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Wimsey 11 - Der Glocken Schlag

Wimsey 11 - Der Glocken Schlag

Titel: Wimsey 11 - Der Glocken Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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den Dübel und schlug mit dem Schraubenschlüssel herzhaft dagegen. Eine kircheneigene Fledermaus, vom Lärm aufgeschreckt, flatterte kreischend aus ihrem Versteck; das dünne Dübelende schoß im eleganten Bogen auf der anderen Seite aus dem Loch heraus, und mit ihm noch etwas – etwas, das sich im Flug aus dem braunen Papier löste, in das es eingewickelt gewesen war, und wie ein grün-goldener Wasserfall dem Pfarrer vor die Füße prasselte.
    »Allmächtiger!« rief Mr. Venables.
    »Die Smaragde!« schrie Mr. Blundell. »Die Smaragde, bei Gott! Und Deacons fünfzig Pfund dazu.«
    »Und wir haben uns geirrt, Blundell«, sagt Lord Peter.
    »Wir haben uns von Anfang an geirrt. Keiner hat sie gefunden. Keiner hat jemand andern dafür umgebracht. Keiner hat das Kryptogramm entschlüsselt. Wir sind getreu nach Stedraan aus der Jagd und fehlgegangen!«
    »Aber wir haben den Schmuck«, sagte der Polizeidirektor.

III
Ein kurzer Satz
Stedman Triples
(Fünf Teile)

840

    Bei Beendigung der Durchgänge

    5 6 1 2 3 4
    3 4 1 5 6 2
    6 2 1 3 4 5
    4 5 1 6 2 3
    2 3 1 4 5 6
    Sopran in Observation.

    Ruf sie in die letzte ganze Runde, schnell heraus, langsam hinein, zur zweiten halben Runde und langsam heraus. 4mal wiederholen.
    (Troyte)

Erster Teil
Das Schnelle Werken
    Die Arbeit einer jeden Glocke wird in drei Phasen unterteilt, namentlich in das Schnelle Werken, das Springen und das Langsame Werken.
    Troyte: ON CHANGE-RINGING
    Lord Peter Wimsey verlebte einen rastlosen Tag und eine ebensolche Nacht und war anderntags beim Frühstück recht schweigsam.
    Bei allererster Gelegenheit holte er seinen Wagen heraus und fuhr nach Leamholt.
    »Mr. Blundell«, sagte er, »ich glaube, ich war der reinrassigste und dümmste Esel, der je im Fell eines Spürhundes gebrüllt hat. Inzwischen habe ich aber das ganze Rätsel gelöst, bis auf eine Kleinigkeit. Sie wahrscheinlich auch.«
    »Lassen Sie mal hören«, sagte Mr. Blundell. »Mir geht's wie Ihnen, Mylord. Ich habe das Raten aufgegeben. Was ist denn das für eine Kleinigkeit, die Sie nicht gelöst haben?«
    »Nun, der Mord«, antwortete Seine Lordschaft mit verlegenem Hüsteln. »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wer ihn begangen haben soll und wie. Aber das ist, wie gesagt, nur eine Kleinigkeit. Ich weiß jetzt, wer der Tote war, warum er gefesselt war, wo er gestorben ist, wer wem das Kryptogramm geschickt hat, warum Will Thoday zweihundert Pfund von seiner Bank abgehoben und wieder eingezahlt hat, wohin und warum die Thodays verschwunden sind und wann sie wiederkommen werden, warum Jim Thoday seinen Zug verpaßt hat, warum Cranton hier war, was er hier getan hat und warum er uns dar über etwas vorlügt, und schließlich, wie die Bierflasche in die Glockenstube kam.«
    »Ist das alles?« fragte Mr. Blundell.
    »Nein, noch etwas. Warum Jean Legros seine Vergangenheit verschwiegen hat, was Arthur Cobbleigh im Wald bei Dartford gemacht hat, wovon der Papagei spricht und warum die Thodays am Sonntag nicht im Frühgottesdienst waren, was Tailor Paul damit zu tun hatte und warum das Gesicht des Toten eingeschlagen war.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Mr. Blundell. »Sie sind eine wandelnde Bibliothek, nicht wahr, Mylord? Könnten Sie nicht noch einen Schritt weitergehen und uns sagen, wem wir die Handschellen anlegen dürfen?«
    »Bedaure. Das kann ich nicht. Hol's der Kuckuck, darf ich denn einem Freund nicht auch noch eine Kleinigkeit übriglassen?«
    »Nun«, meinte Mr. Blundell, »ich darf mich ja nicht beklagen. Erzählen Sie uns das Übrige, und wir werden diese letzte Kleinigkeit vielleicht allein besorgen können.«
    Lord Peter schwieg ein paar Sekunden.
    »Wissen Sie, Chef«, sagte er schließlich, »die Geschichte klingt ziemlich an den Haaren herbeigezogen; ich glaube, ich möchte sie lieber erst mal selbst ein bißchen nachprüfen, bevor ich damit herausrücke. Könnten Sie vorher noch etwas tun? Tun müssen Sie's sowieso, aber ich möchte nicht gern etwas sagen, bevor es getan ist. Danach erzähle ich Ihnen, was Sie wollen.«
    »Und?«
    »Können Sie ein Photo von Arthur Cobbleigh besorgen und nach Frankreich zu Suzanne Legros schicken, damit sie es identifiziert?«
    »Wird natürlich gemacht. Routinesache.«
    »Wenn sie ihn identifiziert, schön und gut. Wenn sie aber störrisch ist und sich weigert, geben Sie ihr nur diesen Umschlag, wie er ist, und beobachten Sie sie, wenn sie ihn öffnet.«
    »Nun, ich weiß nicht, ob ich das unbedingt persönlich machen muß, Mylord, aber

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