Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
hereingekommen ist. Wir sollten es der Polizei melden.“
„Nein, das ist keine gute Idee.“ widersprach Mark, der seine Augen rasch über die anderen Kellerschlösser gleiten ließ. „Sieh genau hin, Zechi. Unser Keller war der einzige, zu dem man sich Zutritt verschaffen wollte. Und das bedeutet, jemand ist ganz gezielt hier herunter gekommen. Er wusste, was er wollte.“
Sie schluckte. „Du meinst... die Windler waren hier? In unserem Haus?“
Nun nickte er. „Vielleicht dachten sie, wir würden den Zylinder hier verstecken? Verdammt, wir müssen unbedingt herausfinden, warum sie plötzlich ein so reges Interesse an dem Zylinder hegen!“
Sie nickte daraufhin und meinte, dass sie schnell fort müsste. Mark verabschiedete sich von ihr und wollte schon gehen, als ihm einfiel, dass er im Keller war, um seine Räder aufzupumpen. Rasch erledigte er es. Fast glaubte er, wenigstens das würde reibungslos ablaufen. Doch nein - als er sich von der Hocke erhob, in der er die Luftpumpe betätigt hatte, rammte er sich die Schulter an dem kleinen Regal, das in Kopfhöhe an der Wand hing.
„Sch... Schande.“ fluchte er schon zum zweiten Mal an diesem Tag. Er rieb sich die schmerzhafte Stelle und warf die Kellertür unnötig laut hinter sich zu, als er nach oben ging.
In der Wohnung angekommen, dachte er, wenigstens der Tag sei nun beendet. Er nahm ohne Umwege den Weg in sein Zimmer. Außerdem war ohnehin niemand von seinen Freunden zu sehen. Eigentlich waren Margarete und Elijah um diese Zeit schon zuhause, doch die beiden hatten sich anscheinend in ihren Zimmern verzogen. Mark öffnete die Tür und hätte sie am liebsten gleich wieder geschlossen. Genau neben seinem Bett stand Frau Prenski. Und sie faltete gerade Unterhosen zusammen, die garantiert nicht ihr gehörten.
„Verzeihung?“ fragte er vorsichtig. „Sind das nicht meine?“
Sie blickte auf die Boxershorts in ihren Händen und lachte auf. „Ja, aber natürlich.“ meinte sie mit ihrer mädchenhaften Stimme. Stirnrunzelnd bemerkte er, dass sie rosa Spangen in ihrem Haar trug. „Ich trage doch so etwas nicht, mein guter Mark.“ Damit warf sie die Hose in einen blauen Wäschekorb zu ihren Füßen, wo sich bereits einige ihrer Kollegen befanden. Und noch weitere Kleidung, wie er feststellen musste.
Marks Blick glitt über seine Wände. Sie hatte... sie hatte seine Tücher abgenommen! Er musste zugeben, er hatte einen ziemlich üblen Tick. Seine weiß getünchten Wände hatte er aus Faulheit mit schwarzen und lilanen Tüchern überhangen. Theoretisch kann man Wände streichen. Aber nicht, wenn man Mark Thun heißt und mit einem enormen Maß an Faulheit gesegnet ist. Um das Zimmer mehr seinem Geschmack entsprechend einzurichten, hatte er mit Reißzwecken die Tücher aufgehängt. Und das übereinander, kreuz und quer. Sogar an den ungünstigsten Stellen. Über dem Fenster zum Beispiel. Elijah, der ihm geholfen hatte, war auf einen Stuhl gestiegen für das Tuch über dem Fenster, das nun im Wäschekorb lag. Und dann war er gestürzt und hatte sich den Knöchel gebrochen. Die Tücher waren also mit hartem Schmerz erkauft! Und Frau Prenski zerstörte dies an nur einem einzigen Morgen.
Er war sehr lange Zeit nur sprachlos während sie weiter seine Kleidung aus dem Schrank nahm und in den Korb legte. „Dürfte ich...?“ fing er dann an.
„Oh, aber natürlich.“ meinte sie lachend und strich sich eine Strähne hinters Ohr.
„Ich dachte, Sasha hätte dir schon alles gesagt... Wir haben beschlossen, dass ich für die Dauer meines Aufenthalts dein Zimmer beziehe. Sie sagte, es wäre sicher für dich kein Problem, auf dem Sofa zu schlafen. Ich finde das wirklich sehr nett von dir. Weißt du, ich sage gestern noch zu ihr – der Mark Thun, das ist ein anständiger Kerl. Der ist mir beim letzten Mal schon so sehr aufgefallen. Immer höflich und hilfsbereit. Wie gesagt, es ist wirklich nett. Ich stelle dann deine Sachen ins Wohnzimmer, wenn du nichts dagegen hast. Im Kühlschrank ist noch Auflauf, wenn du magst.“
Er lächelte schief und schloss die Tür hinter sich wieder. Die Tasche glitt fast von selbst von seiner angeschlagenen Schulter und landete unter der Garderobe im Flur.
Tatsächlich gab es im Kühlschrank noch eine Schüssel mit Nudelauflauf. Er nahm sich die Schale und eine Gabel. Dann stürzte er durch den Flur. Mit wenigen Schritten war er bei Els Zimmer, riss die Tür auf und ließ sich auf Els Bett fallen, direkt zu dessen Füßen, der dort
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