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Wilson Cole 01 - Die Meuterer

Titel: Wilson Cole 01 - Die Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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ich den Kurs wechseln?«
    Keine Antwort.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, erkundigte sich Forrice.
    »Sei mal eine Minute lang still. Ich denke nach.«
    Forrice wurde sofort still und konzentrierte sich auf die Navigation, während Christine weiter ihren Computer studierte und nach etwas suchte, nach irgendetwas, was die Bortelliten nach Rapunzel gelockt haben konnte.
    Cole saß ganz still da, das Kinn auf der Faust, und starrte auf irgendeinen Fixpunkt, den nur er sah. Er rührte sich fast weitere zwei Minuten lang nicht und blickte dann unvermittelt auf.
    »Lieutenant, ich benötige eine Information«, sagte er.
    »Ich habe noch immer nichts Nützliches entdeckt, Sir.«
    »Nicht über Rapunzel - über Bortel II.«
    »Sir?«
    »Stellen Sie fest, was für eine Art Energie sie benutzen. Nicht nur das Militär, sondern der ganze verdammte Planet.«
    Sie gab die Anfrage ein, gab dem Computer ein paar Sekunden, um ihr die Antwort zu zeigen, und wandte sich an Cole. »Auf Bortel II findet man keine Spur von spaltbarem Material, Sir.«
    »Das dachte ich mir.«
    »Aber ihr Schiff muss einfach spaltbaren Brennstoff benutzen, Sir«, fuhr sie fort. »Es fliegt ganz sicher nicht mit Holz oder Kohle.«
    »Ich weiß«, sagte Cole. »Wie steht es um die planetaren Brennstoffreserven - Gas, Kohle, Öl, was immer?«
    Christine blickte auf den Computer. »Zu etwa neunzig Prozent erschöpft, Sir.«
    »Und gestatten Sie mir die Vermutung, dass ihre planetare Wirtschaft eine Krise durchläuft, dass es seit mindestens ein paar Jahren schon ziemlich mies aussieht, vielleicht länger.«
    Sie schlug nach und blickte dann mit verwirrter Miene zu ihm auf. »Ja, Sir. Sie befinden sich im vierten Jahr einer umfassenden Wirtschaftskrise.«
    »Four Eyes, wende um hundertachtzig Grad und bringe uns den Weg zurück, den wir gekommen sind«, befahl Cole.
    »Sie haben es herausgefunden!«, behauptete Christine. »Sie wissen, warum die Bortelliten hier sind und wo sie stecken, nicht wahr?«
    Cole nickte. »Jawohl, das denke ich.«
    »Nun?«, wollte der Molarier wissen.
    »Es waren etliche Dinge«, antwortete er. »Einzeln sagten sie mir nichts. Als ich sie jedoch zusammensetzte, ergaben sie ein ganz schön klares Bild.«
    »Was immer das für Dinge waren, wir alle haben sie gesehen, und nur du scheinst etwas mit ihnen anfangen zu können«, sagte Forrice. »Woran liegt das?«
    Cole gestattete sich den Luxus eines Lächelns. »Möchtest du eine offene oder eine freundliche Antwort?«
    »Erkläre uns einfach, was du herausgefunden hast.«
    »Der erste Hinweis war, dass Lieutenant Mboya einfach keinen verdammten Anlass finden konnte, der einen Besuch auf Rapunzel gelohnt hätte - keine Schätze, kein spaltbares Material, niemanden, für den man Lösegeld erhielte, kein Gold und keine Diamanten im Erdboden. Dazu kam die Tatsache, dass Bortel II jahrelang neutral geblieben war und sich dann auf einmal der Teroni-Föderation anschloss. Und natürlich war da das Gebirge.«
    »Und auf dieser Grundlage glaubst du vermuten zu können, was vorgeht?«, fragte Forrice. »Wie konntest du all diese Vermutungen über die Verhältnisse auf Bortel II anstellen?«
    »Das waren keine Vermutungen«, entgegnete Cole. »Rapunzel enthält nur eines in reichem Maße, falls man sich darauf versteht, es zu nutzen, und das ist Energie.«
    »Energie?«, spottete Forrice. »Lieutenant Mboya hat dir doch schon erklärt, dass man hier kein Plutonium findet, kein Uran, kein ... «
    »Du hast nicht zugehört«, unterbrach ihn Cole. »Wir sind über eine mehr als anderthalbtausend Kilometer lange Bergkette voller aktiver Vulkane hinweggeflogen. Mit der richtigen Technik kann man einen Planeten auf Jahrhunderte mit der Energie versorgen, die sich ihre Bahn aus diesem Gebirge zu brechen versucht. Deshalb hatte ich auch nach den Energiereserven auf Bortel gefragt; wären sie so gering, wie ich dachte, dann hätte ich den Grund, aus dem sie hier sind. Und da ihr Besuch eindeutig nicht der Eroberung dient, haben sie wohl an Bord eines einzelnen Schiffs alles mitgebracht, was sie brauchen: Wissenschaftler mit den nötigen Kenntnissen und der Technik, um eine Menge von dieser Energie abzusaugen und zu speichern, und gerade genug Militärpersonal, um sie dabei zu schützen. Die Bortelliten benötigen diese Energie dringend, und deshalb sind sie der Teroni-Föderation beigetreten. Die Republik wird es natürlich nie zugeben, aber ich wette, dass Bortel II eine inoffizielle kleine Auktion

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