Willst Du Normal Sein Oder Gluecklich

Geschwistern seit Jahren im Clinch oder haben den Kontakt zu ihnen abgebrochen. Auch hier sind es die Wunden der Kindheit, die erwachsene Menschen davon abhalten, einander zu verstehen und zu würdigen. Was in der Kindheit geschah, liegt schon Jahrzehnte zurück, aber Gefühle und Gedanken kennen keine Zeit. Und deshalb fühlen wir den Schmerz aus unserer Kindheit samt Wut, Neid, Eifersucht, Ohnmacht und Angst so stark und aktuell, als seien wir erst gestern verletzt worden. Die Rivalität unter Geschwistern, die Bevorzugung des einen und die Zurücksetzung des anderen, die Ohnmacht gegenüber dem älteren Bruder oder der älteren Schwester, der Neid auf die Jüngste oder den Jüngsten, die zwangsweise Gleichmacherei als Zwilling, die Rücksichtnahme auf den kranken oder behinderten Bruder oder die Schwester, dies und manch andere schmerzhafte Erfahrung mit einem Geschwister sitzen noch heute wie ein Stachel in deinem Fleisch. Das Leben erinnert dich immer wieder daran, bis auch diese Wunde von dir selbst geheilt wurde.
    11. Verwandle unangenehme Gefühle durch dein bejahendes Fühlen
    Wenn es uns nicht gut geht, dann leiden wir am meisten unter unseren Gefühlen, die von Angst über Wut, Trauer, Ohnmacht, Neid bis Eifersucht, Scham und Schuld reichen. Der Normalmensch unternimmt vieles, um sich von diesen Emotionen abzulenken. Er lehnt sie ab und möchte sie schnell loswerden. Aber diese Energien können solange nicht aus unserem Körper gehen, bis wir sie als unsere eigenen Schöpfungen erkannt und bewusst und bejahend gefühlt und angenommen haben. Nur dies bringt sie ins Fließen und kann sie verwandeln.
     
    Wenn du auch nur ein wenig auf dein Innenleben achtest, wirst du wissen, welche Gefühle in bestimmten Situationen in dir hochkommen, egal wer sie auslöst, ob dein Partner, deine Kinder, andere Menschen oder bestimmte Ereignisse. Nimm dir immer wieder Zeit für diese Gefühle, hier zehn Minuten, dort eine halbe Stunde. Setz dich an einen ruhigen Ort, schließe die Augen und sprich dieses Gefühl persönlich an, zum Beispiel so: »Alle Angst in mir darf jetzt da sein. Ich bin bereit, dich, meine Angst, jetzt zu fühlen. Ich weiß, du bist meine Angst und ich habe dich einmal erschaffen. Und heute bin ich bereit, dich zu fühlen und mein Herz für dich zu öffnen. Jetzt darfst du da sein …«
    Und dann atme tief und sanft und schau, wo sich deine Angst in deinem Körper aufhält, vielleicht in deinem
engen Hals oder in deiner bedrückten Brust. In deiner Kindheit und über Jahrzehnte deines Lebens hast du diese Angst immer wieder weggeschickt und abgelehnt. Heute kannst du sie mit einem großen JA fühlen und dadurch verwandeln. Wenn du hierfür eine Anleitung wünschst, findest du sie auf mehreren Meditations-CDs von mir wie »Negative Gefühle in Freude verwandeln« oder für Jugendliche auf der CD »Ich habe Angst – aber nicht mehr lange!«
    Merke dir die Grundregel: Ein Gefühl heißt »Gefühl«, weil es gefühlt werden will. Genauso wie ein Bonbon den Wunsch hat, gelutscht zu werden, will ein Gefühl gefühlt werden. Du könntest ein Bonbon auch mit einem Hammer erschlagen oder dir irgendwohin stecken. Das würde dem Bonbon vermutlich nicht gerecht. Genauso unsinnig ist es, ein Gefühl abzulehnen oder sich ständig davon abzulenken, denn es muss solange in dir bleiben, bis es bejahend gefühlt wurde und deinen Körper endlich verlassen kann.
    12. Sprich noch einmal ein kraftvolles JA zu dir und zu deinem Leben
    Schon am Anfang unseres Lebens, nicht selten schon im Mutterleib und sehr oft in den ersten Kinderjahren während der Vertreibung aus dem Paradies der unschuldigen Kindheit, haben wir in schmerzhaften Situationen innerlich oft Nein gesagt zu diesem unserem Leben. In Situationen der Angst oder als wir für dies oder jenes mit Liebesentzug oder anderen Mitteln bestraft
wurden, haben wir innerlich gesagt »Am liebsten würde ich hier weggehen oder sterben.« Dieser kindliche Gedanke hat die Kraft einer Entscheidung und wirkt nicht weniger kraftvoll als die Entscheidung eines Erwachsenen. Mit solchen Gedanken haben wir damals die inneren Handbremsen angezogen, die auch nach Jahrzehnten ihre bremsende und die Lebensfreude dämpfende Wirkung nicht verlieren, selbst wenn wir sie längst vergessen haben.
    Dieses NEIN strahlen die meisten Menschen bis heute aus und es verursacht Konflikte, Niederlagen, Rückschläge und Misserfolge auf ihrem Lebensweg samt den damit verbundenen unangenehmen Emotionen.