Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
dem Kapitel über den Kampf der Elemente befand und begriff, dass sie hier Grundlagen diskutierten.
„Es geht mir um Collin.“ erklärte Mar während Elijah sich über Marks Schulter beugte und einen Blick auf die eng beschriebene Seite warf. „Er sagte mir, er könne sich nicht entscheiden, für welches Attribut er geeignet sei. Er meinte, er hätte sich wirklich angestrengt, aber er hat es einfach nicht im Gefühl, anzugreifen, zu verteidigen oder zu beschützen Eigentlich müsste diese Entscheidung einfach sein, so wie bei allen von uns. Das Buch besagt an irgendeiner Stelle, dass sein Attribut jedem Element quasi in die Wiege gelegt ist und er es nur entdecken müsste. Dass Collin so lange dafür braucht, schien mir verdächtig.“ Einen Moment holte sie Luft. „Und deshalb bin ich auf die Idee gekommen, dass es eben nicht nur die drei Attribute geben könnte, sondern mehr. Aber von denen wissen wir nichts, weil wir ihnen nicht begegnet sind. Außerdem könnten sie sich erst in den Jahren entwickelt haben nach Abschluss des Buches. Hier steht ausdrücklich, dass Attribute neu entstehen können, je nach dem sie gebraucht werden.“
„Du meinst, Collin könnte ein Attribut sein, dass wir noch gar nicht in der Gruppe haben?“ unterbrach El ihren Redefluss. „Das wäre ja fantastisch!“
Mark legte nachdenklich eine Hand ans Kinn. Natürlich wäre es fantastisch. Dadurch hätten sie einen wahnsinnigen Vorteil gegenüber den Windlern. Noch einmal überflog er die Textstelle. „Aber welches Attribut sollte das sein? Ich meine, wir wissen noch nicht einmal, wie wir es nennen sollen.“
Mar nickte aufgeregt. „Ja, aber auch darüber habe ich schon nachgedacht. Meiner Meinung nach müssen wir es austesten. Wir müssen herausfinden, wie Collin auf Gefahrensituationen reagiert. Die Benennung erfolgt dann aus den Eigenschaften, würde ich sagen.“
Noch einmal ließ es sich Mark durch den Kopf gehen. „Das klingt gut.“ meinte er schließlich. „Also müssen wir Collin einfach einer Gefahrensituation aussetzen und sehen, wie er sich macht. Hatte einer von euch in letzter Zeit eine Vision? Am besten heute?“
Die beiden schüttelten den Kopf. Dann seufzte Mark. „Also müssen wir warten. Und unseren Ausflug auf die Versammlung müssen wir auch noch planen!“ Er fühlte sich unendlich schwach, wenn er daran dachte, was noch alles unfertig in seinen Gedanken schwirrte und ihn zu erdrückten versuchte. Was für ein mieser Montag! Und allem Anschein würde die ganze Woche so werden!
Mit ihrem schmalen Finger tippte Margarete auf das Pad an ihrem kleinen, aber sehr praktischen Laptop. Die neue Folie des Programms ergoss sich wie klares Wasser über die alte. Sie zeigte das Ende ihres Referats. Dort nannte sie ihre Quellen. Eine Menge, wenn man bedachte, dass sie die Bibliothek fast jeden Tag besucht hatte.
„Abschließend lässt sich also sagen, dass Pascal viele verschiedene Möglichkeiten bietet, ein Programm zu schreiben und auch anzuwenden.“ meinte sie und wandte sich der Klasse wieder zu. Drei Jungs in der letzten Reihe hatten ihr die ganze Zeit nicht zugehört. Sie tauschten irgendwelche Karten unter dem Tisch. Sie hatte sie schon beim Betreten des Raumes gesehen. Pubertierende Jugendliche, die doch wirklich dachten, sie könnten sich durch das Abitur schummeln. Mar sagte zu ihnen nichts. Sie wünschte ihnen nur im Stillen viel Glück und recht gutes Einfallvermögen, wenn es um das Spicken ging. Viele Lehrer hatten Augen, die schärfer waren als die eines Habichts.
„Lasst mich euch noch einen kleinen Tipp geben.“ meinte sie und schaltete die Deckenlampen ein und den Projektor aus. Manche Schüler blinzelten, als ihre Augen nach so langer Dunkelheit ins Licht blickten. „Versucht, euch mit Pascal einem mathematischen Problem zu widmen. Ich denke da vor allem an euer Abschlussprojekt am Ende des Schuljahres, das dem einen oder anderen das Zeugnis noch halbwegs rettet.“ Sie blinzelte schelmisch Herrn Doktor Bück zu, der im Halbschatten des Lehrerrechners saß und ihr zusah. „Einmal davon abgesehen, dass die meisten Lehrer neben der Informatik auch die Mathematik sehr gerne haben, ist es für euch einfacher. Es geht um Formeln und Zeichen, genau wie in der Informatik. Nun programmiert einmal eine Simulation. Ungleich schwerer als die Berechnung eines Rechtecks, weil man dort die Variablen bereits gegeben hat.“ Sie machte eine kleine Pause. „Damit will ich euch auch schon nicht weiter
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