Willst Du Normal Sein Oder Gluecklich
heute nicht im Frieden bist. Befreie dich von den Wackersteinen einer unfriedlichen Vergangenheit und du schaffst die Grundlagen für eine glückliche Zukunft. Selbst wenn du in deiner Kindheit geschlagen, missbraucht, verlassen oder gedemütigt wurdest, niemand kann dich davon abhalten, mit dieser schweren Periode deines Lebens in den Frieden zu gelangen.
Als Kind konntest du nicht frei wählen und mit fünf Jahren zu deinem Vater sagen: »Du, Alter, bei euch gefällt’s mir nicht. Ich ziehe aus.« Das Leben jedes Kindes – auch im »besten Elternhaus« – ist durch Abhängigkeit, folglich Unfreiheit geprägt. Jedes Kind muss sich den Erwartungen und Forderungen der Eltern anpassen beziehungsweise auf sie reagieren. Selbst das rebellische Kind wendet extrem viel Kraft auf, um durch seine Rebellion, sein lautes »Nein« noch Aufmerksamkeit und damit Zuwendung zu erhalten. Denn Aufmerksamkeit ist seelische Nahrung für ein Kind, auch die Aufmerksamkeit negativer Art.
Dennoch ist es wichtig, allmählich zu begreifen, dass auch das unglückliche oder unter seinen lieblosen (das heißt unbewussten) Eltern leidende Kind selbst auch ein Schöpfer ist. Ich sage nicht, dass es sich das Leben mit seinen Eltern erschafft. Aber es reagiert auf die Aussagen und das Verhalten seiner Eltern mit eigenen Gedanken, die einen massiven Einfluss auf seinen späteren Lebenslauf als Erwachsener haben.
Ein Beispiel: Ein Kind, das öfter geschlagen wird, sagt innerlich nicht: »Meine Mutter sollte mal zum Therapeuten gehen, mit der stimmt etwas nicht!«, sondern denkt: »Mit mir stimmt wohl etwas nicht, sonst würde sie mich nicht schlagen.« Kinder denken anders als Erwachsene, da sie das Leben aus einer völlig anderen Perspektive betrachten. Was Mütter und Väter in den ersten Jahren zu ihren Kindern sagen, hat – wie schon erwähnt – eine nachhaltige Wirkung auf das kindliche Selbstbild. Das geschlagene Kind glaubt sogar: »Ich habe es wohl verdient, geschlagen zu werden. Ich bin halt nicht in Ordnung. Ich bin unartig, böse, faul …« Es beginnt auf diese Weise frühzeitig, sich innerlich mit vielen solcher Gedanken und Überzeugungen selbst zu schlagen und zu verurteilen. So ist es nicht verwunderlich, dass Mädchen, die geschlagen wurden, später gewalttätige Partner anziehen, die ihnen ihr Selbstbild wieder bestätigen, oder auch selbst zu schlagenden Müttern werden, weil sie das Geschlagenwerden in der Kindheit als »normal« empfanden.
Ich behaupte: Das größte Leid tut sich der Mensch selber an. Er leidet letztlich nur an sich selbst, auch wenn es vordergründig so aussieht, als sei er das Opfer seiner Mitmenschen. Aber das stimmt nicht, wenn wir hinter die Oberfläche des Geschehens schauen. Da wir in der Kindheit abhängig waren, mussten wir uns als Opfer der Umstände und unserer Eltern fühlen. Mit dem Auszug aus dem Elternhaus haben wir dieses Opferbewusstsein jedoch nicht abgelegt wie ein altes Kleid. Über Jahre genährte Überzeugungen haben eine
große Kraft in uns entwickelt, sie schimmeln nicht vor sich hin. Wir müssen sie uns bewusst machen, wenn wir zu aktiven Schöpfern und Gestaltern unserer Lebenswirklichkeit werden wollen. Und die Wunden, die aus Verletzungen, Zurückweisungen und Enttäuschungen in der Kindheit entstanden, heilen nicht automatisch. Das alte Sprichwort »Die Zeit heilt alle Wunden« irrt: Die Zeit heilt gar nichts, sondern ermöglicht uns nur, tief nach innen zu verdrängen, was wehtut. So wartet die Vergangenheit fast aller Menschen heute darauf, von ihnen selbst endlich geklärt und in einen friedlichen Zustand überführt zu werden. In meinen Seminaren stelle ich manchmal ein Schild auf mit der Aufschrift: »Für eine glückliche Kindheit ist es nie zu spät.« Das klingt für den Verstand absurd, aber unser Herz versteht diesen Satz. Denn auch die unglücklichste und schmerzhafteste Kindheit, die in uns gespeichert ist, kann durch Erkenntnis, Verstehen und Vergeben in Frieden und Freude verwandelt werden. Nach meinen Seminaren erlebe ich immer wieder, wie innerhalb kurzer Zeit aus damals misshandelten, geschlagenen, missbrauchten Kindern glückliche Erwachsene werden, die mit ihren Eltern und ihrer Kindheit völlig im Frieden sind und zu freudigen, kraftvollen Schöpfern ihrer Lebenswirklichkeit werden.
So kümmert sich der »normale« Mensch nicht um seine Vergangenheit, die er wie einen Rucksack durchs Leben schleppt. Der erkennende Mensch hingegen, der sich ihr
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