Willst Du Normal Sein Oder Gluecklich
mit Liebe zuwendet, erfährt, dass er sich von seiner Vergangenheit befreit und dadurch erst im Hier und Jetzt ankommt. Jetzt erst beginnt sein eigentliches
Leben. Ein Satz, der mich in diesem Zusammenhang sehr berührt hat, geht sinngemäß » Erst dann, wenn du mit Vater und Mutter so sehr im Frieden und versöhnt bist, dass sie sich in dir noch einmal vereinigen, dann wirst du zum zweiten Mal geboren.« Und diese zweite Geburt ist die wichtigere Geburt in ein neues Bewusstsein als ein liebender, freudiger Mensch, der tief in sich weiß: Alles hatte einen Sinn und alles ist gut!
Das tut man nicht!
Wir haben bereits früh gelernt, genau darauf zu achten, was andere für »richtig« oder »falsch« halten. Das geschah in der Zeit unserer Abhängigkeit von anderen. Und es war damals klug von uns, sonst hätten wir diese Zeit psychisch (und manchmal auch physisch) nicht überlebt. So haben wir über viele Jahre in Kindheit und Jugend gelernt, der Kritik und Zurückweisung unserer Eltern zu entgehen und uns möglichst so zu verhalten, dass sie mit uns zufrieden waren, uns lobten oder uns zumindest nicht kritisierten und herabsetzten. Diese Zeit der Anpassung an die Wünsche und das Denken anderer ist zwar lange her. Das eingeübte Verhalten jedoch, die möglichen negativen Reaktionen anderer auf uns abzuschätzen, um Kritik und Verletzung zu vermeiden, hat sich uns tief eingeprägt und bestimmt weitgehend unser Leben mit unseren Mitmenschen.
Viele Kinder rebellieren eine Zeit lang gegen die Gebote, Verbote und Normen von Eltern, Kindergärtnern, Lehrern und anderen. Höhepunkte dieses Verhaltens finden sich einerseits in der sogenannten Trotzphase bei Kleinkindern, andererseits in der Pubertät. In einer solchen Phase sagen sie oft schon »Nein«, bevor sie überhaupt gehört haben, was jemand sich von ihnen
wünscht. Das rebellierende Kind zieht hieraus den Nutzen, durch sein Verhalten mehr Beachtung zu bekommen als das angepasste. Außerdem hilft es ihm, herauszufinden, was es selbst will. Das gelingt den meisten Menschen im Laufe ihres ganzen Lebens nicht. Sie spüren zwar oft, dass das, was sie machen und wie sie leben, ihr Herz nicht gerade zum Singen bringt. Aber sie bringen nicht den Mut auf herauszufinden, was sie selbst für ihr Glück tun und wer sie sein wollen im Leben.
Auf diese Weise entsteht die Spezies, die ich »Normalmensch« nenne. Sie passt sich im Geist schon vorbeugend dem an, was die anderen von ihr wollen beziehungsweise nicht sehen oder hören wollen. Viele von uns kennen den Satz: »Was sollen die Nachbarn nur sagen?« Wie kaum ein anderer zeigt er, dass wir bitte nicht unangenehm auffallen wollen. Niemand soll schlecht über uns denken und auch nicht erfahren, wie es wirklich um uns steht. So haben wir uns zu Anpassern entwickelt, die nicht ihre eigenen Impulse, Sehnsüchte und Herzenswünsche an die erste Stelle setzen, sondern ängstlich darauf achten, nicht aufzufallen oder gut bei anderen anzukommen. Das hat unsere Herzen sehr traurig gemacht und diese Trauer spiegelt sich auf den Gesichtern der meisten Menschen wider.
Der normale Verstand wendet hier oft ein: »Ja, aber ein Mindestmaß an Anpassung muss doch sein. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder machen würde, was er will!?« Ja, wo kämen wir da hin? Was glaubst du selbst? Mein Herz sagt, dass wir im Paradies landen
würden, wenn jeder Mensch genau das machen würde, was sein Herz sich wünscht. Ich sage nicht »was er will«, sondern »was sein Herz sich wünscht«. Und das ist der entscheidende Unterschied. Das Problem ist, dass viele Menschen dies (noch) nicht wissen, weil sie keinen lebendigen Draht zu ihrem Herzen haben. Denn das Herz handelt immer aus der Liebe, und wenn die Liebe fehlt, dann fühlt sich ein Verhalten für das Herz nicht stimmig an. Der Wille des Verstandes aber handelt sehr oft aus der Erlebniswelt des verletzten Kindes in uns, das voll ist von Wut, Angst, Trauer und anderen bis heute verdrängten Gefühlen. Wenn jeder das machen würde, was sein inneres verletztes Kind will, dann landen wir ungefähr dort, wo wir jetzt stehen: in einer selbst erschaffenen Hölle mit Auseinandersetzungen und vielen Verletzungen, mit Gewalt, Diebstahl, Betrug, Mord und so weiter. Jede Zeitung ist voll davon.
Es macht also weder Sinn, sich dem anzupassen, was »man« tut oder nicht tut, noch macht es uns zu glücklichen Wesen, einfach das auf unbewusste Weise zu tun, wonach uns gerade ist. Denn hinter diesem »uns«
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