Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
kleiner Wurm wie du. Aber wie willst du es anstellen?“
„Keine Ahnung. Ich versuche, ihn hierher zu locken. Den Rest erledigst du.“ Einen Augenblick herrschte Schweigen. „Ein wirklich interessanter Vorschlag, mein Junge.“ Mark runzelte die Stirn, als er ein leises Beben unter seinen Füßen wahrnahm. Was hatte der Kerl vor? „Aber leider lehne ich ab. Ich muss dir etwas sagen, mein junger Wind. Du bist gar nicht allein. Die Studenten sitzen oben und lauschen unseren Worten. Doch was sie nicht wissen ist, dass ich dich gegen jegliche Abmachung fressen werde.“
Mark riss den Kopf hoch und begegnete dem elektrisierten Blick Els. Doch ehe die Studenten begriffen, was die Worte zu bedeuten hatten, schlug die Abdeckung über das Loch mit einem Krachen zu.
„Verdammt!“, rief der Wind aus. „Er hat uns hereingelegt!“ Mark stand auf und zerrte an der Schlaufe. El kam ihm zur Hilfe. Sie spürten, dass starke Wurzeln die Luke geschlossen hielten. „Mar!“ rief der Anführer laut.
Die beiden Mädchen hatten sofort reagiert. Sasha ging in die Knie und legte eine Hand auf den Erboden. Sie öffnete die Poren der Erde, damit das Wasser rasch fließen konnte. Margarete kniete neben ihr. „Es wird Zeit, dass wir ihn wässern.“ flüsterte sie bedrohlich. Dann begannen ihre Kräfte zu wirken.
Keuchend drückten die beiden Jungs die Abdeckung nach oben und dann zu Boden. Elijah stellte sich sofort darauf, damit sie nicht wieder zuschlug. Ihnen blickte die Oberfläche eines Sees entgegen. Mar hatte es geschafft, den kleinen Raum innerhalb dieser kurzen Zeit zu überfluten. Eine dreckig braune Brühe glitzerte im Sonnenlicht.
Mit kalten Fingern warteten sie auf ein Zeichen Collins. „Er kann doch im Gegensatz zu dem Erdmann schwimmen, oder nicht?“, fragte El dann. „Ich meine, zumindest das muss er doch beherrschen.“
Doch Mark fiel ein, aus welchem Grund der Junge nicht an die Oberfläche tauchte. „Tomaro!“ rief er aus. „Seine Wurzeln halten ihn noch immer fest!“ Und ehe er ausgesprochen hatte, hatte er auch schon seine Schuhe abgestreift und war nach kurzem Luftholen in das Loch geglitten.
Sofort presste der Druck des Wassers auf seine Ohren. Er vermied es, die Augen zu öffnen. Das Wasser war so dreckig, dass er ohnehin nichts sehen würde. Allein musste er sich auf seine Hände verlassen. Mark erinnerte sich, dass Collin an der Rückwand gehangen hatte. Rasch schwamm er in die Richtung, in der er meinte, dass dort die Rückwand lag. Seine Orientierung ging gleich Null. Dennoch fühlte er die Ausstrahlung des jungen Windes, so wie er die Elemente fühlen konnte. Er musste einfach nur darauf zuhalten.
Dann spürte er die Wurzeln, die nach ihm griffen. Wut überkam ihm, dass der Erdmann sie so hintergangen hatte. Und nun schien er auch noch Mark holen zu wollen! Zornig schlug er nach den Wurzeln, doch das Wasser nahm ihm einen gehörigen Teil seiner Kraft. Dennoch ließen sie von ihm ab. Dann spürte er einen Tritt gegen die Schulter.
Collin! Er hatte den Jungen gefunden. Mark tastete hinter dem Fuß her, der ihn getreten hatte. Er erspürte den jungen Wind und tastete auch über die Wurzeln, die diesen gefesselt hatten. Sie fühlten sich rau und dürr an.
Kurzerhand packte Mark die Wurzeln in seiner Wut und riss sie auseinander. Er merkte, dass Collin nach oben trieb und schwamm mit ihm zur Decke. Mar hatte schon einen Teil des Wasser wieder abgelassen, sodass ein Spalt Luft entstanden war. Doch der Rest der Fluten entzog sich ihrem Machtbereich. Viel zu tief unter der Erde lag das Reich des Nachtjägers. Wenn das Wasser keinen Kontakt mehr zu Decke hatte, konnte Mar es nicht wieder aufnehmen, auch nicht mit der Hilfe Sashas. Doch zumindest etwas Luft hatte sie dem Wind gegeben.
Mark durchbrach die Oberfläche und schnappte nach Atem. Auch hielt er Collins Kopf nach oben, damit dieser an Luft kam. Doch von ihm erklang kein Laut.
Rasch paddelte Mark auf die Öffnung zu, zu der Licht hereinfiel. Dann schob er Collin an sich vorbei, damit El ihn heraus ziehen konnte. Erst dann kletterte er selbst ins Freie.
Das Feuer hatte den Jungen auf den Boden gelegt und tastete seinen Brustkorb ab. Dann legte er ihm die Hand auf und versuchte, ihn durch mehrere harte Stöße wiederzubeleben. „Er hat viel Wasser geschluckt.“, kommentierte er keuchend.
„Sicher war er genauso überrascht wie Tomaro.“ Nun hielt er kurz inne und legte seinen Kopf neben Collins Gesicht. „Leider atmet er nicht
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