Willst Du Normal Sein Oder Gluecklich
ihre unfriedliche Beziehung zu den Eltern, ihren oft kranken oder nicht mehr so schlanken und schönen Körper, die unerwünschte Entwicklung ihrer Kinder und manches mehr. Sie verzeihen sich nicht, dass ihr Leben derart anders verlaufen ist, als sie es sich einmal erträumt haben. Aus dieser inneren, aber meist unbewussten Haltung erwachsen Hader, Groll und Aggression gegenüber uns selbst.
Da es aber kaum ein Mensch aushält, ständig mit dem Bewusstsein herumzulaufen, er sei gescheitert, verdrängen wir solche Gefühle so gut wir können, bis diese sich in einer aggressiven Grundhaltung entladen. Dies können wir überall beobachten, besonders im Straßenverkehr, in Firmen und Schulen, Familien und Organisationen und nicht zuletzt in der Politik. Weil wir Angst haben, uns wieder einmal zu blamieren und von anderen abgelehnt, ausgegrenzt oder ausgelacht zu werden, gehen wir schon vorbeugend »in Deckung« und vermeiden es tunlichst, unseren Kopf aus dem Fenster zu stecken und uns so zu zeigen, wie wir wirklich sind. Wir verstecken in der Regel gerade das, was das Besondere an uns ist.
Es ist unsere Wahl, wie wir auf unseren bisherigen Lebensweg zurückschauen und wie wir ihn bewerten. Der normale Mensch übernimmt blind die Meinung der Masse, die an Fehler glaubt. Anstatt von »Fehlern«, können wir auch wählen, von »Erfahrungen« zu sprechen. Wir sind hier, um die unterschiedlichsten Erfahrungen zu machen, und alle Erfahrungen sind wertvoll. Unser Verstand ist jedoch darauf trainiert, die angenehmen Erfahrungen zu würdigen und die unangenehmen zu verurteilen und zu glauben, diese hätten nicht sein müssen. Das ist jedoch Unsinn. Die einen wären ohne die anderen nicht denkbar.
Wenn Ingenieure ein neues Gerät entwickeln, ob ein iPhone oder ein Auto, dann gehen sie von verschiedenen Ansätzen aus, die größtenteils wieder verworfen werden. Aber sie verurteilen sich nicht dafür, nicht schon beim ersten Ansatz die Lösung gefunden zu haben. Und wenn wir bei einem Fußballspiel die Summe aller Fehlpässe höher bewerten würden als die gefallenen Tore, dann wäre das genau so verrückt, wie die meisten Menschen ihr Leben betrachten.
Jede unserer Erfahrungen ist aus Sicht unserer Seele wertvoll und kostbar und sie will angenommen und gewürdigt werden. Wer unangenehme Erfahrungen grundsätzlich verurteilt und sie vermeiden will, der lebt nicht sein Leben, ja, der verpasst das Leben.
Der Reklamierer und der Trotzkopf
Wenn sich Menschen darüber unterhalten, was ihnen im Alltag widerfahren ist, können wir nicht nur an ihren Worten, sondern oft schon an ihrem Tonfall hören, dass sie sich ständig über andere Personen und das Leben beschweren. Sie glauben, das Leben hätte sie – im Unterschied zu anderen – ungerecht behandelt. Diese Beschwerdeführer sprechen häufig in einem Reklamationston, wie jemand, der empört ein Gerät ins Geschäft zurückbringt, das nicht richtig funktioniert. Sie sind überzeugt, zu kurz gekommen zu sein, und das Leben müsse sich eigentlich bei ihnen entschuldigen, denn es habe ihnen etwas Falsches geliefert. Und oft fangen ihre Sätze mit »Aber …« an. Achte einmal auf die Stimmlage, mit der Menschen die angeblichen Ungerechtigkeiten und Fehler des Lebens beklagen. Sie zetern und schimpfen gern und merken nicht, was sie sich damit antun.
Sie glauben, das Leben schulde ihnen etwas, auf das sie jetzt Anspruch erheben und das sie geradezu fordern. Sie können noch keinen Zusammenhang sehen zwischen dem, was sie mit ihren Gedanken, ihrer gesamten Einstellung zum Leben, zu sich selbst und den anderen ausstrahlen, und dem, was das Leben ihnen daraufhin zurückschickt. Sie wollen in der Regel nichts
davon wissen, dass sie für ihr Leben selbst verantwortlich sind. Ihre Grundemotionen sind Ärger, Wut und oft Trotz, Groll und Hader. Sie verhalten sich wie kleine Kinder, die wütend von ihren Eltern fordern, ihren Launen zu folgen und ihre Wünsche zu erfüllen. Sie hadern mit dem Leben, aber erkennen nicht, dass sie in Wirklichkeit mit sich selbst hadern und in einem inneren Krieg mit sich liegen.
Das Leben selbst kann sich nicht anders vor unseren Augen zeigen, als so wie es das tut. Wenn du in eine Wurstmaschine vorn Schweinefleisch hineingibst, kann am Ende keine Kalbswurst herauskommen. Wie der Input, so der Output, was du säest, das erntest du. Über den Input, die Qualität und Ausrichtung unserer Gedanken, über unsere Grundhaltungen und Überzeugungen legen wir
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