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Wilson Cole 02 - Die Piraten

Titel: Wilson Cole 02 - Die Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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das ganze verfluchte Piratengeschäft nicht. Wir sind ein Kriegsschiff und eine militärische Besatzung. Wir sollten militärische Dinge tun.«
    »Das tun wir. Wir ziehen gegen Piraten in den Krieg.«
    »Das klingt gut, aber bislang haben wir ein einzelnes Piratenschiff zerstört; jetzt versuchen wir, ein weiteres nicht zu zerstören. Wir haben einen Hehler ausgeraubt und helfen gerade einem anderen. Und hier sind wir, setzen unser Schiff und unser Leben aufs Spiel - und wofür? Für fünfzig Prozent des Marktwerts!«
    »Gewöhne dich dran, Wilson«, empfahl sie ihm. »Sie nehmen uns nie zurück. Das weißt du.«
    »Ich möchte nicht zurück«, sagte er. »Ich möchte mich nur als etwas Besseres fühlen als ein Dieb im ganz großen Maßstab.«
    Sharon musterte ihn lange und intensiv. »Das hat nichts mit der aktuellen Lage zu tun«, sagte sie schließlich.
    »Verdammt, du magst David Copperfield! Ich merke das jedes Mal, wenn du von ihm sprichst. Und alle mögen Walli - sogar du.«
    »Ich habe es dir schon gesagt: Ich habe nicht mein ganzes Leben mit der Ausbildung zum Dieb zugebracht und zu jemandem, der nach allen Begriffen ein Pirat ist...«
    »In Ordnung, ich glaube dir! Also was?«
    »Gar nichts. Wir haben diese Situation herbeigeführt. Wir müssen die Sache jetzt bis zum Ende durchziehen. Ich habe Walli etwas versprochen. Ich habe auch David Copperfield etwas versprochen. Zwei Menschen und ein Außerirdischer, die mir vertrauen, hocken auf dem Planeten und warten nur darauf, dass sie angegriffen werden.
    Wir bringen das zu Ende. Dann denken wir über das nach, was als Nächstes kommt.«
    »Was immer du beschließt, du weißt, das wir hinter dir stehen«, sagte sie und bemerkte dann, dass er ihr keine Beachtung schenkte, sondern ins Leere starrte. »Was ist?«
    »Ich bin ein Idiot«, sagte er unvermittelt.
    »Wir alle lieben dich trotzdem«, sagte sie munter.
    »Es hat mir direkt ins Gesicht gestarrt.«
    »Nämlich was?«
    »Die drei Mannschaftsmitglieder, die ich als Beschützer für David Copperfield hinabgeschickt habe«, antwortete er.
    »Keinen Schimmer, wovon du da redest«, sagte Sharon.
    Er fasste an seinen Kommunikator, und sofort tauchte Christines Bild auf.
    »Ja, Sir?«, fragte sie.
    »Nehmen Sie Kontakt zu Moyer und Nichols auf und wie immer zum Teufel dieser Peponier heißt«, sagte Cole.
    »Drei von Muscatels Schiffen verfolgen die Pegasus; zumindest müssen wir davon ausgehen. Sie müssen dabei Funksprüche austauschen. Lassen Sie sich von den genannten Mannschaftsmitgliedern alle Funkcodes geben, an die sie sich noch erinnern. Ich möchte aber nicht, dass Sie selbst Verbindung zu diesen Schiffen aufnehmen. Mich interessiert nicht mal, ob Sie ihren Funkverkehr überwachen oder nicht. Ich möchte nur, dass Sie diese Schiffe und ihre Positionen identifizieren.«
    »Ja, Sir.«
    Das Hologramm verschwand.
    »Das war es, was ich übersehen hatte!«, sagte er, und jede Niedergeschlagenheit war vergessen. »Falls wir die Pegasus nicht erkennen, dann doch zumindest die Schiffe, die sie verfolgen. Sobald wir deren Positionen bestimmt haben, müssten wir uns ausrechnen können, wo die Pegasus steckt und wie bald sie hier eintrifft.«
    »Immer vorausgesetzt, dass Muscatels Schiffe die Pegasus tatsächlich verfolgen.«
    »Würdest du es nicht, nachdem sie die meisten deiner Leute umgebracht und dein Hauptquartier zerstört hat?«
    »Ich könnte mir überlegen, dass ich von Glück sagen kann, noch am Leben zu sein, und dass ich mit dem Hammerhai nichts mehr zu tun haben möchte.«

    Er schüttelte den Kopf. »Donovan Muscatel ist nicht einer der größten Piraten an der Grenze geworden, indem er seinen Feinden aus dem Weg ging. Nein, er wird der Pegasus entschieden nachsetzen, und sobald wir ihn gefunden haben, haben wir auch eine recht gute Vorstellung davon, wo wir den Hai finden.« Auf einmal meldete sich sein Appetit zurück. Er bestellte ein Sandwich und ein Bier, verputzte beides schnell, erinnerte sich an seinen Kaffee, trank diesen ebenfalls leer und eilte dann wieder auf die Brücke.
    »Nun?«, fragte er, als er auf Christine Mboya zuging.
    »Sie geben mir gerade die Codes durch, Sir«, antwortete sie.
    »Was zum Teufel hat denn so lange gedauert?«
    »Sie wollten mir die Codes nicht in Mr Copperfields Gegenwart nennen, und er wollte sein Arbeitszimmer nicht verlassen. Ich weiß nicht, warum er sich dort sicherer fühlt als irgendwo sonst, wo doch seine Leibwächter nach wie vor im Haus verteilt

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