Willige Opfer - Sex amp Crime 1
nicht gemacht. Ein paar spendierte Drinks an der Bar im
Roxy
und hier und da ein Kompliment hatten genügt. Was ihm nicht schwerfiel, denn sie war eine Schönheit. Augen, Nase, Mund schienen von Cleopatra entliehen. Die Figur hätte Julia Roberts alle Ehre gemacht. Und die Brüste waren wohlgeformte Knospen, die sich durchs eng anliegende T-Shirt bohrten und direkt seine Lendengegend belebten.
Wow, und nochmals wow!
Die Kleine mit ihren pechschwarzen gelockten Haaren war ganz schön angeschwipst und peilte nicht mehr alles. Jede Nacht schien eine Steigerung bereitzuhalten. Es war atemberaubend und er ärgerte sich, diesen Laden nicht schon früher beehrt zu haben.
Er sah sich bereits draußen, zum Wagen gehen, einsteigen und mit ihr los düsen. Nach Hause.
Ins Blutparadies.
Vorfreude war etwas unsagbar Schönes. Genau wie seine Begleiterin der Nacht. Die Auserwählte, mit der er einen Rausch erleben würde. Einen echten Blutrausch.
Sein eigenes Blut kam immer mehr in Wallung. Und ihres würde bald überkochen.
6
„Was zum Henker willst du, Rock?“ Esther Streits Stimme am Telefon klang ärgerlich und verschlafen. „Hast du mal auf die Uhr geschaut? Es ist kurz nach zwei nachts.“
„Halleluja“, antwortete der Journalist, der vors
Roxy
getreten war, um in Ruhe telefonieren zu können. „Hier laufen etwa 500 Typen rum, die drauf aus sind, ein Girl abzuschleppen und etwa 300 Girls, die sich abschleppen lassen wollen.“
„Gute Quote. Hast du was anderes erwartet?“ Sie wirkte extrem genervt.
„Ich latsche jetzt seit Stunden hier rum. Die sehen alle gleich aus. Die Typen im Anzug, die Frauen aufgemotzt und kaum was am Leib. Und außerdem halten sie sich für was Besseres. Ehrlich gesagt hab ich keinen Bock mehr.“ Er zögerte und fügte dann hoffnungsvoll hinzu: „Nur auf dich vielleicht. Na, wie wär‘s mit uns beiden heute Nacht?“
„Rock“, schrie Esther und klang aufgebracht. „Ich habe dir den Auftrag gegeben, weil er wichtig ist. Und nicht, damit du dich aufgeilst, um dann bei mir abzuspritzen. Ist das klar?“
„Moment mal“, hauchte er plötzlich ins Handy und war ganz still. Er beobachtete einen Typen, der mit einer Wahnsinnsschnitte aus dem
Roxy
stolperte. Sie schien betrunken, während er sie unter dem Arm stützte und vorwärts führte. Der Typ trug schwarze kurze Haare, einen trendig geschnittenen Anzug, ein Hemd ohne Krawatte und war braungebrannt.
Rock hatte plötzlich ein merkwürdiges Gefühl. Warum wusste er nicht. Vielleicht war es Instinkt. Das Gespür für Menschen und Situationen. Vielleicht auch nur eine bloße Ahnung, weil er nicht mehr im Heuhaufen rumstochern wollte, um die berühmte Nadel zu finden. „Da ist einer mit einer jungen Lady“, flüsterte Rock ins Handy. „Frag mich nicht warum, aber irgendwie kommt er mir verdächtig vor.“
„Ich wusste, dass ich mich auf deine Nase verlassen kann. Du hast was gut bei mir. Häng dich dran!“
„Noch wissen wir nicht, ob er‘s ist.“
„Finde es raus!“ Esther Streit klickte ihn weg.
7
Die Kleine hatte ein wenig zu viel getankt, die Schwelle zwischen angeheitert und knülle längst überschritten und hing an ihm wie ein nasser Sack. Aber das hatte er erst gemerkt, als er mit ihr an der frischen Luft war.
Sie war schwer, weil sie sich nicht allein auf den Beinen halten konnte, und er musste Kraft aufwenden. Mühevoll erreichte er den SLK, hievte sie hinein, startete den Wagen und fuhr los.
Auf dem Beifahrersitz schlief sie schnell ein. Er hatte Angst, dass sie kotzen und sein Auto versauen würde. In den Kurven ging er vom Gas, damit sie nicht nach rechts oder links fallen würde.
Mist, dachte er, einige Drinks zu viel. Er mochte es nicht, wenn sie zu voll waren. Sie sollten alles mitbekommen. Natürlich hätte er auch so seinen Spaß, aber er wollte sie alles spüren und erleben lassen.
Ihr T-Shirt-Träger war heruntergerutscht, aber sie registrierte nichts mehr. Er überlegte, ob er mit ihr wirklich nach Hause fahren sollte. Gab es eine Alternative? Wie konnte er sie rasch wieder fit bekommen, damit er seinen vollen Spaß genießen konnte? Er hatte keine Lust, bis morgen zu warten. Zu tief steckte das Verlangen nach einem neuen Rausch in ihm.
Im Gedanken daran musste er grinsen.
Sie fuhren Richtung Frankfurter Innenstadt, ließen das Bankenviertel rechts liegen. Er bog ab ins Westend. An einer Parkbucht, die umrandet und geschützt von hohen Bäumen war, hielt er an und zerrte sie aus dem Wagen. Er
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