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Wilson Cole 05 - Flaggschiff

Titel: Wilson Cole 05 - Flaggschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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in Fetzen zu schießen!«, erklärte der Oktopus. »Wir wissen, welches Schiff das Gold an Bord hat und welche nur Lockvögel sind. Vielleicht kann ich das Gold nicht für mich selbst stehlen, aber ich kann es vernichten, und das hat auf die Republik die gleiche Wirkung. Sie wird in diesem Monat ihre Rechnung bei Außerirdischen nicht begleichen!«
    »Wie viele Schiffe haben Sie?«
    »Sieben.«
    »Gegen ein Dutzend Schiffe, zwei davon Klasse L ?«, fragte Cole zweifelnd.
    »Der Konvoi muss zwei Parsec hinter dem Beaufort-System eine Staubwolke durchqueren«, sagte der Oktopus.
    »Na ja, sie müssen entweder hindurch oder sie in geringem Abstand passieren. Wir werden darin lauern. Und sie werden
    sofort eine Formation einnehmen, die uns daran hindern soll, das Gold zu stehlen. Sie werden nie auf die Idee kommen, dass wir darauf aus sind, es zu vernichten.«
    »Ich denke, Sie muten sich da zu viel zu.«
    »Sie möchten ja nur nicht, dass jemand anderes zum meistgesuchten Verbrecher der Republik wird!«, lachte der Oktopus.
    »Ich kann Sie nicht aufhalten«, sagte Cole. »Also viel Glück, viel Erfolg, und geben Sie ihnen Saures.«
    »Das werde ich tun«, versprach der Oktopus und trennte die Verbindung.
    »Was denken Sie, Sir?«, erkundigte sich Christine.
    Cole zuckte die Achseln. »Er war der mächtigste Verbrecherkönig an der Inneren Grenze, ehe er sich uns anschloss. Er kennt sein Geschäft. Vielleicht gelingt es ihm ja, das durchzuziehen ...«
    »Aber?«, fragte sie.
    »Aber falls ich gern Wetten abschlösse, würde ich gegen ihn wetten. Er könnte sein Schiff gegen einen Klasse-L-Angreifer verteidigen - aber zwei davon, die gemeinsam agieren ? Ich weiß nicht.« Er unterbrach sich. »Immerhin: Sollte es ihm gelingen, das Gold zu vernichten, und sich das herumsprechen - wofür wir sorgen werden -, fügt er der Republik damit mehr Schaden zu, als wenn er tausend Schiffe zerstören würde.«
    »Na, ich weiß nicht«, wandte Idena ein. »Einige Zahlungen verspäten sich, aber die Republik wird nicht verarmen.«
    »Es hat nichts mit dem Wert des Goldes zu tun«, erläuterte Cole. »Es geht um die öffentliche Demonstration, dass sie etwas nicht schützen konnte, das für sie von großem Wert war ... Und wenn sie das nicht schützen konnte, wie soll sie dann Ihren Planeten gegen die Teroni oder die Teddy R verteidigen?«
    »Daran habe ich nicht gedacht«, räumte sie ein.
    Er lächelte. »Durch Schlagzeilen werden mehr Kriege gewonnen als durch Bomben.«

    »Ich vermute, wenn man zum Kern der Sache gelangt, dann stellt man fest, dass der Begriff der Propaganda viel älter ist als die Bombentechnik«, sagte Idena.
    »Was nicht heißt, ich würde hoffen, dass der Oktopus mit Worten angreift anstatt mit Klopfern und Brennern«, antwortete Cole.
    Er blieb noch ein paar Minuten länger auf der Brücke und suchte dann seine Kabine auf. Er rief ein Unterhaltungsprogramm auf, stellte fest, dass es ihn nicht interessierte, und sah sich die nächsten zwei Stunden lang Sportberichte an, die das Schiff aus leistungsstarken pangalaktischen Sendern empfing. Endlich schlief er voll bekleidet ein, während noch der Holobericht vom Mordballspiel zwischen Rockgarden und Far London lief.
    Als er aufwachte, entdeckte er Sharon, die ebenfalls voll bekleidet an seiner Seite schlief. Als er sich bewegte, weckte sie das, und sie setzte sich auf und rieb sich die Augen.
    »Guten Morgen«, sagte er.
    »Im Weltraum gibt es keinen Morgen«, sagte Sharon.
    »Richtig«, sagte Cole. »Guten Nachmittag.« Er unterbrach sich. »Haben wir irgendwas gemacht - ich meine, du und ich?«
    »Du hast geschnarcht. Ich lag im unschuldigen Schlaf einer Feenprinzessin, anmutig und zart wie ein Libellenflügel.«
    »Bitte«, sagte er. »Nicht vor dem Frühstück.«
    »In Ordnung«, sagte sie und stand auf. »Ich hatte gehofft, dir würde über Nacht ein Bart wachsen, damit dich auf New Lenin niemand erkennt, aber das ist nicht geschehen, sodass wir uns genauso gut gönnen könnten, was möglicherweise unser letztes gemeinsames Frühstück wird.«
    »Versuche doch, nicht so viel Vertrauen in mich zu demonstrieren«, entgegnete Cole trocken. »Sonst werde ich vielleicht zu übermütig.«
    Sie verließen die Kabine und machten sich auf den Weg zur Messe. Als sie dort eintrafen, stellte Cole eine Verbindung zu Jacovic her, der gerade Offizier an Deck war.
    »Wann erreichen wir New Lenin?«, fragte Cole.
    »Wir treten in etwa einer Stunde in eine Umlaufbahn ein,

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