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Willkommen auf Skios: Roman (German Edition)

Willkommen auf Skios: Roman (German Edition)

Titel: Willkommen auf Skios: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Frayn
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wusste sie ihren Namen nicht.
    »Kein Problem«, sagte der Mann mit der Warze auf der Nasenspitze. »Was?«
    Sie hatte den Flug verpasst, erklärte sie noch einmal, dank des Ärgers mit ihrem Freund Patrick, mit der Folge, dass ein anderer Freund, mit dem sie sich hier hatte treffen wollen und der Oliver hieß –
    »Moment!« sagte der Mann. »Sie wollen Mr. Fox Oliver?«
    »Mystaphoksoliva?« wiederholte sie verständnislos. Und plötzlich begriff sie, wie leicht Griechisch zu verstehen war. »Ja!« rief sie. »Mr. Fox Oliver! Ja, ja.«
    »Kein Problem«, sagte Spiros. Er nahm ihr den Koffer ab und führte sie hinaus auf den Parkplatz. »Ich weiß, wo. Ich fahre ihn. Mr. Fox Oliver. Hat schon Badewanne voll für Sie, Glas Wein auf Tisch.«
    Geradeaus den Weg entlang und dann links.
    Es hatte so einfach geklungen, als Nikki es erklärt hatte. Doch in der Dunkelheit, während sich der neue Dr. Norman Wilfred in seinem weißen Bademantel, die gekühlte Champagnerflasche unter dem Arm, einen Weg ertastete, hatte er Mühe, der Welt, in die er sich hineinerfunden hatte, einen Sinn abzugewinnen. Geradeaus den Weg entlang, ja, aber keiner der Wege war gerade! Sie waren alle auf elegante Weise den komplexen landschaftlichen Konturen der Hänge angepasst. Dann links. Aber wann war links links, und wann war es ein gewundenes Geradeaus, von dem ein Rechts abzweigte?
    Hier und da blickten kleine Lichter bescheiden zu Boden oder versteckten sich hinter Schleiern süß duftender Vegetation. Hin und wieder hörte er das Bruchstück einer Unterhaltung oder Gelächter, doch Lichter und Geräusche ließen die umgebende Dunkelheit und Stille nur tiefer wirken. Zwischen den Bäumen sah er gelegentlich Anzeichen von Leben – Leute, die umhergingen oder an Tischen saßen, aber sie befanden sich ein gutes Stück unterhalb von ihm, und kein Weg schien hinunterzuführen.
    Die Umgebung wurde noch fremdartiger, als der Mond über den Hügeln im Osten aufging, einen Teil der Dunkelheit versilberte und den Rest in noch tieferen Schatten stürzte. Die Zeitlosigkeit von allem konnte einen in den Wahnsinn treiben, vor allem da er selbst so wenig Zeit hatte. Irgendwo in dieser großen Stille blickten ihre freundlichen Augen auf die Terrassentür, die sie offengelassen hatte. Aber wo, wo? Das Lächeln in ihren Augen begann bereits zu erlöschen, und jeden Augenblick konnte der andere Dr. Norman Wilfred wutentbrannt aus dem Schatten stürzen und ihn aus dem Weg boxen. Die blumenumrankten Bungalows standen weit voneinander entfernt, und sogar im Mondschein musste er sehr nahe an sie herantreten, um die in Stein gehauenen Namen lesen zu können. Xenokles, Theodektes, Menandros … Leukippos, Empedokles, Anaximander … Er merkte, dass er den Namen vergessen hatte, nach dem er suchte. Demosthenes. Nein – Damokles.
    Er würde aufgeben müssen. In sein Zimmer zurückkehren, sich richtig ausschlafen und hoffen, dass der alte Dr. Norman Wilfred sich irgendwie irgendwo genauso verlaufen hatte wie er.
    Aber er konnte nicht in sein Zimmer zurück. Er wusste den Weg nicht, und selbst wenn er jemanden träfe, den er fragen könnte, so hatte er doch den Namen seiner Unterkunft vergessen. Wie auch den Schlüssel.
    Er begann sich nach den alten Tagen zu sehnen, als er noch Oliver Fox gewesen war. Doch wie so oft im Leben gab es keine andere Möglichkeit, als weiterzugehen und nichts anderes zu tun, als was er leichtfertigerweise zu tun begonnen hatte.
    Endlich, während das Taxi auf der unbefestigten Straße durch die Berge schwankte und holperte, klingelte Georgies Telefon, das sie wartend in der Hand hielt.
    »Hallo!« sagte sie freudig. »Ich bin da! Wo bist du?«
    »Auf dem Boot«, sagte Patrick. »Wo du mich verlassen hast.«
    Sie brauchte nicht länger als eine Viertelsekunde, um sich zu rekonfigurieren.
    »Ach du bist es«, sagte sie.
    »Offensichtlich. Wer denn sonst?«
    »Ich dachte, du wärst vielleicht Nikki. Meine alte Schulfreundin. Bei der ich wohne. Ich hab’s dir doch gesagt. Sie sollte mich am Flughafen abholen. In Zürich.«
    »Du bist schon in der Schweiz? Du hast gesagt, dass du den Flug verpasst hast.«
    »Ich habe einen anderen gefunden. Über irgendwo … Belgrad.«
    Schweigen in Izmir. Sie kurbelte das Fenster herunter und spürte die heiße duftende Nachtluft über ihr Gesicht streichen. Sie sah, dass der Mann mit der Warze auf der Nase sie im Rückspiegel beobachtete.
    »Wie ist das Wetter in der Schweiz?« fragte Patrick.
    »Ach,

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