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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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Fensterseite. Aber ganz sicher nicht das rechteckige Sofa oder der Fernseher, der gerade auf lautlos lief. Eine Nachrichtensprecherin mit blonden Locken formte tonlose Worte mit ihren Lippen. Schwungvoll warf sich Johannes in das Sofa und zog den Teller mit den Süßigkeiten näher an sich heran. Der gewaltige Bauch Karls kam nicht von ungefähr. Er wählte sich immer nur die erlesensten Süßigkeiten aus, die er auf diese Glasschale tat, um sich daran gütlich zu tun.
    „Ich wiederhole mich ungern.“ sagte der Chefredakteur und senkte sich schwer auf den Ohrensessel hinter dem Schreibtisch nieder. „Aber nun tue ich es: komm zur Sache. Ich will zum Mittag.“
    Mit schmatzenden Geräuschen aus dem Mund schob Johannes seine Hände in die Jackentasche. „Gut, dann will ich gleich anfangen. Mein geschätzter Kollege, der hoffentlich gleich hier auftauchen wird, hat letzte Woche ein überaus interessantes Gespräch mit angehört. Einige Studenten saßen in einer Eisdiele und unterhielten sich über Sachen, die mein Partner erst im Nachhinein zum Denken anregten. Aber sie haben es immerhin getan. Und das ist die Hauptsache. Er schnappte unter anderem auf, dass die jungen Leute diskutiert hatten, ein weiteres Mitglied in ihrer Gruppe willkommen zu heißen. Und diese Gruppe ist nicht einfach nur irgendeine Verbindung von Schülern, die Nachhilfe beanspruchen wollen. Nein, es sind einige Worte gefallen, die sehr interessant waren.“ Er setzte sich ein Stück weiter vor an die Kante des Sofas. „Sie sagten, dieser Junge, Collin ist sein Name, sei das Element Wind. Was das zu bedeuten hat, finden wir noch heraus. Besser wird es aber noch, indem man diese Tatsache in Verbindung setzt mit dem Problem, dass es sogenannte Windler gibt, die diese Stadt wortwörtlich dem Erboden gleichmachen wollen. Es fielen noch mehr interessante Begriffe wie zum Beispiel ,Kampf‘, ,Angriff‘ und ,Gefahr‘. Man sagte, dieser Collin sei in Gefahr und müsse geschützt werden. Sie diskutierten also, ob sie ihn aufnehmen oder nicht. Außerdem redeten sie von irgendwelchen Regeln und Ritualen, denen dieser Kampf unterliegt.“
    Karl hatte die Hände vor dem Bauch zusammengefaltet und betrachtete ihn aus kleinen Augen. Als Johannes geendet hatte, seufzte er laut. „Jo, du bist ein guter Kerl. Ich mag dich. Weil wir uns von Kindheit an kennen, hast du diesen gut bezahlten Beruf bei einer so geschätzten Zeitung bekommen. Aber mal ehrlich, eine Geschichte wie diese klingt so unglaubwürdig, dass ich nur den Kopf schütteln kann. Wir sind keine Klatschpresse, wir sind ein seriöses Blatt. Und du hast keine Beweise. Was soll das? Diese Studenten haben sich sicher über irgendeinen Film oder ein Spiel unterhalten. Schieb ihnen doch nicht etwas so Dummes unter und denke, das wäre alles real!“
    Johannes schüttelte energisch den Kopf. „Nein, mein Bericht wird sich auf Tatsachen stützen. Ich werde schon herausfinden, welche Ente da im Ofen brennt. Und es war kein Film und auch kein Spiel. Nicht einmal ein Rollenspiel oder dergleichen. Ich habe heute Mittag etwas beobachten können.“ Mit raschen Worten erklärte er seinem Vorgesetzten und Freund, dass er eine Rangelei beobachtet hatte. Und dass sich auf einmal eine der drei Frauen in Luft aufgelöst hat. Woraufhin die anderen beiden von irgendwelchen Mordanschlägen gefaselt hatten. „Wenn das alles nur ein Spiel oder eine Täuschung war, esse ich einen Besen.“ endete er.
    Tatsächlich hatte Karl sich ein wenig aufrechter hingesetzt und musterte ihn nun interessierter. „Hast du Bilder?“ wollte er wissen. Seine Finger hatten sich aus der Verschränkung gelöst und lagen nun in gespannter Haltung auf den Lehnen des Sessels. Es fehlte nicht mehr viel bis er Johannes glaubte. Und dieser benötigte Karls Unterstützung- oder besser Karls unterstützendes Geld.
    Deshalb zögerte er. „Nun, um der Wahrheit schuldig zu sein, nein, ich habe keine Bilder. Aber Karl...“ fügte er hinzu, als der Redakteur schon aufseufzte.
    „...ich werde sie bekommen. Verlass dich darauf. Ich bin auf meinem Gebiet erstklassig. Alles, was ich jetzt von dir brauche, ist Geld und deine Unterstützung. Entziehe mir den Fall bitte nicht! Da ist etwas am Rollen und ich schwöre dir, dass ich herausfinde, was es ist.“
    Doch Karl schien genau darüber nachzudenken. Johannes wusste ganz genau, dass der Herr vor ihm es lieber sehen würde, wenn er hinter irgendeinem Schreibtisch saß und Rechtschreibfehler

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