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Wimsey 11 - Der Glocken Schlag

Wimsey 11 - Der Glocken Schlag

Titel: Wimsey 11 - Der Glocken Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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gehabt.«
    »Richtig«, sagte Wimsey. »Aber ich hatte den Eindruck, Sie wollten gerade etwas anderes sagen. ›Also das hat er –?‹ Was? ›Das hat er gesucht, als ich ihn in der Kirche getroffen habe.‹ Wollten Sie das sagen?«
    »Nein, Mylord. Ich wollte sagen – ich hatte nur gerade sagen wollen, das hat er also damit gemacht.« Er schien von neuem in Wut zu geraten. »Dieser Dreckfink! Dann hat er seinen Komplizen also tatsächlich reingelegt.«
    »Ja«, pflichtete Seine Lordschaft ihm bei. »Ich fürchte, es gibt über den verstorbenen Mr. Deacon nicht viel Gutes zu sagen. Bedaure, Mrs. Thoday, aber er war wirklich ein ziemlich übler Patron. Und Sie sind nicht die einzige, die darunter zu leiden hat. Er hat in Frankreich eine andere Frau geheiratet, die er jetzt mit drei kleinen Kindern zurückläßt.«
    »Die arme Seele«, sagte Mary.
    »Dieser elende Halunke!« rief Will. »Wenn ich das gewußt hätte, ich –«
    »Ja?«
    »Ach, nichts«, knurrte der Bauer. »Wie kommt er überhaupt nach Frankreich? Wie hat er –?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, sagte Wimsey, »und hat mit unserm Fall hier wenig zu tun. Gehen wir jetzt noch einmal Ihre Aussage durch. Sie haben gehört, daß die Leiche eines Mannes, der ein Sträfling gewesen sein könnte, auf dem Friedhof gefunden wurde, und obwohl sein Gesicht völlig unkenntlich war, hatten Sie – sagen wir, die Eingebung? –, daß es Geoffrey Deacon war, den Sie schon seit 1918 für tot hielten. Sie haben nichts davon gesagt, bis Ihre Frau kurz darauf einen Zettel mit Deacons Handschrift zu sehen bekam, der irgendwann geschrieben worden sein konnte, worauf sie dieselbe – sagen wir noch einmal Eingebung? – hatte. Ohne auf eine weitere Bestätigung zu warten, sind Sie beide Hals über Kopf abgereist, um wieder zu heiraten, und das ist die einzige Erklärung, die Sie uns geben können. Richtig so?«
    »Mehr kann ich nicht sagen, Mylord.«
    »Und eine arg dünne Geschichte dazu«, bemerkte Mr. Blundell grob. »Jetzt spitzen Sie mal schön die Ohren, Will Thoday. Sie kennen Ihre Lage so gut wie ich. Sie wissen, daß Sie keine Fragen beantworten müssen, wenn Sie nicht wollen. Aber wir haben noch die gerichtliche Untersuchung über den Leichenbefund; die können wir jederzeit wiedereröffnen, und dann können Sie Ihre Geschichte dem Untersuchungsrichter erzählen. Oder Sie können wegen Mordes angeklagt werden und sie den Geschworenen und dem Strafrichter erzählen. Oder Sie können jetzt gleich reinen Tisch machen. Sie haben die Wahl, verstanden?«
    »Ich habe nicht mehr zu sagen, Mr. Blundell.«
    »Hier stehe ich, ich kann nicht anders«, zitierte Wimsey nachdenklich. »Sehr schade, denn der öffentliche Ankläger könnte sich daraus eine ganz andere Geschichte zusammenreimen. Er könnte zum Beispiel glauben, Sie hätten gewußt, daß Deacon noch am Leben war, weil Sie ihn am Abend des 30. Dezember in der Kirche angetroffen haben.«
    Er wartete, um die Wirkung zu beobachten, und fuhr dann fort:
    »Wissen Sie, da hätten wir nämlich noch Potty Peake. Ich glaube nicht, daß er zu schusselig ist, um auszusagen, was er in dieser Nacht in seinem Versteck hinter Abt Thomas' Grabmal alles gehört und gesehen hat. Von einem Mann mit schwarzem Bart und Stimmen in der Sakristei und Will Thoday, der ein Seil aus der Truhe geholt hat. Was hat Sie übrigens in die Kirche geführt? Sie haben vielleicht ein Licht gesehen. Und sind hingegangen und haben die Tür offen gefunden, ja? Und in der Sakristei haben Sie einen Mann getroffen, der sich auf verdächtige Weise zu schaffen machte. Da haben Sie ihn angesprochen, und als er antwortete, haben Sie gewußt, wer er war. Ein Glück, daß der Kerl Sie nicht erschossen hat, aber wahrscheinlich haben Sie ihn überrascht. Jedenfalls haben Sie gedroht, ihn der Polizei zu übergeben, worauf er gemeint hat, damit brächten Sie aber Ihre Frau und Kinder in eine unangenehme Lage. Also haben Sie sich in aller Freundschaft ein wenig unterhalten – haben Sie etwas gesagt? –, und zum Schluß haben Sie sich auf einen Kompromiß geeinigt. Sie haben gesagt, Sie würden den Mund halten und ihn um zweihundert Pfund reicher aus dem Land schaffen, aber das Geld hatten Sie natürlich nicht bei sich, und in der Zwischenzeit mußten Sie ihn an einem sicheren Ort unterbringen. Dann haben Sie ein Seil geholt und ihn gefesselt. Ich weiß nicht, wie Sie dafür gesorgt haben, daß er stillhielt, während Sie das Seil holen gingen. Haben Sie ihm eine

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