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Wilson Cole 05 - Flaggschiff

Titel: Wilson Cole 05 - Flaggschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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wartete einen Augenblick lang und wies dann Idena Müller an, die Kermit zum Schiff der Lodiniten zu lenken, Briggs gegen einen der Lodiniten einzutauschen und zur Teddy R zurückzukehren.
    »Geben Sie mir einige Minuten Zeit, Sir?«, fragte sie, und sie klang benommen von Schlaf. »Sie haben mich gerade geweckt.«
    »Verzeihung«, sagte Cole. »Ja klar, nehmen Sie sich so viel Zeit wie nötig. Die Republik existiert schon seit ein paar Jahrtausenden. Ich denke nicht, dass zehn Minuten da einen großen Unterschied ausmachen.«
    Der Austausch war eine halbe Stunde später durchgeführt, und Cole befahl Luthor Chadwick, Sharons Stellvertreter bei der Sicherheit, Walli für ihn zu finden. Sie trainierte gerade mit Bull Pampas in der Behelfsturnhalle unweit der Krankenstation. Cole wartete eine weitere halbe Stunde, bis sie fertig waren, geduscht hatten und wieder ihre Uniformen trugen. Dann nahm er Kontakt zu Walli auf und bat sie in sein Büro.
    »Ich brauche ein Bier«, sagte sie. »Gewichtheben macht Durst. Warum treffen wir uns nicht in der Messe oder dieser Schrumpfversion von einem Wandschrank, der hier als Offizierssalon durchgeht?«
    »Die Messe ist okay«, antwortete Cole. »In fünf Minuten?«
    »Bis dahin bin ich beim dritten Bier.«
    Er schüttelte verwirrt den Kopf. »Ich werde nie kapieren, wie Sie es schaffen, wie ein Fisch zu trinken und trotzdem weiter so verdammt gut auszusehen.«
    »Gute Gene«, sagte sie lächelnd. »Und mein Trainingsprogramm würde Sie umbringen - und überhaupt jeden auf dem Schiff, von Bull mal abgesehen.«
    Er traf in vier Minuten am Treffpunkt ein und stellte fest, dass sie gerade den letzten Schluck von ihrem zweiten Bier nahm.
    »Wie ich höre, hat sich uns gerade ein Schiff der Raumflotte ergeben«, sagte sie anstelle einer Begrüßung.
    »Nicht ganz«, erwiderte Cole. »Es ist nur ein kleines Klasse-H-Boot, und die Besatzung hat sich uns angeschlossen.«
    »Kann man denen trauen ?«
    »Können sie uns trauen ?«, lautete seine Gegenfrage. »Briggs arbeitet gerade schon dort drüben am Schiffscomputer.«
    »Okay, genug der höflichen Konversation«, sagte die Walküre. »Wen soll ich einschüchtern?«
    »Hoffentlich niemanden«, antwortete Cole. »Ich fliege mit dem Shuttle hinab nach New Lenin. Ich möchte, dass Sie als Geleitschutz mitkommen und mir den Rücken freihalten.«
    »Wird gemacht«, sagte sie.
    »Ihr Gesicht sollte nicht so viel Vorfreude verraten. Wir versuchen, diese Leute für uns zu gewinnen, nicht gegen sie Krieg zu führen.«
    »Wissen sie das auch ?«
    »Sie erfahren es, ehe wir landen.«
    »Leute wie Sie verderben einem den ganzen Spaß an Krieg und Gemetzel, wissen Sie das ?«
    »Ich werde versuchen, mit der Schande zu leben«, entgegnete Cole.
    Walli bestellte in der Kombüse ein weiteres Bier. »Möchten Sie auch eins? Ich lade Sie ein.«
    »Was meinen Sie mit einladen? Niemand bezahlt an Bord für Speisen und Getränke.«
    »Seit der Schlacht um Station Singapur hat mich auch niemand bezahlt. Es läuft also aufs Gleiche hinaus. Möchten Sie jetzt ein Bier oder nicht?«
    »Nicht«, sagte Cole. »Und zeigen Sie ab morgen Zurückhaltung, was dieses Zeug angeht. Niemand mag eine betrunkene Piratenkönigin.«
    Sie starrte ihn einen Moment lang an. »Das ist eine ganz schön kühne These.«
    »Vergessen Sie es«, sagte Cole. »Seien Sie einfach bereit.«
    Er stand auf und verließ die Messe. Er war nicht schläfrig und reagierte nach einer Woche oder mehr im Weltraum ein wenig klaustrophobisch auf sein Büro. Er dachte über die Sporthalle nach, aber er hatte seit fast zwanzig Jahren keine Gewichte mehr gehoben oder sich auf einem Laufband bewegt. Er fuhr hinab zur Geschützabteilung und gab vor, sie zu inspizieren, aber in Wirklichkeit wollte er nur Zeit totschlagen und ein bisschen mit Bull Pampas reden; dieser hatte jedoch dienstfrei, und Cole hatte nichts, worüber er mit dem Mollutei hätte reden können, den er dort antraf. Mustapha Odom war immer für ein Schwätzchen zu gebrauchen, aber als Cole den Maschinenraum aufsuchte, stellte er fest, dass Odom gerade Schlafenszeit hatte.
    Was für ein Leben!, dachte Cole. Ich reise durch die Galaxis. Ich besuche Sternhaufen, die man von meinem Heimatplaneten aus nicht einmal sehen kann. Das Universum liegt für mich in Griffweite - und ich verbringe, seit ich erwachsen bin, den größten Teil meines Lebens mit dem Gefühl, ich wäre eine Sardine in einer Dose.
    Er warf einen Blick in den Offizierssalon und

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