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Will & Will

Will & Will

Titel: Will & Will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Green , David Levithan
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erzählt.
     
    d.a.w.g. sieht mich sehr besorgt an. deshalb lege ich eine sekunde die hand über das handy und sage zu ihm
     
    ich: mir geht es gerade nicht besonders gut. ich erlebe den schlimmsten augenblick meines lebens. geh bitte nicht fort.
     
    d.a.w.g. nickt.
     
    maura: will? es tut mir leid.
     
    ich: …
    maura: du hast doch nicht wirklich geglaubt, er würde dich in einem sexshop treffen wollen?
    ich: …
    maura: das war ein scherz.
    ich: …
    maura: will?
    ich: nur der respekt, den ich gegenüber deinen eltern empfinde, hält mich davon ab, dich auf der stelle umzubringen. aber eines versichere ich dir: ich werde niemals, wirklich niemals mehr mit dir reden oder dir einen zettel oder eine sms oder eine mail schreiben oder mit dir in welcher verdammten sprache auch immer kommunizieren. lieber esse ich einen haufen hundescheiße gespickt mit rasierklingen, als mit dir noch irgendwas zu tun zu haben.
     
    ich lege auf, bevor sie etwas antworten kann. ich stelle das handy aus. ich schließe die augen. und dann schreie ich.
    meine ganze welt bricht zusammen und deshalb mache ich dazu den soundtrack des untergangs. ich möchte schreien, bis mir sämtliche knochen brechen.
    einmal. zweimal. noch einmal.
    dann höre ich auf. ich spüre tränen in mir hochsteigen und hoffe, wenn ich die augen fest geschlossen halte, kann ich sie vielleicht noch unterdrücken. ich bin so jenseits von allem, erbärmlicher geht es gar nicht mehr, denn immer noch wünsche ich mir, dass ich die augen aufmache und auf einmal steht isaac vor mir und verkündet, dass maura nicht richtig tickt. oder der andere will grayson erzählt mir, dass auch das hier jetzt ein unwahrscheinlicher zufall ist. dass er nämlich
der will grayson ist, dem maura ihre mails geschrieben hat, und sie hätte die beiden will graysons einfach durcheinandergebracht.
    aber die wahrheit ist. die wahrheit ist der amboss.
    ich schnappe nach luft.
    die ganze zeit.
    die ganze zeit war es immer maura.
    nicht isaac.
    nie isaac.
    niemals.
    kränkung. unglaubliche trauer. kränkung-und-unglaubliche-trauer gleichzeitig.
    ich spüre einen unglaublichen kränkungstrauerschmerz.
     
    d.a.w.g.: ähm … will?
     
    er wirkt so, als sähe er den kränkungstrauerschmerz nur allzu deutlich auf meinem gesicht.
     
    ich: also der junge, den ich treffen wollte.
    d.a.w.g.: isaac?
    ich: ja, isaac. es hat sich rausgestellt, dass es kein fünfzigjähriger perverser war. sondern meine freundin maura.
    sollte so was wie ein scherz sein.
    d.a.w.g.: ein verdammt höllisch fieser scherz.
    ich: ja, find ich auch.
     
    ich habe keine ahnung, ob ich ihm das erzähle, weil er auch will grayson heißt oder weil er mir erzählt hat, wie es ihm so geht, oder weil er der einzige mensch auf der welt ist, der mir
jetzt gerade zuhören kann. alles in mir will sich nur noch zu einem winzigen ball zusammenrollen und in den nächsten gully hinabstürzen. aber das will ich d.a.w.g. nicht antun. ich finde, dass er etwas besseres verdient hat, als zeuge meiner selbstzerstörung zu sein.
     
    ich: ist dir so was, oder auch nur so was ähnliches, schon mal passiert?
     
    d.a.w.g. schüttelt den kopf.
     
    d.a.w.g.: ich fürchte, wir befinden uns hier auf völligem neuland. mein bester freund tiny hat mal versucht, mich in den boy-des-monats-wettbewerb bei seventeen reinzuschmuggeln, ohne mir was zu sagen. aber ich glaube nicht, dass man
    das wirklich vergleichen kann.
    ich: wie hast du’s rausgekriegt?
    d.a.w.g.: er war der meinung, dass jemand die bewerbung unbedingt noch mal durchlesen sollte, und da hat er mich drum gebeten.
    ich: und hast du gewonnen?
    d.a.w.g.: ich hab ihm gesagt, dass ich es für ihn wegschicken würde, und die unterlagen dann im papierkorb versenkt. er war richtig wütend, dass ich nicht gewonnen habe… aber ich glaube, wenn ich gewonnen hätte, wär es viel schlimmer gewesen.
    ich: dann hättest du womöglich miley cyrus getroffen und jane wäre vor eifersucht gestorben.
    d.a.w.g.: ich glaube, jane hätte sich eher totgelacht.
    ich kann nicht anders – ich stell mir automatisch vor, wie auch isaac darüber gelacht hätte.
    ich muss dieses bild unbedingt sofort auslöschen. isaac existiert nicht.
    ich merke, wie es mich gleich schon wieder überwältigt.
     
    ich: warum?
    d.a.w.g.: warum jane sich totgelacht hätte?
    ich: nein, warum macht maura so was?
    d.a.w.g.: keine ahnung.
     
    maura. isaac.
    isaac. maura.
    kopf. amboss.
    kopf. amboss.
    amboss.
     
    ich: weißt du, was mich

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