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Willkommen im Totenhaus

Willkommen im Totenhaus

Titel: Willkommen im Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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selbst gestorben, aber er war nicht tot, wie wir es gern gehabt hätten.
    Er hatte sich nur verwandelt, denn die kompakte Masse war einmal ein Mensch gewesen.
    Wie ein übergroßes, schwarzes, glänzenden Ei kam er mir vor. Aus ihm hervor schimmerten die Gesichter seiner Opfer, und sie verteilten sich auf allen Seiten.
    Diejenigen, die aussahen als würden sie leben, bewegten ihre Münder. Sie wollten etwas sagen, sie stöhnten auch, sie jammerten, und ich fragte mich, ob sie tot waren oder ob sie die Kräfte des Hauses noch am Leben gehalten hatten.
    Das also war aus dem Earl geworden. Er war selbst eingegangen in sein Haus, dessen Wände, Balken und Dach mit den Leichen und dem Blut fremder Menschen errichtet war.
    Der Mittelpunkt!
    Und er selbst war noch da. Ich hatte vorgehabt, Suko anzusprechen, damit wir über einen Plan sprachen, als sich in der Mitte dieses auch stinkenden Gegenstandes etwas tat.
    Da glühte ein Auge auf.
    Zuerst als kleiner Punkt, der sich allerdings schnell vergrößerte und auch farblich an Stärke gewann. Ein rotes Licht strahlte wie dünnes Blut durch das Gebilde, um das Innere und auch das Zentrum aufzuhellen.
    Wir erlebten mit eigenen Augen, daß sich Kelly Kidman nicht geirrt hatte. In der schwarzen, widerlichen Masse baute sich dieses blutrote Licht zu einem Gebilde auf, das tatsächlich die Form eines Totenschädels bekam.
    Es strahlte sein Licht ab. Es glühte nicht nur das Innere des Massestücks aus, sein roter Schein floß auch über die Gesichter der Toten und möglicherweise auch noch Lebenden hinweg, die uns anglotzten.
    »Graystones Reste«, flüsterte Suko.
    »Und wie.«
    »Wie machen wir es?«
    »Ich weiß es nicht, Suko. Ich weiß gar nichts mehr.« Mein Atem ging schwer. Wie nebenbei stellte ich fest, daß sich das Haus in meiner nahen Umgebung wieder bewegte und veränderte. Aber ich hatte Skrupel, dieses verfluchte Wesen anzugreifen, denn ich dachte dabei an Kellys Freunde. Was war, wenn sie nicht tot waren? Was passierte, wenn wir den höllischen Rest zerstörten und sie gleich mit?
    »Denkst du an die drei?«
    »Sicher.«
    »Sie haben trotzdem eine Chance, John. Wenn wir die Masse zerstören, könnten sie freigelassen werden. Das ist doch wie Gummi, das alles andere hält.«
    »Darauf wird es wohl hinauslaufen«, sagte ich und sprach nicht mehr weiter, weil etwas anderes passierte.
    Die Masse sprach!
    Es glich diesem Röhren, das wir schon einmal gehört haben, diesmal bauten sich daraus Worte auf, die wir sogar bei einiger Anstrengung verstanden.
    »Ich spüre, daß ihr gekommen seid, um mich zu vernichten. Aber der Earl of Graystone ist mächtiger. Ich bin nicht zu töten. Ich habe mich mit der Hölle verbunden und gehöre zu ihr, wie viele andere vor mir auch, die dem gleichen Club beigetreten waren. Ich habe versucht, ihn fortzuführen und bin nun…«
    Er redete weiter, doch zumindest ich hörte nicht mehr zu, denn ein Wort hatte mich aufmerksam werden lassen.
    Der veränderte Earl hatte von einem Club gesprochen.
    Da wußte ich Bescheid.
    Es war der Höllenclub, die Satanisten, mit denen wir es schon in der Vergangenheit zu tun gehabt hatten. Gegründet vor einigen hundert Jahren von einem Mann namens Dashwood, der reiche Müßiggänger um sich versammelt hatte und sie hinein in die Magie trieb. Die Höllensöhne folterten, sie mordeten, sie beschäftigten sich mit dem Teufel, sie liebten die Hölle und taten dies alles aus purer Langeweile. Und sie waren darauf eingestellt, ewig zu leben, egal in welcher Form das auch geschah.
    Der Earl of Graystone hatte also zu ihnen gehört und sich ihrer Tradition angeschlossen.
    Jetzt war mir einiges klar geworden. Er hatte auch den Weg gefunden, seinen eigenen Tod zu überleben; dabei war ihm die Form und die Art letztendlich egal.
    »Du warst ein Satanist?« fragte ich.
    »Ich bin einer, Mann mit dem Kreuz!«
    »Ja, ich weiß, daß du dieses Kreuz haßt. Aber du wirst nicht daran vorbeikommen. Auch ein gewisser Dashwood ist letztendlich vernichtet worden. Mögen seine Theorien noch so zutreffend gewesen sein, perfekt waren sie nicht.«
    »Ich bin nicht er!« röhrte uns der Schädel entgegen. »Ich bin alle. Ich bin eine Kreatur, ein Wesen, und ich bin gleichzeitig alles hier. Ich bin Graystone Hall. Ich habe dieses Haus mit Leichen gebaut. Sie alle stecken in den Wänden. Sie haben meine Einladungen als Lebende angenommen und das Haus nie mehr verlassen. Sie wollten meine Feste erleben, doch sie haben nie geglaubt,

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