier, um Fragen zu stellen, deshalb zieh ich meine Jacke an und geh auf den Parkplatz raus, wo Tiny gerade eines dieser Händeschütteln-gefolgt-von-einer-einarmigen-Umarmung-Rituale
vollführt, und zwar mit niemand anderem als Clint. Ich öffne die Beifahrertür und setze mich in Tinys Acura. Er taucht kurz danach auf, und obwohl ich von ihm angepisst bin, weiß ich auch diesmal wieder die faszinierende und komplexe geometrische Operation zu würdigen, mit der es ihm gelingt, sich in sein winziges Auto hineinzufalten.
    »Ich hätte da einen Vorschlag«, sage ich, während Tiny ein weiteres Wunder der praktischen Geometrie vollbringt – nämlich sich den Sicherheitsgurt umzulegen.
    »Oh, ich fühl mich total geschmeichelt, aber ich will trotzdem nicht mit dir schlafen«, antwortet Tiny.
    »Haha, Witz komm raus. Hör zu, ich will, dass du die Sache mit Tiny Dancer sein lässt. Gib den Plan auf. Als Gegenleistung dafür werde ich dir – egal, alles was du möchtest. Sag mir, was ich tun soll, und ich tu’s.«
    »Na, dann möchte ich, dass du mit Jane zusammenkommst. Oder ruf sie wenigstens an. Obwohl ich so kunstvoll ein Tête-à-tête für euch arrangiert hatte,

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