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Willkommen auf Skios: Roman (German Edition)

Willkommen auf Skios: Roman (German Edition)

Titel: Willkommen auf Skios: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Frayn
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bitte vielmals um Entschuldigung«, sagte er, als die Schreie und Rufe sich soweit gelegt hatten, dass er sich Gehör verschaffen konnte. »Ich habe den Schlüssel zu meinem Koffer verloren.«
    Als nächstes gewann Nikki ihre soziale Contenance wieder.
    »Oh, Mrs. Toppler«, sagte sie, »das ist Dr. Norman Wilfred. Unser Ehrengast. Dr. Wilfred, das ist Mrs. Fred Toppler, Ihre Gastgeberin.«
    »Ich habe gesehen, dass die Tür offenstand«, sagte Oliver, »und gedacht, dass ich möglicherweise eine Drahtzange finden würde … Oder eine Eisensäge …«
    »Hol eine Drahtzange aus der Werkstatt, Giorgios«, sagte Nikki zu dem Wachmann. »Und dann bring Dr. Wilfred zurück zu Parmenides und mach seinen Koffer auf. Es tut mir schrecklich leid, Mrs. Toppler. Ich hätte überprüfen sollen, ob Dr. Wilfred alles hat, was er braucht.«
    »Willkommen in der Fred-Toppler-Stiftung, Dr. Wilfred«, sagte Mrs. Toppler, die der Sprache endlich wieder mächtig war. »Wir sind alle so aufgeregt.«
    Mr. Papadopoulou wuchtete seine immense Masse vom Bett und hob die Champagnerflasche auf, die Oliver aus der Hand gerollt war.
    »Ach, und das ist Mr. Vassilis Papadopoulou«, sagte Nikki. »Ein großer Mäzen und Wohltäter der Fred-Toppler-Stiftung.«
    »Danke«, sagte Oliver.
    »Jedenfalls mal was anderes als der Typ, den wir letztes Jahr hier hatten«, sagte Mr. Papadopoulou.
    »Sie haben gesagt, die rechte Terrasse«, sagte Oliver leise und vorwurfsvoll zu Nikki im Flur, während der Wachmann wartete.
    »Sie ist auf der rechten Seite. Wenn man im Haus ist.«
    »Ich verstehe«, sagte Oliver. »Sie ist rechts, wenn man im Haus ist. Da ich draußen war, habe ich einen Fehler gemacht. Vielleicht könnten wir sie uns gemeinsam ansehen, vom Haus aus, damit ich es mir richtig merken kann.«
    Sie zögerte und sah dann, dass die Tür zu Mrs. Topplers Zimmer einen Spaltbreit offenstand und Mr. Papadopoulou sie beobachtete.
    »Der Wachmann wird Sie begleiten, Dr. Wilfred«, sagte sie. »Sie kommen doch zum Frühstück?«
    »Mir erzählt sie, dass sie diesen großen Star holt«, sagte Mrs. Fred Toppler. »Und dabei ist er ihr Freund!«
    »Sie hat für dich einen großen Fisch an Land gezogen – wen interessiert der Rest?« sagte Mr. Papadopoulou. Im Dunkeln schob er seine Hand unter Mrs. Fred Topplers Nachthemd und massierte die Stelle am unteren Rücken, die sie aus medizinischen Gründen gern massieren ließ. » Sie ist glücklich, er ist glücklich, du bist glücklich.«
    »›Oh, Mrs. Toppler‹, sagt sie, ›er ist weltberühmt! Oh, Mrs. Toppler, er wird soviel besser sein als der im letzten Jahr.‹ Und die ganze Zeit treiben sie es auf der anderen Seite des Flurs.«
    »Entspann dich. Er hat es nicht bis zu ihr geschafft.«
    »Nein, so ein großer Intellektueller, aber unfähig, die Möse seiner Freundin zu finden.«
    »Junge, hast du vielleicht geschrien!«
    »Also, dieses kleine Flittchen. Immer eine weiße Bluse, ein Gesicht wie ein gefülltes Milchbrötchen. Und dabei ein Flittchen wie alle anderen.«
    Mr. Papadopoulou musste plötzlich lachen. »Weißt du was? Sie wartet an der Terrassentür auf ihn. Sie sagt, ›Liebling, es ist die rechte Terrasse!‹«
    Mrs. Toppler dachte darüber nach. Mr. Papadopoulou knetete ihre Hinterbacken. Sie war fast soweit. Plötzlich lachte auch sie.
    »Eigentlich ist er ziemlich süß«, sagte sie.
    Nikki lag wach und versuchte sich mit einem erfrischenden Gedanken zu beruhigen. Christian wird gehen. Die Stiftung wird einen neuen Direktor brauchen …
    Doch noch bevor sie ihn zu Ende gedacht hatte, wurde der erfrischende Gedanke von einem heißen verdrängt: Hatte die Szene in Mrs. Topplers Schlafzimmer die Tauglichkeit ihrer Wahl des Gastredners in Zweifel gezogen? Dicht auf den Fersen dieses heißen Gedankens folgte ein noch heißerer, der noch peinlicher und quälender war: Mrs. Toppler hatte doch nicht etwa erraten, in welchem Bett Dr. Wilfred in Wirklichkeit nach einer Drahtzange oder Eisensäge hatte suchen wollen …?
    Sie stand auf und überprüfte noch einmal, ob ihre Terrassentür geschlossen und verriegelt war.

13
    Vielleicht war an Oliver doch mehr dran, als sie angenommen hatte, dachte Georgie, als sie die Haustür öffnete und die Lichter die Höhle entspannten Wohlstands enthüllten. Jedenfalls schien er reiche Freunde zu haben.
    »Oliver!« rief sie leise. Keine Antwort, nur das geisterhafte Gemurmel der Klimaanlage. Und etwas anderes … Das flüchtige Gefühl einer menschlichen

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