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Wimsey 09 - Mord braucht Reklame

Wimsey 09 - Mord braucht Reklame

Titel: Wimsey 09 - Mord braucht Reklame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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über alles Bescheid, ja?»
    «Fast. Sie haben die Schleuder geklaut, indem Sie in der Mittagspause den Schreibtisch mit Mrs. Johnsons Schlüssel öffneten, und dann haben Sie täglich Schießübungen gemacht. Einmal haben Sie dabei nämlich einen Kiesel liegenlassen.»
    «Ich weiß. Es kam jemand, bevor ich ihn gefunden hatte.»
    «Eben. Und dann kam der Tag, Dean aus dem Weg zu räumen – ein schöner, strahlender Tag, als alle Oberlichter geöffnet waren. Sie sind ein bißchen im ganzen Gebäude herumgerannt, so daß niemand genau sagen konnte, wo Sie in einem bestimmten Augenblick gewesen waren, dann sind Sie aufs Dach gegangen. Wie haben Sie übrigens dafür gesorgt, daß Dean im richtigen Augenblick die Eisentreppe hinunterging? Ach ja, und der Skarabäus! Eine sehr gute Idee, den Skarabäus zu nehmen, denn wenn der gefunden wurde, nahm natürlich jeder an, er sei ihm bei dem Sturz aus der Tasche gefallen.»
    «Ich hatte den Skarabäus nach dem Lunch auf Deans Schreibtisch gesehen. Ich wußte, daß er ihn oft dort liegen hatte. Und ich hatte den Times-Atlas in meinem Zimmer. Ich schickte Wedderburn wegen irgend etwas ins Archiv, dann rief ich von meinem Telefon aus Dean an und sagte, ich spräche im Auftrag von Mr. Hankin aus dem großen Konferenzraum. Er solle doch wegen des CrunchletsAnzeigentextes einmal herunterkommen und aus meinem Zimmer den Times-Atlas m itbringen. Während er den holen ging, klaute ich den Skarabäus und schlich mich aufs Dach. Ich wußte, daß er eine Weile brauchen würde, den Times-Atlas zu finden, denn ich hatte ihn unter einen ganzen Stapel Akten gelegt, und ich war ziemlich sicher, daß er die Eisentreppe hinuntergehen würde, weil das der nächste Weg von meinem Zimmer zum großen Konferenzraum war. An diesem Punkt hätte der Plan übrigens schiefgehen können, denn er kam gar nicht diesen Weg. Er muß wegen irgend etwas noch mal in sein eigenes Zimmer zurückgegangen sein, aber das weiß ich natürlich nicht. Jedenfalls kam er dann endlich doch, und ich schoß durch das Oberlicht auf ihn, als er etwa vier Stufen die Treppe hinuntergegangen war.»
    «Woher wußten Sie so genau, an welcher Stelle Sie ihn treffen mußten?»
    «Zufällig ist ein jüngerer Bruder von mir durch einen Golfball ums Leben gekommen, der ihn genau an dieser Stelle traf. Aber ich bin ins Britische Museum gegangen und habe mich sicherheitshalber noch einmal in einem Buch überzeugt. Anscheinend hat er sich auch noch das Genick gebrochen; damit habe ich gar nicht gerechnet. Ich blieb auf dem Dach, bis die erste Aufregung sich gelegt hatte, und bin dann in aller Ruhe heruntergekommen. Natürlich bin ich keiner Menschenseele begegnet, denn sie standen ja alle herum und hielten Leichenschau. Als ich wußte, daß es mir gelungen war, hat es mir nichts ausgemacht. Froh war ich. Und ich sage Ihnen, wenn man mir nicht daraufgekommen wäre, würde es mir auch heute noch nichts ausmachen.»
    «Das kann ich Ihnen nachfühlen», sagte Wimsey.
    «Sie haben mich um einen Shilling für einen Kranz für
    die kleine Laus gebeten.» Tallboy lachte. «Ich hätte ihnen mit Freuden 20 Shilling gegeben, 20 Pfund sogar … Und dann kamen Sie daher … Zuerst habe ich nichts Böses geahnt … bis Sie anfingen, von Schleudern zu reden … Da habe ich einen argen Schrecken bekommen und … und da …»
    «Schwamm darüber», sagte Wimsey. «Sie müssen furchtbar erschrocken sein, als Sie sahen, daß Sie den falschen niedergeschlagen hatten. Das war wohl, als Sie ein Streichholz anzündeten, um Pamela Deans Brief zu suchen?»
    «Ja, ich kannte ihre Handschrift – ich hatte sie einmal in Deans Zimmer gesehen – und ihr Schreibpapier kannte ich auch. Eigentlich war ich nur gekommen, um in Erfahrung zu bringen, ob Sie wirklich etwas wußten oder nur auf den Busch geklopft hatten – oder sagen wir besser, einen Schuß ins Blaue abgegeben hatten – mit der Schleuder. Als ich aber den Brief sah, war ich fest überzeugt, daß etwas daran sein mußte. Und Willis auch – der hatte mir schon gesagt, daß Sie und Pamela Dean ein Herz und eine Seele wären. Da dachte ich, in dem Brief stände vielleicht alles über Dean und mich. Das heißt, ehrlich gesagt, ich weiß gar nicht so genau, was ich gedacht habe. Und als ich dann meinen Irrtum entdeckte, habe ich es mit der Angst bekommen und es lieber nicht noch einmal versucht.»
    «Ich hatte Sie erwartet. Als nichts passierte, glaubte ich schon fast, daß Sie es doch nicht gewesen waren,

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