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Wimsey 09 - Mord braucht Reklame

Wimsey 09 - Mord braucht Reklame

Titel: Wimsey 09 - Mord braucht Reklame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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was zu tun.»
    «Ja, Sir», sagte Sergeant Lumley.
    «Ich nehme stark an, daß es in der Kneipe war.»
    «Sehr wahrscheinlich, Sir.»
    «Es ist eine ziemlich große Menge Rauschgift. Das heißt, daß es für jemanden gedacht war, der das Zeug im großen Stil weiterverteilt. Und es wurde kein Geld dafür verlangt. Daraus schließe ich, daß der erwartete Mann nur ein Beauftragter dieses Verteilers war, der die Bezahlung zweifellos über einen anderen Kanal direkt mit dem Mann an der Spitze abwickelt.»
    «Sehr gut möglich, Sir», sagte Sergeant Lumley in ungläubigem Ton.
    «Die Frage ist, was können wir tun? Wir könnten natürlich dort eine Razzia machen, aber das würde ich nicht unbedingt für ratsam halten. Wahrscheinlich würden wir ja doch nichts finden und dann hätten wir die Leute nur gewarnt, ohne etwas erreicht zu haben.»
    «Das wäre nichts Ungewöhnliches», brummte der Sergeant unfreundlich.
    «Wie wahr! Wir haben nichts gegen den Weißen Schwan vorliegen, oder?»
    «Nicht daß ich wüßte, Sir.»
    «Wir müssen uns da jedenfalls zuerst vergewissern. Der Wirt könnte etwas mit der Geschichte zu tun haben oder auch nicht. Sehr wahrscheinlich nicht, aber da müssen wir ganz sichergehen. Sorgen Sie dafür, daß sich mindestens zwei Mann den Weißen Schwan einmal vornehmen. Sie dürfen dort in keiner Weise auffallen. Sie könnten hin und wieder hineingehen und sich über Papageien und Ziegen unterhalten und abwarten, ob ihnen dabei etwas Merkwürdiges widerfährt. Und sie können versuchen etwas über diese Leute herauszubekommen – den Kleinen, den Alten und den Kerl mit dem gestärkten Hemd. Das dürfte nicht schwer sein. Schicken Sie zwei gescheite, taktvolle Beamte hin die keine Abstinenzler sind, und wenn sie in ein, zwei Tagen noch nichts herausbekommen haben, schicken Sie zwei andere. Und sehen Sie zu, daß man sie auch für das halten kann, was sie zu sein vorgeben. Nicht daß sie womöglich Uniformschuhe tragen oder etwas ähnlich Dummes.»
    «Jawohl, Sir.»
    «Und machen Sie um Gottes willen mal ein freundlicheres Gesicht, Lumley», sagte der Chefinspektor. «Ich sehe es gern, wenn jemand seine Pflicht freudig tut.»
    «Ich tue mein Bestes», erwiderte Sergeant Lumley gekränkt.
    Chefinspektor Parker ging entschlossen nach Hause und legte sich schlafen.

13
Peinliche Verstrickung eines Gruppenleiters
    «Entschuldigung, Miss», sagte Mr. Tompkin, der Pförtner, zu Miss Rossiter, «aber haben Sie zufällig Mr. Wedderburn irgendwo gesehen? Er ist nicht in seinem Zimmer.»
    «Ich glaube, ich habe ihn bei Mr. Ingleby gesehen.»
    «Vielen, vielen Dank, Miss.»
    Tompkins sonst heiteres Gesicht wirkte sorgenvoll; dies noch mehr, als er Mr. Inglebys Zimmer aufsuchte und dort niemanden antraf als Mr. Ingleby selbst und Mr. Bredon.
    Er wiederholte seine Frage.
    «Er ist wegen eines Inserats für irgendeine Illustrierte zum Breams-Haus gegangen», sagte Ingleby.
    «Oh!» Mr. Tompkin machte ein so bekümmertes Gesicht, daß Ingleby fragte: «Warum? Was gibt's?»
    «Tja, Sir, also, aber ganz unter uns, es ist etwas ziemlich Peinliches passiert, und ich weiß nicht genau, wie ich mich verhalten soll.»
    «In allen Benimmfragen», sagte Bredon, «wenden Sie sich vertrauensvoll an Onkel Garstig. Wollen Sie wissen, wie viele Knöpfe eine Frackweste haben muß? Wie man in der Öffentlichkeit eine Orange ißt? Wie man seine erste Ex-Frau seiner dritten Zukünftigen vorstellt? Onkel Garstig hilft Ihnen in jeder Lage.»
    «Nun, Sir, wenn Sie die Angelegenheit bitte vertraulich behandeln würden, Sie und Mr. Ingleby –»
    «Nur Mut, Tompkin. Wir werden verschwiegen sein wie
    ein Stummfilm. Jede Summe zwischen 5 und 5000 Pfund erhalten Sie sofort. Postkarte genügt. Keine peinlichen Erkundigungen. Keine Sicherheiten erforderlich – oder angeboten. Was haben Sie für Kummer?»
    «Es ist nicht mein Kummer, Sir. Um es direkt zu sagen, Sir, da ist eine junge Frau gekommen und fragt nach Mr. Tallboy, aber er ist in einer Konferenz mit Mr. Armstrong und Mr. Toule, und da möchte ich nicht gern so eine Nachricht reingeben.»
    «Tja», meinte Mr. Ingleby, «dann sagen Sie ihr, sie soll warten.»
    «Das ist es ja, Sir, das hab ich gesagt, und darauf hat sie mir vorgeworfen, ich sag es nur, um sie hinzuhalten, damit Mr. Tallboy inzwischen verschwinden kann, und sie hat sich furchtbar aufgeregt und gesagt, sie will Mr. Pym sprechen. Nun weiß ich natürlich nicht, Sir, um was es geht –» hier machte Mr. Tompkin ein betont

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