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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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auftauchten. Und wie zu erwarten war, waren sie kurz nach euch hier! Und das war mir bewusst, noch während wir miteinander gesprochen haben. Und es hätte dir auch klar sein sollen. Anstatt irgendwelche heldenhafte Taten zu vollbringen, hättest du auf mich warten sollen. Dann wären wir alle hierher gegangen und hätten die Seele retten können. Es ist...“ Doch er verstummte und sprach den Satz nicht zu Ende. In seiner Wut hätte er El fast gesagt, dass es dessen Schuld war, dass die Seele des armen Wesens nun einverleibt wurde, um Teil von etwas Bösem zu werden. So weit konnte er Freund und Anführer nicht trennen, um die Wahrheit zu sagen. El sah jetzt schon so aus als wäre Weihnachten abgesagt worden.
    „Und du Collin bist auch nicht besser.“, wandte sich Mark nun an den Junge, der zusammenzuckte. Anscheinend hatte er sich die ganze Zeit nicht angesprochen gefühlt. Doch er war nun einmal Teil ihrer Gruppe geworden. Und dann musste er es auch aushalten, dass der Anführer mit ihm schimpfte. „Du bist zwar noch ein junges Element, doch gerade deshalb hättest du genug Verstand besitzen müssen, dass der Kampf nicht zu deinem Gunsten ausfallen würde. Es wäre deine Aufgabe gewesen, El diesen Mist auszureden.“
    Er atmete einmal tief ein. Dann wurde seine Miene weicher. „Aber ich bin froh, dass euch nichts passiert ist. Wenn, dann hätte ich mir auch noch Vorwürfe machen müssen, ein schlechter Anführer zu sein. Seid froh, dass ich die Eingebung hatte, hierher zu kommen, anstatt nachhause zu fahren. Sonst wärt ihr jetzt tot.“
    Elijah blickte noch immer zu Boden. Er hatte die Hände geballt an der Seite und schwieg. Collin sah betreten drein.
    „Sag es mir bitte.“, sagte Mark, an El gewandt. „Sag was du sagen willst. Damit es nicht wieder tagelang in deinem Inneren schmort wie ein fauler Apfel im Regal.“ Nun blickte das Feuer auf. Mark sah erschrocken, dass ihm Blut aus dem Wattebausch lief. Die Wunde war wohl während des Kampfes wieder aufgeplatzt. „Ich habe Kopfschmerzen.“, sagte El gepresst. „Und du schreist hier so herum!“ Das Blut auf seiner Wange hinterließ Flecken.
    Augenblicklich tat es Mark leid, so wütend gewesen zu sein. Er kam zu El hinüber und stützte ihn. „Komm, wir gehen nachhause und verarzten dich ersteinmal. Es tut mir leid, dass ich so laut war.“ Aus den Augenwinkeln sah er, dass Elijah Collin zuzwinkerte. Doch er tat, als hätte er nichts davon mitbekommen.

5
    Collin lag quer auf seinem Bett und war vertieft in das Buch auf seinem Bauch. Lange hatte er gespart, um sich den zweiten Band seiner liebsten Trilogie zu kaufen und gestern nachmittag endlich hatte er zuschnappen können. Nun las er schon den ganzen Samstagmorgen. Und er hatte auch nicht vor, eher aufzuhören als bis er die letzte Seite in seinen Fingern gehabt hatte. Eigentlich war er keine große Leseratte und doch hatte er einen einzigen Autoren, den er förmlich verschlang. Dann gab es nichts außer ihm und den herrlich bedruckten Seiten.
    Das Ticken des Weckers auf seinem Nachttisch war das einzige Geräusch in seinem Zimmer. Nur wenn Collin eine Seite umblätterte oder laut die Luft ausstieß, weil er minutenlang vor Spannung nicht geatmet hatte, dann wurde die vollkommene Stille unterbrochen. Der Junge war in seiner eigenen Welt.
    Plötzlich riss ihn ein lautes Klopfen aus seinen Träumen. Verstört lugte er über den Rand der Buchdeckel und sah seinem Vater ins Antlitz, der die Tür geöffnet hatte und nun eintrat. „Na, mein Junge?“, fragte er. „Was machst du so?“
    Collin hob die Augenbrauen und deutete mit seinem Blick überdeutlich auf das Buch zwischen seinen Fingern. „Lesen.“, gab er wahrheitsgetreu zurück.
    Sein Vater blinzelte. Dann hielt er die Tür offen. „Komm, du kannst mir helfen.“, meinte er und wies mit der Hand aus der Tür. Sein Ton verdeutlichte, dass er keine Wiederworte schätzte.
    Wehleidig warf Collin noch einen Blick auf seine Seite, dann schlug er das Buch zu und legte es auf das Bett. Was sein Vater auch immer vorhatte, es war hoffentlich nicht so zeitraubend.
    Der Mann in den vierzigern führte ihn durch das Haus in den Garten. Collin arbeitete hier nicht gerne. Es war ihm, als wäre er auf einem goldenen Tablett der Nachbarschaft preis gegeben. Alle konnten sehen, was er tat und wie er es tat. Er meinte immer, sie beobachteten ihn dann, auch wenn es wahrscheinlich nicht so war. Die Leute hatten sicher genug eigene Sachen zu tun, als Collin Menkel

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