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Willst Du Normal Sein Oder Gluecklich

Willst Du Normal Sein Oder Gluecklich

Titel: Willst Du Normal Sein Oder Gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Betz
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unsere normalen, Angst auslösenden
Gedanken über das Leben und unsere Mitmenschen. Begonnen haben wir damit in frühester Kindheit, als wir mit unseren Eltern und anderen Erwachsenen konfrontiert wurden, die uns nicht so annehmen und lieben konnten, wie wir waren. Das hat jeden von uns zutiefst verunsichert und geschockt. Hinzu kam, dass ihre Gedankenwelt vollgestopft war mit Angst machenden Gedanken. Als Kinder auf die Eltern angewiesen, mussten wir glauben, was sie sagten und dachten. Und so übernahmen wir einerseits ihr Lebens- und Menschenbild, andererseits auch tonnenweise ihre Ängste. Denn ein Kind kann sich nicht vor den Emotionen derer schützen, von denen es abhängig ist. Die Ängste unserer Eltern und unserer Vorfahren, die von Generation zu Generation weitergereicht wurden, sitzen uns heute tief in den Knochen.
    Wenn ein Kind hört: »Pass auf, dass dir nicht dies oder jenes geschieht«, wenn ihm eingebläut wird »Du musst dies oder jenes schaffen«, dann beginnt es, diese Gedanken zu übernehmen und denkt: »Ich muss aufpassen, ich muss es schaffen, ich muss mich anstrengen, ich könnte sonst …« Solche und viele andere Gedanken erzeugen Angst. Das bedeutet: Wir erschaffen und vermehren unsere Ängste durch unsere Gedanken. Da wir jedoch weitgehend unbewusst denken, bemerken wir diesen schöpferischen Vorgang nicht. Nur das Ergebnis, unsere Ängste, spüren wir mit der Zeit mehr und mehr, und sie suchen uns vor allem in der Nacht heim.
    Die Grundhaltung des Normalmenschen ist daher von Angst durchtränkt. Darum hat er ein verzweifeltes Bedürfnis
nach Sicherheit, schließt Versicherungen und Verträge ab, will möglichst viel in seinem Leben unter Kontrolle bringen. Je größer aber der Wunsch nach Berechenbarkeit, Kontrolle und Sicherheit in einem Menschen ist, desto größer müssen die Ängste sein, aus denen dieser Wunsch erwächst. Wer nach Sicherheit ruft, ist voller Ängste. Aber er kann sich ihnen stellen und lernen, sie bejahend fühlend zu verwandeln. Wie das praktisch geht, habe ich auf vielen CDs erläutert.
     
    Wie sehr versuchst du, dich selbst, das Leben und deine Mitmenschen unter Kontrolle zu bringen? Wie viele Routineabläufe erkennst du in deinem Alltag? Wie reagierst du auf unvorhergesehene Dinge: auf einen plötzlich angekündigten Besuch, auf den Stau auf der Autobahn oder auf Verspätungen des Zuges, auf den du wartest. Wie sehr kümmerst du dich darum, was dein Partner, deine Tochter oder dein Sohn den ganzen Tag tun, mit wem sie zusammen sind und wo sie gerade stecken. Wie oft bist du mit Aufräumen und Saubermachen beschäftigt, wie wichtig ist dir eine picobello aufgeräumte Wohnung?
    Wie oft machst du dir Sorgen um dies und jenes? Zum Beispiel um deine Liebsten? Besonders die Mütter haben das Sich-Sorgen-Machen (in der Tradition ihrer Mutter) zu einer ihrer wichtigsten Lebensaufgaben erkoren und merken nicht, was sie damit anrichten, bei ihren Partnern, ihren Kindern und in ihrem eigenen Körper. Dieses sich Sorgen ist eine der verrücktesten Angewohnheiten. Der sich oft oder ständig sorgende Mensch tut so, als würde er Sicherheit schaffen, und
sieht nicht, dass er genau das Gegenteil erreicht und seine Mitmenschen damit erheblich belastet, falls diese sich nicht bewusst davon abgrenzen können. Mütter halten es sogar für ein Zeichen von Liebe, wenn sie sich Sorgen um Kinder, Partner und Eltern machen. Nein, liebe Mütter! Es ist nur das Verdrängen eurer eigenen, nicht eingestandenen Ängste, die ihr euren Mitmenschen auf die Schultern legt. Jede Sorge ist eine Energie, mit der wir den anderen energetisch belasten und den eigenen feinstofflichen Körper vergiften. Das chronische Sich-Sorgen-Machen ist also nichts weniger als eine geistige Umweltverschmutzung, die niemandem dient, sondern beiden Parteien schadet.
     
    Angst ist also kein Schicksal, das vom Himmel fällt. Angst ist angelernt und von anderen übernommen. Und das Gegenteil von Angst heißt nicht Mut, wie viele denken mögen, sondern Liebe. Wo Angst ist, da fehlt es an Liebe, da wird etwas noch nicht geliebt. Die Angst steht zur Liebe in einem Verhältnis wie die Dunkelheit zum Licht. Zünden wir in der Dunkelheit eine Kerze an, verschwindet die Dunkelheit. Bringen wir in den Raum der Angst Liebe hinein, muss die Angst weichen. Angst kann also auch als ein »Vakuum der Liebe« bezeichnet werden, als ein Ort, an dem noch keine Liebe ist.
    Solange wir uns unseren Ängsten nicht stellen, sie stattdessen

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