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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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viel mehr Trost gespendet als jeder Mensch es vermocht hätte.
    „Ja....“, meinte diese lang gezogen. „Meine Mutter hat gewaschen und gebügelt und sicher die Oberteile verwechselt. Ich habe mir einfach eins von ganz oben aus meinem Schrank genommen, weil ich in Eile war. Meinst du, wir könnten vorher noch einmal in die Stadt? Ich würde mir gerne einen Rock kaufen.“
    Der unerwartete Ausflug zwischen die Läden hellte Margarete den Tag auf. Sie besuchten verschiedene Modehäuser und Sasha probierte einen Rock nach dem anderen an. Viele sahen sehr gut aus, manche eher weniger. Und bei manchen, die ihr absolut gut standen, stöhnte sie nach einem Blick auf das Preisschild. Doch schließlich, als Margarete schon fast die Arme abfielen, da sie noch die schwere Tasche tragen musste, fanden sie einen blauen Rock mit weißer Spitze, der Sasha bis zu den Knien ging. Ein wahrlich schönes Stück, das gerade im Angebot war. Und so schlenderten sie nach zwei Stunden Einkaufsbummel nachhause. Gerade standen sie an dem Kreisverkehr und suchten einen Weg hinüber. Sie unterhielten sich laut schwatzend über Justin. Zum ersten Mal konnte Mar darüber sprechen, wie einfühlsam und romantisch er war. Sie erzählte Sasha von ihren Treffen mit ihm. Das erste Mal waren sie in einer Tanzbar gewesen und das zweite Mal im Kino. Immer hatte er die Rechnungen übernommen und in der Bar hatte er gar nicht aufgehört, mit ihr zu tanzen. Und wenn sie einmal müde gewesen waren, dann hatten sie sich in die kuschelige Ecke mit den roten Sofas gesetzt, getrunken und vor allem viel gesprochen. Es gab so viel zu erzählen! Er hatte sie bestens unterhalten mit Geschichten aus seiner Kindheit.
    Da plötzlich nahmen sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr. Neben ihnen auf dem Bordstein war eine alte Frau auf dem Fahrrad stehen geblieben, um ebenfalls die Straße zu überqueren. Doch sie schlingerte mit dem Lenker und verlor schließlich die Kontrolle über das Gefährt. Der schwere Korb, in dem ihre Einkäufe lagen, krachte zu Boden und riss das Fahrrad mit. Und darunter lag die alte Frau nun und jammerte.
    „Um Himmels willen, haben Sie sich wehgetan?“ Sasha stieg über das rotierende Vorderrad hinweg, um das Gefährt von der Dame zu ziehen. Mar stellte ihre Tasche ab und wollte der Frau aufhelfen. Sie sah, dass die Einkäufe der alten Frau aus dem Korb gefallen waren. Darunter befand sich ein Glas Marmelade, das zerbrochen war. Roter Aufstrich bedeckte den Straßenbelag. Auf dieser roten Suppe rutschte die Alte aus. Mit einem Schrei krallte sie sich an Margarete fest und riss sie mit nach unten.
    Und dann geschah alles ganz plötzlich. Noch während Mar mit dem Knie aufschlug und überhaupt nicht wusste, was mit ihr geschah, spürte sie einen Stich im Rücken. Und auf diesen hässlichen Stich folgte ein Schmerz, der mit aller Härte auf sie eintraf. Es fühlte sich an wie bei einer Blutabnahme beim Arzt. Nur hundertmal schmerzhafter.
    Und plötzlich hörte der Schmerz auf. Margarete hustete und blickte auf. Sie sah in das Gesicht der alten Frau, das auf einmal nicht mehr alt war. Nein, es war eine junge Frau aus ihr geworden. Mit irren Augen und scharfen Wangenknochen. Sie erkannte in ihr die Handlangerin Herrn Austens.
    Sasha hatte sich über sie gebeugt und hielt die Hand der Windlerin fest. Darin befand sich eine lange dünne Nadel, länger noch als eine Hand samt Fingern. Die Spitze war leicht rötlich gefärbt, als wäre sie eben aus Fleisch gezogen worden. Und Mar wusste auf einmal, woher der plötzliche Schmerz gekommen war.
    Und dann wusste sie, dass sie handeln musste. Sie packte die Windlerin mit beiden Händen und begann, ihre Kräfte unauffällig wirken zu lassen. Sie alle befanden sich auf offener Straße. Die Autos rauschten an ihnen vorbei und in jedem von ihnen saß mindestens ein neugieriger Mensch. Im Moment starrten sie noch, weil es hier offensichtlich ein Unfall gegeben hatte. Und Mar wollte das nicht ändern, indem sie offen zeigte, dass sie so etwas wie ein Monster war.
    Doch sie konnte die Windlerin für diesen versuchten Anschlag anders strafen. Indem sie ihren Körper mit Wasser vollpumpte und so deren Adern zum Platzen brachte.
    Die Frau wand sich unter ihr. Sasha, die die ganzen brutalen Kräfte der Erde zur Verfügung hatte, hatte sich noch immer über sie gebeugt und hinderte sie an der Flucht.
    „Ihr verfluchten Weiber!“ kreischte die Frau, als sie erkannte, dass sie sich nicht wehren konnte. Auch ihr

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