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Wilson Cole 01 - Die Meuterer

Titel: Wilson Cole 01 - Die Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Arsch darauf verwetten, dass die Bortelliten gleich viel zielgenauer schießen würden, falls wir den Steigflug einleiteten. Also bringst du uns jetzt hübsch langsam hinunter und aktivierst keinerlei Waffen. Lieutenant, lassen Sie den Funk eingeschaltet. Man wird uns fast sicher Befehle übermitteln, und es gibt keinen Grund, warum Fujiama und Podok diese nicht mithören sollten.«
    »Ich habe noch eine Frage, Sir«, sagte Christine.

    »Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt dafür«, sagte Cole. »Wir sind womöglich ein bisschen sehr beschäftigt, sobald wir gelandet sind.«
    »Warum sind wir überhaupt in dieser Position?«, fragte sie. »Bestimmt wussten Sie doch von vornherein, dass sie Waffen mitführen und uns zur Landung zwingen könnten.«
    »In der Tat sprach alles dafür, dass sie bewaffnet wären«, räumte er ein. »Sie sind hier draußen in einer ganz schön exponierten Lage.«
    »Warum haben Sie uns dann absichtlich in Gefahr gebracht?«, fuhr Christine fort. »Ich möchte nicht aufsässig klingen, Sir, aber falls ich schon sterbe, dann wüsste ich gern, dass es dafür einen guten Grund gibt.«
    »Ich weiß nicht, wer Sie indoktriniert hat, Lieutenant«, antwortete Cole, »aber es gibt überhaupt keine guten Gründe fürs Sterben. Wir befinden uns in dieser Lage, weil ich das Gefühl habe, dass der Bortelliten-Befehlshaber eher meine Auffassung teilt als Ihre.«
    »Ich kann Ihnen nicht folgen, Sir.«
    »Nur ein einzelnes Bortelliten-Kriegsschiff steht auf dem Raumhafen, und unsere Sensoren haben auch keine weiteren geortet, als wir Pinocchio überflogen. Wir wissen, dass dieses Schiff eine Mannschaft von dreihundert hat.
    Wir wissen, dass Rapunzel der Republik angehört. Was sagt Ihnen das?«
    Sie starrte ihn verwirrt an.
    »In Ordnung«, fuhr er fort, »gestatten Sie mir, noch eine weitere Tatsache in die Überlegung einzubeziehen: Bortel II hat sich gerade mal vor einer Woche der Teroni-Föderation angeschlossen.«
    Ihre Miene verriet, dass sie langsam begriff. »Natürlich!«, sagte sie. »Sie denken, dass die Bortelliten Rapunzel schon seit längerem infiltrieren und hier Hunderte, vielleicht Tausende Agenten abgesetzt haben, während Bortel II noch offiziell neutral war.«
    »Das hilft zu erklären, wie sie ohne Gegenwehr landen konnten und warum niemand hier draußen ist und sie aufzuhalten versucht. Falls ich Recht habe, verlassen sie den Planeten wieder, sobald sie haben, wofür sie gekommen sind. Der Planet kann nicht gegen die Republik verteidigt werden. Sie können keinerlei Nachschubwege hierher einrichten, und die Sache wäre es auch nicht wert, dafür Schiffe zu verlieren. Sie hatten wahrscheinlich vor, schnell zu landen und schnell wieder zu verschwinden.«
    »Bis zum jetzigen Zeitpunkt ergibt das Sinn«, mischte sich Forrice ein. »Wir erreichen jedoch in neunzig Sekunden den Erdboden. Was tun wir dann?«
    »Die Lage einschätzen«, antwortete Cole.
    »Ich schätze sie jetzt schon ein«, sagte Forrice. »Wir werden zu Gefangenen der Teroni-Föderation. Dort kennt man Lieutenant Mboya nicht, und man könnte sich für meine Person gar nicht weniger interessieren, aber man hat gute Gründe, um sich an dich zu erinnern. Wilson Cole wäre eine fette Beute, die man da nach Hause brächte.«
    »Ich weiß, dass es dir schwerfallen wird, das zu glauben, aber wir sind derzeit sicherer, als wenn wir verdeckt in Pinocchio eingedrungen wären und herauszufinden versucht hätten, wie gründlich es von den Bortelliten unterwandert wurde.«
    Forrice schnaubte abschätzig. Es klang, als spielte eine Tuba in B.
    »Überleg doch mal«, fuhr Cole fort. »Hätte man dich auf den Straßen oder in den Gassen von Pinocchio erwischt, wärst du einfach nur ein Spion gewesen, der zu viele Fragen stellte, und die naheliegende Reaktion hätte darin bestanden, dir die Kehle durchzuschneiden. Vielleicht hätten sie versucht, es nach einem Raubüberfall aussehen zu lassen, vielleicht auch nicht, aber für dich hätte das keine Rolle gespielt, denn du wärst tot gewesen und hättest jede zuvor erworbene Information mit ins Grab genommen. In unserer jetzigen Lage sind wir wenigstens Offiziere in einem Militärshuttle, und die Bortelliten wissen: Falls sie uns umbringen, kriegen sie es mit dem Mutterschiff zu tun -und da sie neu im Randsektor sind, wissen sie wahrscheinlich nicht, dass die Teddy R in ein Altersheim gehört. Außerdem wissen sie bestimmt, dass wir hier sind, weil wir ihr Schiff entdeckt haben; falls wir die

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