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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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war ihm, als könne er Stimmen hören. Aber er war sich nicht sicher, ob sie aus der Ruine stammten oder aus einem der anderen Häuser. Doch er wusste zumindest, dass er dieses Gebäude nun betreten würde.
    Die Eingangstür war eingefallen und musste gar nicht mehr geöffnet werden. Mark schlich in das, was von dem Haus noch übrig geblieben war. Und zwar auf leisen Sohlen, um von keinen unerwarteten Besucher gehört zu werden. Die Latten unter seinen Füßen bebten leise und der verkohlte Teppich im Eingangsflur staubte, als er seinen Fuß darauf setzte. Er war an mehren Stellen verbrannt, so wie die Wände und die Einrichtung.
    Das Feuer musste kurz, aber heftig gewütet haben. Regale und Schränke waren fast niedergebrannt. Gardinen und Stühle gab es nicht mehr. Sie waren lediglich ein kleines Häufchen Asche. Jedenfalls hielt er diese kleinen Ascheberge für Sitzgelegenheiten, weil sie so ähnlich angeordnet waren.
    Mark blieb stehen. Er hatte sich nicht geirrt! Die Stimmen kamen aus einem Zimmer in diesem Haus. Er lief darauf zu. Und während er das tat, erkannte er Els Stimme. Dieser Hundesohn! Dem würde er aber etwas erzählen, von wegen die Befehle des Anführers zu missachten! Gerade als er sich mit wütender Stimme äußern wollte, erklang eine andere Stimme. Eine, die er sehr gut kannte. Und die ihm das Blut gefrieren ließ.
    „Es ist alles eine Frage der Betrachtung.“, sagte Herr Austen und Mark hatte keinen Zweifel, dass er mit Elijah sprach. „Entweder du gibst uns den Jungen oder wir holen ihn uns.“
    „Denkt euch bitte mal etwas Neues aus.“, erwiderte El genauso schnippisch wie immer. „Schließlich waren wir schon einmal an diesem Punkt und ihr habt ihn damals schon nicht bekommen.“
    Mark drückte sich an die offen stehende Tür und lugte ins Innere des Zimmers, aus dem die Stimmen drangen. Es musste einmal die Küche gewesen sein. Jedenfalls stand in der Mitte des Raumes eine große Anrichte, die nun vollkommen mit Asche überzogen war. Die Fliesen sahen auch nicht besser aus, genau wie die Schränke an den Wänden. Einmal waren sie wohl weiß. Nun waren sie schwarz. Vor einem der Schränke hockte El auf dem Boden. Er presste sich mit dem Rücken daran. Abgesehen vom Dreck und dem Schweiß in seinen Haaren sah er eigentlich gesund aus. Mark vermutete der kleine Wattebausch über dem Auge war das Resultat der Vision und nicht eines Angriffs. Vor dem Feuer stand tatsächlich Herr Austen. Sein dunkler Umhang passte sich perfekt in die Umgebung ein.
    „Sie haben die Seele doch bereits einkassiert. Ihre dummen Handlager dürften schon in Ihrem Versteck sein und Tee schlürfen. Beenden Sie dieses Spiel, Herr Austen.“, forderte Elijah. Marks Augen suchten vergeblich Collin. „Sie wissen ganz genauso wie ich, dass Sie mich nicht angreifen können. Auch Sie halten sich zuweilen an die Regeln.“
    Der Mann mit dem kantigen Gesicht lachte auf. „Aber mein guter Elijah!“, stieß er aus. „Wer in aller Welt sollte jemals erfahren, was in diesem Haus geschah? Niemand wird je erfahren, dass ich dich tötete!“ Er hob die Hand und streckte die andere aus. El kniff die Augen fest zusammen und zog den Kopf ein.
    Mark ließ seine Tasche zu Boden gleiten. Dann trat er in den Raum. „Scheusal!“, rief er aus. „Miss dich lieber mit mir!“ Dann hatte er auch schon die Hand erhoben und deutete auf Herrn Austen. Ein Wirbelwind brach hervor und raste auf den Mann zu, der behände auswich. Sein Umhang flatterte im aufkommenden Wind. Herr Austen war sehr gewandt. Mehr noch als man es ihm zutraute. Er wich Marks weiteren Angriffen elegant aus und drehte sich dann plötzlich herum. Mark jedoch sah den Wind kommen und sprang zur Seite. Herrn Austens Kraft übertraf noch seine Eleganz. Der Sturm zertrümmerte den letzten Rest, der noch vom Türrahmen übrig gewesen war.
    Mark war bei seinem Sprung gegen ein altes Regal gestoßen und sah einen Moment nur Sterne. Er schüttelte die Asche aus seinen Haaren und erhob sich. Da war Herr Austen auch schon heran. Er beugte sich herab und ergriff mit einer Hand Marks Hals. Der Student packte die harten Finger und versuchte, den Druck um seinen Hals zu lockern. Die Augen des Windlers leuchteten fast in Freude auf den bevorstehenden Tod des Jungen. Er lächelte boshaft.
    Mark trat mit den Beinen um sich. Die Luft wurde immer knapper und sein Hals schmerzte. Und dennoch wusste er, dass er sich selber helfen musste. Elijah durfte Herrn Austen nicht angreifen. Das

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