Willige Opfer - Sex amp Crime 1
er sich ein. Man wusste ja nie. Er las die Straße, in der sie wohnte. War nicht allzu weit entfernt.
Fünf Minuten später hielt er an der Ecke der Ludwigstraße. Er stieg aus, zerrte sie heraus. Sich von seinem ursprünglichen Plan zu verabschieden fiel ihm nicht leicht, aber es musste sein. Er ließ sie einfach auf dem Trottoir liegen. Sie hatte die Augen geschlossen, war noch im Delirium.
Schade um die geilen Titten, schade um den Slip. Aber es half nichts. Und er war sicher, nach dieser Pleite das nächste willige Opfer zu finden. Er setzte sich ins Auto und fuhr in die Nacht.
KAPITEL 2
10
Es klopfte an ihrer Bürotür und Esther Streit beschlich ein ungutes Gefühl. Wer wollte morgens um halb neun etwas von ihr?
Als hätte sie es am Klopfen erkannt, kam Angelika Rossmann langsamen Schrittes zur Tür herein und bahrte ihren Prachtkörper unmittelbar vor ihrem Blickfeld auf. Die kommissarische Oberstaatsanwältin, die eine umwerfende Ausstrahlung hatte, wie Esther neidvoll anerkennen musste, verwirrte sie mit ihrer Präsenz, mit der sie augenblicklich das gesamte Büro einnahm.
Das Gerücht, dass ausgerechnet die Rossmann den im Sterben liegenden Oberstaatsanwalt vertreten würde, hatte sich im Polizeipräsidium blitzartig von Etage zu Etage herumgesprochen. Begleitet von Ehrfurcht. Diejenigen in der Kriminaldirektion, die ihr bereits beruflich begegnet waren, hatten einen Höllenrespekt vor der Frau. Wer über sie sprach, hatte stets einen devoten Zug in der Stimme.
Esther ahnte, dass nichts Gutes folgen würde, denn wenn die Rossmann sich herabließ und persönlich hier aufkreuzte, konnte das nur Ärger bedeuten. Und so kam es dann auch. Ohne jedwede Begrüßung oder Vorrede begann Frau Rossmann mit einem Touch Überheblichkeit, wie es ihre Art war: „Eine solche Pleite haben wir lange nicht mehr erlebt, Frau Streit!“ Ihr Blick bohrte sich in die Iris der Angesprochenen. „Der Halter des Fahrzeugs“, fuhr die Rossmann fort, „dessen Kennzeichen Ihr Informant durchgegeben hat, ist 83 Jahre alt, hat Grünen Star im fortgeschrittenen Stadium und liegt seit über einer Woche im Krankenhaus mit einer Chronisch Obstruktiven Lungenerkrankung. Was sagen Sie dazu?“ Jedes Wort war wie ein Pfeil, der durch die Luft flog, um sich in Esthers Herz zu bohren. Sie konnte die Betonung, die auf den Worten ‚Ihr Informant‘ gelegen hatte, nicht überhören, bemühte sich aber, nicht aus der Haut zu fahren und gelassen zu antworten: „Entschuldigen Sie, Frau Rossmann, aber da lagen wir wohl gründlich daneben.“
„Und wie erklären Sie sich dieses Versagen?“
„Zahlen- oder Buchstabendreher? Was weiß ich. Es war nachts, die vielen Lichter der Stadt. Das Kennzeichen war bestimmt schlecht zu sehen. Vielleicht wurde er geblendet. Da kann man schon mal eine Zahl falsch entziffern.“
Frau Rossmann stemmte ihre Hände in die Seite, bevor sie fortfuhr. „Genau das darf eben nicht passieren, Frau Streit. Schlampigkeit ist das Letzte, was wir jetzt gebrauchen können. Merken Sie sich das für die Zukunft! Von wem haben Sie diese Information überhaupt?“
Esther schien etwas pikiert und räusperte sich leise. „Entschuldigen Sie, Frau Rossmann, aber meine Informanten gebe ich bestimmt nicht preis.“
Angelika Rossmann stolzierte durchs Büro und würdigte sie zunächst keines Blickes, stattdessen schaute sie durchs Fenster auf den Innenhof des Präsidiums und tat, als habe sie die letzte Bemerkung von Frau Streit überhört.
„Sie wissen schon“, sagte Frau Rossmann plötzlich gestochen scharf, „dass Sie das Kopf und Kragen kosten kann? Ich gebe Ihnen daher den gut gemeinten Rat, mir unverzüglich den Namen mitzuteilen. Ansonsten werde ich Fachaufsichtsbeschwerde gegen Sie einreichen und für ein Disziplinarverfahren wird es auch reichen. Zudem kann ich Ihnen heute schon versprechen, dass Sie hier keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen werden.“
Esther zuckte zusammen. Rummmmmms! Das hatte gesessen. Die Rossmann machte ernst. Und es bestand keinerlei Zweifel, dass sie ihre Ankündigungen wahr machen würde. Diese Frau würde sogar ihre Großmutter verpfänden, wenn es ihr den geringsten Vorteil einbringen würde.
Esther Streit schluckte. Sie versuchte sich zu sammeln, was angesichts dieser misslichen Situation nicht einfach war. Rock, dieser Idiot, musste irgendeinen Fehler begangen haben. Und jetzt musste sie ihn ausbaden. Sie begriff, dass sie in der Tinte saß.
Und zwar ganz tief.
Natürlich
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