Wilson Cole 03 - Die Söldner
sie mir glauben werden.«
»Und falls Sie jetzt nicht Verbindung mit ihnen aufnehmen, wissen wir es in einer Stunde immer noch nicht«, sagte Cole.
Copperfield zeigte ein außerirdisches Achselzucken, das an der Taille seinen Anfang nahm und sich simultan zu den Schultern hinauf und bis zu den Fußknöcheln hinab ausbreitete. »In Ordnung, ich bin bereit«, gab er bekannt.
Plötzlich hob er die Hand. »Alle anderen können bleiben, aber Olivia Twist muss von der Brücke gehen.«
»Ich habe Ihnen schon tausend Mal gesagt, dass ich nicht so heiße«, sagte Walli. »Und ich bleibe.«
»Meine liebe Dame«, sagte Copperfield, »die Thuggees kennen wahrscheinlich den Namen Wilson Cole nicht und haben vielleicht noch nie von der Theodore Roosevelt gehört, aber alle Welt an der Inneren Grenze kennt die schöne rothaarige Piratin, egal, welchen Namen Sie an irgendeinem bestimmten Tag benutzen. Ich weiß nicht, über was für eine Kommunikationstechnik die Thuggees verfügen, aber falls sie die Brücke sondieren können, wäre es, wie ich denke, unserer Sache abträglich, falls sie Sie sähen.«
»Das hat etwas für sich«, gestand Cole. »Gehen Sie hinunter in die Messe.« Walli funkelte Copperfield wütend an und stolzierte zum Luftpolsterlift. »Sind noch weitere Voraussetzungen zu erfüllen, David«, fragte Cole, »oder können wir die Show starten?«
»Ich sagte Ihnen schon: Ich bin bereit.«
»Christine«, sagte Cole, »Sie könnten das auf möglichst große Bandbreite bringen, da wir nicht wissen, mit wem wir es zu tun haben. Mr Briggs, können wir sicherstellen, dass man auf den übrigen vier Kontinenten nicht mithört?«
»Wahrscheinlich, Sir«, sagte Briggs und erteilte seinem Computer Befehle, die für Coles Empfinden in einer unverständlichen, chiffrierten Sprache gehalten waren, die vage Atrianisch klang. Einen Augenblick später nickte Briggs, und Christine gab Copperfield das Zeichen, dass er reden sollte.
»Ich heiße David Copperfield«, begann dieser, »und mir liegen Informationen vor, denen zufolge ein guter Freund von mir, ein Thrale namens Quinta, irgendwo auf Calcutta gefangen gehalten wird. Ich möchte erfahren, wo ich ihn finde, und ich bin bereit, für diese Information eine stattliche Summe oder einen stattlichen sonstigen Preis zu zahlen.«
Cole fuhr sich mit dem Finger vor dem Hals entlang und gab damit Christine das Signal, die Übermittlung zu beenden.
»Mehr brauchen sie vorläufig nicht zu hören«, sagte er. »Senden Sie das alle zwei Minuten, bis wir eine Antwort erhalten.«
»Soll ich die Antwort zu Ihnen oder zu David durchstellen?«, erkundigte sich Christine.
»Stellen Sie den genauen Ursprungsort der Antwort fest, zeichnen Sie sie auf, trennen Sie die Verbindung und spielen die Aufnahme für das ganze Schiff ab«, antwortete Cole. »Sobald wir wissen, was die Thuggees uns zu sagen haben, entscheiden wir, wer antwortet und was wir tun.« Er wandte sich ab und nahm Kurs auf einen Luftpolsterlift.
»Wohin gehen Sie, Sir?«, fragte Briggs.
»Ich besorge mir etwas zum Mittagessen«, sagte Cole. »Ich habe Hunger, und ich könnte mir denken, dass man auf Calcutta einige Stunden braucht, um eine Antwort zu formulieren. Falls ich mich damit irre und die Antwort schnell eintrifft, stellen Sie sie einfach genauso in die Messe durch wie in den Rest des Schiffs.«
Walli saß allein an einem Tisch, als er eintraf. Er gesellte sich zu ihr und bestellte sich ein Sandwich und ein Bier.
»Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte Walli. »Ich sorge dafür, dass Ihre kleine blonde Freundin am Leben bleibt.«
»Sie ist nicht meine Freundin«, erwiderte Cole.
»Sie wäre es gern.«
Cole verzog das Gesicht. »Ich weiß gar nicht, worüber man mit Zweiundzwanzigjährigen redet.« »Reden ist nicht das, was sie möchte.«
»Sie muss damit leben, enttäuscht zu werden«, sagte Cole. »Vergessen Sie jetzt dieses Thema und machen sich lieber darüber Gedanken, welchen Shuttle Sie zum Planeten benutzen möchten. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, versammeln Sie das Rettungskommando unten im Shuttlehangar.«
»Klar«, sagte sie. »Ich möchte auch Bull Pampas mitnehmen.«
»Ich habe das Landekommando schon ausgesucht.«
»Ach kommen Sie, Wilson!«, fuhr sie fort. »Nach mir ist er der beste Freihandkämpfer, den wir haben, und das wissen Sie.« »Geben Sie mir Zeit, darüber nachzudenken.« »Wo zum Teufel liegt das Problem?« »Er ist auch einer unserer beiden besten
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