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Wimsey 11 - Der Glocken Schlag

Wimsey 11 - Der Glocken Schlag

Titel: Wimsey 11 - Der Glocken Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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linke Gerade ans Kinn geknallt oder was? … Sie möchten mir nicht helfen? … Nun gut, macht auch nichts. Sie haben ihn gefesselt und in der Sakristei gelassen, während Sie hingingen, um Mr. Venables' Schlüsselbund zu mopsen. Es grenzt, nebenbei bemerkt, an ein Wunder, daß Sie ihn überhaupt an seinem Platz gefunden haben. Dort ist er nämlich selten. Dann haben Sie ihn in die Glockenstube gebracht, weil sie so praktisch in erreichbarer Nähe und durch mehrere Schlösser gesichert war, und so war es viel einfacher, als wenn Sie ihn erst durchs Dorf hätten abführen müssen. Dann haben Sie ihm was zu essen gebracht – vielleicht kann Mrs. Thoday da ein wenig Licht hineinbringen. Haben Sie vielleicht um diese Zeit eine große Literflasche Bier vermißt, Mrs. Thoday? Von denen, die Sie für Jim gekauft hatten? Jim kommt übrigens nach Hause, und wir werden ein Wörtchen mit ihm reden müssen.«
    Der Polizeidirektor, der Marys Gesicht beobachtete, sah einen momentanen Schrecken darüberhuschen, aber er sagte nichts. Wimsey fuhr unbarmherzig fort.
    »Am Tag darauf sind Sie nach Walbeach gefahren, um das Geld zu holen. Aber Sie fühlten sich nicht wohl, und auf dem Heimweg sind Sie völlig zusammengebrochen und konnten nicht zurückgehen und Deacon freilassen. Das war sehr unangenehm für Sie, nicht wahr? Ihrer Frau wollten Sie sich nicht anvertrauen. Aber da war natürlich noch Jim.«
    Thoday hob den Kopf.
    »Ich sage zu dem Ganzen überhaupt nichts. Mylord, weder so noch so. Nur das eine: Ich habe zu Jim nie ein Wort über Dea con gesagt, nicht ein Wort. Und auch er nicht zu mir. Das ist die Wahrheit.«
    »Meinetwegen«, sagte Wimsey. »Mag sein, wie es will, jedenfalls hat jemand zwischen dem 30. Dezember und 4. Januar Deacon getötet. Und in der Nacht des 4. Januar hat jemand die Leiche vergraben. Jemand, der ihn kannte und dafür gesorgt hat, daß man Gesicht und Hände nicht mehr erkennen konnte. Und nun möchten wir alle wissen, in welchem Moment Deacon aufgehört hat, Deacon zu sein, und von da an nur noch eine Leiche war. Denn das ist der springende Punkt, verstehen Sie? Wir wissen, daß Sie ihn nicht selbst vergraben haben können, denn um die Zeit waren Sie krank; aber mit dem Umbringen, das ist was anderes. Sehen Sie, Thoday, verhungert ist er nämlich nicht. Er ist mit vollem Bauch gestorben. Sie können ihm nach dem Morgen des 31. Dezember nichts mehr zu essen gebracht haben. Wenn Sie ihn also nicht getötet haben, wer hat ihm in der Zwischenzeit zu essen gebracht? Und wer hat ihn, nachdem er ihm zuerst zu essen gegeben und dann den Garaus gemacht hatte, in der Nacht des 4. Januar die Leiter zur Glokkenstube hinuntergerollt, während im Turmdach ein Zeuge saß – ein Zeuge, der ihn gesehen und erkannt hatte? Ein Zeuge, der –«
    »Hören Sie auf, Mylord«, sagte der Polizeidirektor. »Die Frau ist ohnmächtig geworden.«

Vierter Teil
Das langsame Werken
    Wer hat das Meer mit Thüren verschlossen …
da ich ihm den Lauf brach mit meinem Damm?
    HIOB 38. 8, 10
    »Der sagt nichts«, sagte Polizeidirektor Blundell.
    »Ich weiß«, antwortete Wimsey. »Haben Sie ihn verhaftet?«
    »Nein, Mylord. Ich habe ihn nach Hause geschickt und ihm gesagt, er soll noch einmal darüber nachdenken. Natürlich könnten wir ihn jederzeit wegen Mitwisserschaft in beiden Fällen belangen. Ich meine, er hat einen bekannten Mörder gedeckt – das dürfte einigermaßen feststehen; und er deckt den, der Deacon umgebracht hat, falls er es nicht selbst war. Aber ich glaube eigentlich, daß wir besser an ihn herankommen, wenn wir erst James vernommen haben. Und wir wissen, daß James gegen Monatsende nach England zurückkommt. Seine Reederei verhält sich sehr vernünftig. Sie hat ihn angewiesen, zurückzukommen, ohne ihm zu sagen, warum. Man hat dafür gesorgt, daß er ersetzt wird, und er selbst soll sich auf dem nächsten heimkehrenden Schiff melden.«
    »Sehr gut. Das Ganze ist mir eigentlich widerlich. Wenn einer es verdient hatte, einen elenden Tod zu sterben, dann dieser niederträchtige Deacon. Wenn ihn der Arm des Gesetzes erwischt hätte, wäre er von Gesetzes wegen aufgehängt worden, und alle braven Bürger hätten laut Beifall geklatscht. Und nun sollen wir einen durch und durch anständigen Kerl aufhängen, nur weil er dem Gesetz vorgegriffen und uns die Dreckarbeit abgenommen hat.«
    »Das ist nun einmal Gesetz, Mylord«, antwortete Mr. Blundell, »und es steht mir nicht an, darüber zu streiten. Es wird

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