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Will & Will

Will & Will

Titel: Will & Will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Green , David Levithan
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und macht keine anstalten, seinen keks anzurühren. es ist ein soft-cookie mit dunklen schokostücken. er sollte schon längst den weg in tinys verdauungssystem gefunden haben.
    wenn tiny jetzt den appetit verliert, schaffen wir es niemals durch den rest des schultags. nicht dass ich auch nur die geringste lust darauf hätte, jetzt in den unterricht zu gehen – und tiny ja dann erst recht nicht. wenn er bei mir sein will, dann will ich auch bei ihm sein können. aber hier an der schule ist das einfach nicht möglich.
     
    ich: lass uns gehen.
    tiny: aber ich bin gerade erst gekommen.
    ich: du hast die einzigen leute kennengelernt, mit denen ich hier ein wort wechsle. du hast eine kostprobe unserer exquisiten
schulküche bekommen. wenn du willst, kann ich dir auf dem weg raus auch noch die vitrine mit den orden und pokalen unserer ehemaligen zeigen, die inzwischen so alt sind, dass sie an erektionsstörungen, demenz und krankheiten mit todesfolge leiden. aber niemals, aber wirklich niemals, würde ich es fertigbringen, dir in dieser umgebung meine zuneigung zu zeigen. wenn wir allein sind, ist das was völlig anderes.
    tiny: schwanz statt mathe.
    ich: ja. schwänze statt mathe. obwohl ich mathe heute schon
    hatte. aber ich schwänz den unterricht rückwirkend für dich.
    derek: geht! geht!
     
    tiny zeigt sich von dieser wendung der ereignisse sehr erfreut.
     
    tiny: und ich werd dich ganz für mich haben?
     
    vor anderen leuten so was zugeben zu sollen, ist überpeinlich, deshalb nicke ich nur.
    wir stehen mit unseren tabletts auf und verabschieden uns. gideon wirkt etwas vor den kopf gestoßen, aber es klingt ehrlich, als er zu tiny sagt, dass wir uns ja vielleicht später noch mal sehen können. tiny sagt, das würde ihn auch freuen, aber er meint es nicht so.
    kurz bevor wir die cafeteria verlassen, sagt tiny, dass er noch mal kurz wo hinmuss.
     
    tiny: ich muss da noch eine sache erledigen.
    ich: die toiletten sind den flur entlang, ganz am ende links.
    aber dahin will er nicht.
    er steuert direkt auf mauras tisch zu.
     
    ich: was machst du da? wir reden doch nicht mit ihr.
    tiny: du vielleicht nicht – aber ich hab ihr noch zwei, drei wörtchen zu sagen.
     
    maura schaut zu uns hoch.
     
    ich: lass es.
    tiny: geh zur seite, grayson. ich weiß, was ich tue.
     
    maura macht einen riesigen zinnober daraus, den stift wegzulegen und das tagebuch zuzuklappen.
     
    ich: nicht, tiny.
     
    aber er macht einen schritt nach vorne und beugt sich über sie. der berg ist zu maura gekommen und er hat ihr etwas zu sagen.
    über tinys gesicht huscht nervosität, bevor er anhebt. er holt tief luft. sie schaut ihn mit bemüht ausdrucksloser miene an.
     
    tiny: ich wollte nur mal kurz zu dir kommen und danke sagen. ich bin tiny cooper und mit will grayson jetzt seit vier wochen, zwei tagen und achtzehn stunden zusammen. wenn du nicht eine so böse, selbstsüchtige, heimtückische, rachsüchtige falsche freundin gewesen wärst, hätten wir uns nie kennengelernt. woraus du die lehre ziehen kannst, dass es nicht klappt, wenn du das leben eines anderen zerstören
willst. dem geht’s nämlich danach viel besser. vor allem ohne dich.
    ich: tiny, es reicht.
    tiny: ich finde, sie soll wissen, wie sehr ihr das danebengegangen ist, will. ich finde, sie soll wissen, wie glücklich –
    ich: ES REICHT!
     
    jede menge leute können es hören. tiny jedenfalls ganz bestimmt, denn er hält tatsächlich den Mund. und maura hört es natürlich auch, denn sie schaut jetzt nicht mehr ihn mit bemüht ausdrucksloser miene an, sondern mich. ich bin auf beide wahnsinnig wütend. ich greife nach tinys hand, aber diesmal, um ihn fortzuzerren. maura grinst dazu, schlägt dann wieder ihr tagebuch auf und fängt an zu schreiben. ich schaffe es bis zur tür, dann lasse ich tinys hand los, stürme zurück zu mauras tisch, schnappe mir das tagebuch und reiße die seite heraus, die sie gerade vollkritzelt. ich lese nicht mal, was draufsteht. ich reiß die seite nur raus und knülle sie zusammen und schleudere das tagebuch dann auf den tisch zurück. mauras cola light kippt dabei um. ich sage kein wort. ich gehe nur.
    ich bin so wütend, dass ich kein wort rausbringe. tiny läuft hinter mir her und sagt
     
    tiny: wieso? was hab ich denn getan?
     
    ich warte, bis wir draußen sind. ich warte, bis wir auf dem parkplatz sind. ich warte, bis wir bei seinem auto sind. ich warte, bis wir drinsitzen. ich warte, bis ich das gefühl habe, den mund aufmachen

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