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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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war verboten.
    Der Student packte in blinder Panik den Kragen des Herrn Austen. Dieser versuchte, die Hand des Windes herunter zu zerren, doch Mark krallte sich fest. Dann versuchte er, sich zu konzentrieren, trotz der Sterne vor seinem Auge. Der Anführer der Windler jedoch ahnte, was Mark vorhatte. Er ließ ihn los und stieß ihn zu Boden. Doch es war zu spät.
    Marks Kraft schoss aus dessen Handfläche und riss Herrn Austen von den Füßen. Er wurde durch den Raum gewirbelt. Sein Umhang flatterte so, dass es fast aussah, als sei er eine riesenhafte Fledermaus. Elijah, der hinter Herrn Austen gestanden hatte, duckte sich, um nicht mit umgerissen zu werden.
    „Was machst du?“, keuchte Mark, sobald er wieder sprechen konnte. „Du darfst ihn nicht angreifen.“
    „Und deshalb sehe ich zu, wie er dich ermordet?“, erwiderte das Feuer grinsend und zerrte ihn auf die Füße.
    Herr Austen stand wieder auf und schüttelte sich. Staub und Asche rieselten von ihm herunter. Dann plötzlich riss er die Arme hoch. Aus seinen Fingerspitzen brach ein Sturm hervor.
    Mark schlüpfte vor Elijah und hielt seine Hände hoch. Im selben Moment in dem Herrn Austens Angriff kam, schickte ihm der Wind einen Orkan. Die beiden Windhosen trafen in der Mitte aufeinander und umkreisten sich bedrohlich. Sie zerrten an den Kleidern der Kämpfer und rissen Deckenbalken aus den losen Halterungen. Asche, Staub und Dreck wurden aufgewirbelt und flogen um sie herum. Mark spürte, wie er zurückgedrängt wurde. Seine Turnschuhe schlitterten über den Boden, auf El zu, der plötzlich hinter ihm stand und ihn festhielt. Mark stemmte sich gegen die unglaubliche Kraft, die auf ihn ein stürzte. Er spürte Els warme Hände auf seiner Hüfte und wusste, dass er nicht für sich allein kämpfte. Er kämpfte hier nicht nur, um sein eigenes Leben zu retten. Und das verlieh ihm einen Starrsinn, den sonst nur Schwiegermütter aufwiesen.
    Die Windhose des Windlers stieß immer wieder gegen die des Studenten. Die beiden Kräfte umkreisten einander wie Hunde bei einem Kampf. Nur dass sie die Zähne nicht fletschen konnten. Stattdessen wirbelten sie Balken und Steine vom Boden auf und schleuderten sie aufeinander.
    Der Kampf erreichte eine Stagnation, die Mark sicher nicht lange aushalten konnte. Er spürte, dass seine Arme zitterten und seine Kraft nachließ. Sein Herz schlug langsamer als sonst. Ein Zeichen dafür, dass der Wind in seinem Inneren schwächer wurde. Doch er wollte nicht nachgeben. Noch nicht.
    Zu seiner Überraschung schien es Herrn Austen nicht anders zu gehen. Der Windler schrie wütend auf. „Mit dir nicht!“, brüllte er gegen den Lärm des Windes und gegen seinen Zorn. „Nicht gegen dich!“ Dann trennte er die Verbindung zum Wind und löste sich in einer schwarzen Wolke auf. Die dunkle Windhose verschwand und nur noch Marks Sturm war übrig. Der Student schickte der flüchtenden Wolke die Windhose hinterher, doch Herr Austen entschlüpfte durch das zerbrochene Fensterglas und war nicht mehr gesehen.
    Die Anspannung ließ schlagartig nach und Mark brach in die Knie. Er keuchte und schwitzte heftig. El stand neben ihm und klopfte ihm auf die Schulter. „Es war ein Sieg.“, meinte er. Auch er war außer Atem.
    Doch Mark schüttelte nur den Kopf. Seitenstechen verriet ihm, dass seine Kraft vollkommen ausgezehrt war. „Es ist erst dann...ein Sieg, wenn er…tot ist.“, keuchte er zurück, mühsam nach Atem ringend.
    Etwas klopfte und pochte auf einmal. Ein hölzernes, bedrohliches Geräusch. Mark und El zuckten zusammen und blickten auf. War vielleicht noch ein Windler übrig geblieben, den sie übersehen hatten?
    „Das ist Collin.“, meinte El zu Marks Beruhigung. „Ich habe ihn im Küchenschrank eingeschlossen, damit ich diesen besser beschützen kann. Nachdem sie sich die Seele genommen hatten, dachten die Windler nämlich, sie könnten gleich auch Collin mitnehmen.“
    Nun verstand Mark, warum El vor dem Schrank gesessen hatte und partout dort nicht weggehen wollte. El kletterte hinüber und schaufelte den Schrank frei, der im Eifer des Gefechts umgefallen war. Daraus kroch ein verschreckter und unsauberer Collin. Der Junge klopfte seine Kleidung aus und starrte Mark ungläubig an.
    „Du bist doch gekommen.“, meinte er stammelnd. „Es waren so viele... Alles ging so schnell...“
    Mark keuchte noch immer. Er wedelte mit der Hand in Richtung El. „Erzählen.“ brachte er heraus. Das Seitenstechen nahm noch zu und nicht ab.

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