Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
langweilen. Gibt es noch Fragen?“
Zu ihrer absoluten Überraschung blickten die Schüler seltsam bedrückt drein, kaum dass sie ausgeredet hatte. Mit Ausnahme der drei Jungs natürlich, die noch immer um eine Karte stritten. So mancher blickte kopfschüttelnd auf die Uhr, als könne er es nicht fassen, dass die Zeit so schnell herum gegangen war. Außerdem reckten sich ihr nicht wenige Finger entgegen.
Mangels der Kenntnis der Namen deutete sie auf den Schüler mit den schrillen Löckchen, der ganz lässig auf seinem Stuhl lehnte oder viel mehr lag und mit einem Stift spielte. „Sagen Sie also, Pascal sei besser als Delphi oder anders herum? Ich glaube nämlich, wir lernen Delphi kennen und nicht Pascal.“
Einen Augenblick dachte sie nach. Dann nickte Margarete. „Wenn Sie es so sehen wollen, gerne. Ich kann Ihnen lediglich mitteilen, womit ich groß geworden bin. Delphi können sie als vereinfachte Version von Pascal nehmen. Bei dieser Art von Programmierung liegt dieselbe Grundlage im Hintergrund, nämlich die von Pascal. Sie haben nur eine vereinfachte Oberfläche, da sie die Schaltflächen eines Programms visuell vor sich sehen.“
Weitere Finger waren oben. Margarete deutete auf den nächsten. „Beschäftigen Sie sich auch privat mit der Informatik?“, wollte ein Mädchen in der ersten Reihe wissen.
Nun konnte sie freudig nicken. „Ja, das Programmieren macht mir sehr viel Spaß. Doch bedenken Sie, dass die Informatik sich nicht nur mit der Programmierung allein beschäftigt. Sondern viel mehr mit der Verarbeitung von Informationen und der Suche nach Lösung eines Problems.“
„Was programmieren Sie denn privat?“, hakte das Mädchen nach.
„Zur Zeit arbeite ich daran, ein Programm zu entwerfen, dass die mathematischen Grundrechenregeln und auch die Operationen der Oberstufe beherrscht. Sicher sagen einige von Ihnen, dass dies keine neue Idee ist. Mein Vorhaben ist aber ein anderes. Ich möchte ein solches Programm entwerfen mit so wenigen Variablen wie möglich. Damit das Programm auf das wenigste beschränkt wird. Wenig Eingabe-, dafür umso mehr Ausgabefenster, verstehen Sie?“
Falls es diesbezüglich noch weitere Fragen gegeben haben sollte, so wurden diese vom Klingelzeichen abgewürgt. Die Schüler erhoben sich geschäftig und packten ihre Sachen ein. Manche verabschiedeten sich freundlich von Margarete, die ihre Technik einräumte. Herr Doktor Bück trat an sie heran und nahm ihre Hand in die seinen.
„Wundervoll.“, meinte er ehrlich. „Ich danke dir für dieses Referat. Besser hätte ich die Schüler in Pascal nicht einführen können... Und dieses Programm, an dem du arbeitest... wie weit bist du denn?“
Mar erklärte ihm mit wenigen Worten, welche Probleme aufgetreten waren und wie sie diese in Angriff zu nehmen gedachte. Ihr Professor hörte ihr sogar noch zu, als der Raum hinter ihnen vollkommen leer war.
„Faszinierend.“, meinte er und legte sich eine Hand an das Kinn. „Wirklich faszinierend. Schick mir doch deine Ergebnisse zu, wenn du willst. Ich schaue sie mir gerne an.“
Gerade als sie sich für diese Hilfe freundlich bedankte, ging die Tür auf, die der letzte hinaus geeilte Schüler geschlossen hatte. Es war Sasha, die ihren Kopf hereinschob. Ihre Miene hellte sich auf, als sie Mar sah. Die blonden Haare fielen über ihre nackten Schultern. Margarete bemerkte, dass sich Zechi das schulterlose Oberteil aus ihrem Schrank genommen hatte. Ohne zu fragen.
„Hallo Herr Professor.“, meinte Sasha gut gelaunt. „Ich komme, Mar abzuholen.“ Margarete nickte ihr zu und schob ihren PC in die kleine Aktentasche. Dann verabschiedete sie sich von Herrn Doktor Bück und lief mit Sasha nach draußen. Mark nahm seine neue Anweisung sehr ernst. Und das zu recht. Sein blaues Auge heilte nur langsam und auch der Rest seines Körpers sah noch leicht geschunden aus. Nur zu zweit wagten sie sich noch auf die Straße. Zwei Elemente zur gleichen Zeit konnten sich besser verteidigen, wenn es einen Angriff gab. Obwohl Mar sich nicht sicher war, dass nur zwei von ihnen gegen eine Übermacht Beißer ankamen, wenn El nicht dabei war.
„Kann es sein, dass du mein Oberteil trägst?“, fragte Mar vorsichtig als sie aus der Schultür traten. Sie war sich noch nicht sicher, wie sie mit Sasha umgehen sollte. Doch ihre Freundin machte keinen veränderten Eindruck als vor dem Vorfall. Sie wirkte nur etwas trauriger. Anscheinend hatte Lilly ganze Arbeit geleistet. Der Hund hatte Sasha
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