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Wimsey 11 - Der Glocken Schlag

Wimsey 11 - Der Glocken Schlag

Titel: Wimsey 11 - Der Glocken Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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Zentimeter Durchmesser am einen Ende bis anderthalb Zentimeter am andern. Aber irgendwann hatte jemand ihn etwa eine Handbreit vom dicken Ende entfernt abgesägt.
    »Da haben wir's«, sagte Wimsey. »Wahrscheinlich hat dort früher mal ein Schuljunge sein Schatzversteck gehabt. Er muß am andern Ende dagegen gedrückt und festgestellt haben, daß er locker war. Wahrscheinlich hat er ihn ganz rausgezogen. Jedenfalls hab ich es bei uns zu Hause unterm Dach so gemacht. Dann hat er ihn mit nach Hause genommen und in der Mitte ein Stück herausgesägt, etwa zwei Handbreit. Als er das nächstemal in die Kirche gekommen ist, hatte er einen kurzen Stock bei sich, mit dem er das dünne Ende wieder an seinen Platz geschoben hat, damit niemand das Loch von der anderen Seite sah. Dann hat er seine Murmeln oder sonstigen Schätze hineingetan und das Loch an der dicken Seite hiermit zugestöpselt. Und somit hatte er ein wunderschönes kleines Versteck, in das bestimmt nie jemand hineinschauen würde. Meinte er. Denn dann – vielleicht Jahre später – kommt Freund Deacon hierher. Eines Tages sitzt er hier oben und langweilt sich vielleicht ein bißchen bei der Predigt (Verzeihung, Hoch würden!). Er spielt an dem Dübel herum, und auf einmal kommt dieser heraus – aber nur ein fingerlanges Stück. Hoppla! denkt er, was ist denn das? Da könnte man gut mal etwas verstecken, wenn Not am Mann ist. Und als er später schnell die Steine loswerden muß, fällt ihm dieses Versteck wieder ein. Ganz einfach. Sitzt still und andächtig hier und lauscht der Lesung. Fährt dabei heimlich mit der Hand hier herunter, holt den Zapfen raus, nimmt die Smaragde aus der Tasche, schiebt sie ins Loch und setzt den Stopfen wieder drauf. Alles erledigt, bevor der Pfarrer sein ›Soweit die Worte‹ sagt. Hinaus in den Sonnenschein und schnurstracks in die Arme unseres Polizeidirektors und seiner Mannen. ›Wo sind die Smaragde?‹ fragen sie. ›Bitte, durchsuchen Sie mich‹, antwortet er, und das tun sie bis heute.«
    »Unglaublich!« rief der Pfarrer. Mr. Blundell entfuhr ein ungehöriger Ausdruck, woraufhin er sich erinnerte, wo er war, und laut hustete.
    »Und jetzt wissen wir auch, wozu der Haken gut war«, sagte Wimsey. »Als Legros oder Cobbleigh oder wie Sie ihn immer nennen wollen, die Beute holen kam –«
    »Moment mal«, erhob der Polizeidirektor Einspruch. »In dieser Chiffre stand nichts von einem Loch, oder? Da stand nur etwas von Cherubim. Woher soll er gewußt haben, daß er einen Haken brauchte, um das Halsband zwischen den Cherubim herauszuholen?«
    »Vielleicht hat er zuerst die Örtlichkeiten erkundet. Aber natürlich, das wissen wir doch. Das muß an dem Tag gewesen sein, als Potty Peake ihn und Thoday in der Kirche gesehen hat. Da hat er die Stelle gefunden, und später ist er wiedergekommen. Allerdings kann ich Ihnen nicht sagen, warum er fünf Tage gewartet hat. Vielleicht ist irgendwas schiefgegangen. Jedenfalls ist er wiedergekommen, bewaffnet mit diesem Haken, und hat das Halsband rausgeholt. Und gerade als er wieder die Leiter runterkommt, packt ihn sein Komplize von hinten, fesselt ihn und – und – dann beseitigt er ihn auf eine Weise, für die wir noch keine Erklärung haben.«
    Der Polizeidirektor kratzte sich am Kopf.
    »Man sollte meinen, er hätte sich einen geeigneteren Ort dafür aussuchen können, finden Sie nicht, Mylord? Ihn hier in der Kirche umzubringen, und dann die ganze Arbeit mit dem Vergraben und was weiß ich. Warum hat er Cobbleigh nicht, solange alles gut lief, auf dem Heimweg irgendwo in einen Kanal geworfen?«
    »Weiß der Himmel«, sagte Wimsey. »Jedenfalls, hier ist das Versteck und mit ihm die Erklärung für den Haken.« Er stieß seinen Füllfederhalter in das Loch. »Ganz schön tief – aber nein, beim Zeus! Es ist gar nicht tief, kaum länger als der Stöpsel! Wir werden uns doch nicht geirrt haben? Wo ist meine Taschenlampe? Verd …! (Verzeihung, Hochwürden.) Ist das überhaupt Holz? Oder – ? He, Blundell, besorgen Sie mir mal einen Hammer und eine kurze, kräftige Stange oder so was – nicht zu dick! Wir werden dieses Loch ausräumen.«
    »Laufen Sie rüber zum Pfarrhaus und fragen Sie Hinkins«, riet der Pfarrer hilfreich.
    Ein paar Minuten später kam Mr. Blundell schwer atmend mit einer kurzen Eisenstange und einem schweren Schraubenschlüssel wieder. Wimsey hatte die Leiter verrückt und inspizierte das dünne Ende auf der Ostseite des Balkens. Er setzte die Eisenstange auf

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