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William von Saargnagel und der purpurne Traum (Episode 1 - Eine besondere Begegnung)

William von Saargnagel und der purpurne Traum (Episode 1 - Eine besondere Begegnung)

Titel: William von Saargnagel und der purpurne Traum (Episode 1 - Eine besondere Begegnung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfons Th. Seeboth
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während er aus einer Schublade einen Block Nafitze holte und einen zu ihm rüberreichte. Nachdem William ihn ausgefüllt und zurückgegeben hatte, druckste er herum: »Könnten Sie uns einen Gefallen tun und niemandem erzählen, dass Sie uns gesehen haben? Zumindest die nächsten Tage nicht.«
    »Von mir erfährt niemand, dass ihr hier ward. Den Sattel werde ich sofort ändern und dann zur Festung Rosenblut schicken.« Zum Abschied reichte er William die Hand. »Ich danke Euch für den Einkauf bei mir und wünsche Euch noch einen schönen Aufenthalt im magischen Bremer Schnoor.«
    »Danke, wir wünschen Ihnen auch noch einen schönen Tag«, erwiderte William. Bevor sie den Laden verließen, verstaute er noch rasch die Säcke mit ihren Kräutern und Pilzen in einem der drei Koffer.
    » Das war eine gute Idee, den Ladenbesitzer zu bitten, ein paar Tage mit dem Erzählen zu warten. Was kaufen wir als Nächstes ein? «
    William lachte leise. » Dir scheint das Einkaufen ja wirklich Spaß zu machen «
    » Ja, schon «, druckste Nildani herum. » Allerdings würde ich am liebsten selbst umherlaufen. Jedoch ist das derzeit keine gute Idee. Weißt du, ich war sehr lange in dem kleinen Ei und bin auf alles neugierig. Die Magie flüstert uns zwar viel zu, aber es ist nicht dasselbe, wie es mit eigenen Augen zu sehen. «
    » Dann lass uns die Anzüge für mich und die Ballkleider für dich kaufen. Ich hoffe, ich muss die nicht vor Fremden vorführen. « William lief es bei der Vorstellung eiskalt den Rücken runter. Wenn ihn jeder in den Ballkleidern angaffen würde, wäre ihm das mehr als peinlich.
    Nildani amüsierte sich köstlich über seine Vorstellungskraft, sagte aber nichts. Sie wollte ihn auf keinen Fall verärgern.
    Nach unzähligen Stopps an Schaufenstern kamen sie nach einer Weile an zwei Geschäften an, die Ballkleider und Schuluniformen führten. Der eine Laden war sehr groß und rappelvoll mit Kindern und Erwachsenen. In dem anderen hingegen war nicht sonderlich viel los. Da sie beide kein Aufsehen erregen wollten, gingen sie in das kleinere Geschäft, wo nur vier Kunden vor ihnen dran waren.
    William blieb bei den schönen Ballkleidern stehen und nahm nach und nach eines heraus, um es Nildani zu zeigen, die immer vorsichtig unter dem Leinensack hervorschaute. Das tat sie jedoch nur, wenn sie sich absolut sicher war, dass keiner zu ihnen hinsah. Die anderen Kunden im Laden schienen sich zu wundern und tuschelten, dass ein zerlumpter Junge sich Mädchenkleider anschaute.
    Ein schwarzer Kater mit einem weißen Fleck am Hals kam um den Tresen herum. Er lief direkt auf William zu. Mit einem Satz sprang er in den Bollerwagen zu Nildani. Ein lautes Fauchen und Knurren ertönte unter dem Leinensack, sodass sich alle Kunden und die Verkäuferin zu ihnen umdrehten. Krampfhaft versuchte William, den Kater da wieder herauszubekommen. Doch auf einmal sprang er von alleine raus und rannte zu seinem Frauchen, die sich sofort nach ihm bückte und streichelte. Als sie sich erneut aufrichtete, beobachtete sie William für einen kurzen Moment, um sich dann wieder ihrer anderen Kundschaft zu widmen.
    » Hat der Kater dir etwas getan? Sag was, Kleines! «
    Nildani reagierte aber nicht und kurz darauf verließen auch die letzten beiden Kunden den Laden. Die junge Verkäuferin eilte direkt zur Ladentür und verschloss diese. Danach hing sie ein Schild in die Tür: Vorübergehend geschlossen . Rasch verdunkelte sie noch die Fenster, sodass von außen keiner mehr in das Geschäft sehen konnte.
    Der schwarze Kater tauchte wieder auf und stellte sich neben den Bollerwagen. »Brauchst dich nicht mehr verstecken, kleiner Drache. Hier bist du in Sicherheit. Ihr beide habt Glück, dass ihr dieses Geschäft gewählt habt. In dem Laden auf der anderen Straßenseite arbeiten zwei Verkäuferinnen, von denen man munkelt, dass sie Schwarzmagiern dienen.«
    William starrte abwechselnd den Kater und die Verkäuferin an, die ihn nur angrinste. Der Hexenkater hüpfte unterdessen über einen Stuhl auf den Tresen.
    Das ließ sich Nildani nicht zweimal sagen und sprang aus dem Bollerwagen. » Keine Sorge, Hexenkatzen können nicht lügen. Wenn sie sprechen, erzählen sie immer die Wahrheit. «
    Die junge Verkäuferin stellte sich ihnen unterdessen vor: »Ich bin Rumalda und der freche Kater da heißt Oliver. Darf ich fragen, was ihr alles benötigt? Ach, und bist du ein Junge oder Mädchen?« Rumalda schaute sie fragend an.
    »Ich bin William und meine

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